Kapitel 6

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Kapitel 6

Ich stand vor fünf großen Fraktionszeichen und musste mich entscheiden, denn außenrum war alles schwarz. Zwei Hände die sich die Hand gaben für die Altruan. Ein Baum für die Amite. Eine schiefe Wage für die Candor. Ein Auge für die Ken. Zuletzt Feuer für die Ferox. Ich ging zwischen die Zeichen der Ken und der Ferox. Eine Stimme kam von irgendwo:" Wähle! Nimm die Ken!". Es war die Stimme meine Mutter die mir eine Gänsehaut einjargte. "Wähle die Ferox! Ich werde dich beschützen", diesmal war es die Stimme von Eric. Kurze Zeit härschte Stille, doch dann fingen die zwei Stimmen an hintereinander immer wieder die gleichen Sätze zu sagen. Mein Kopf fühlte sich an, als wäre er kurz vorm Platzen. Ich hielt meine Hände schützend vor meine Ohren und duckte mich, doch die Stimmen kamen aus meinem Kopf. Je mehr ich versuchte das sie aufhörten, desto schlimmer und lauter wurden sie. Ich schrie so laut ich konnte, um sie zu übertönen. Sie schrien mit mir und ich wollte einfach weg von hier. Es war mir zu viel, keine klaren Gedanken konnte ich mehr setzten.

Im nächsten Moment schrie ich laut auf und bemerkte das ich das nur geträumt und jetzt wohl meiner Mutter einen Herzinfakt  verschafft hatte. Die Tür ging auf und meine Mutter kam wie immer topgestylet auf mich zu. "War er schlimm?", sie konnte nur meinen Albtraum meinen, alles andere wäre verwirrend gewesen. Ihr Hand streichelte meine Haare entlang und als ich nicht antwortete, fuhr sie fort:" Ich hatte auch einen vor der Zeremonie. Eigentlich meine ganze Initiation lang. Er war stehst der selbe, jedes mal schaffte ich meine Initiation nicht und wurde fraktionslos. Keine Sorge, ich werde dich über deinen nicht ausfragen. Nur dir muss bewusst sein, dass egal was für ein Ergebnis du hattest, du eine Ken bist. Es hilft wenn du anstatt die Sachen die dich nicht zu einer Ken machen, die Sachen die dich zu einer  machen aufzählst." Wäre die Frau die gerade vor mir stand nicht Jeanine Matthews, würde ich ihr glauben das sie mir nur bei meiner Entscheidung helfen wollte, doch es war meine Mutter und sie tat sowas nur um ihrer eigenen Vorteile zu liebe. Sie hörte auf mir meine Haare zu streicheln und guckte mich ernst an:" Wegen Eric, halte dich von ihm fern. Ich weiß nicht was zwischen euch ist aber das hört ganz schnell auf! Du willst doch nicht das Eric was passiert, oder?" Da war sie wieder, die wirkliche Seite meiner Mutter. Ich hatte das Gefühl das sie wusste was gestern geschehen war. Aber in einem Punkt hatte sie Recht, was war das eigentlich zwischen uns? Meine Mutter ging, bevor ich ihr noch eine Antwort geben konnte, aus meinem Zimmer. Einige Minuten starrte ich noch auf den Boden und dachte darüber nach was sie gerade gesagt hatte, stand dann aber auf und machte mich fertig.

" Dein Kleid sieht toll aus, Jilian. Mach deine Haare aber bitte noch zu", ich hatte ein blaues schlichtes Kleid angezogen.(Pic) Schnell machte ich noch meine Haare zu einem lässigen Dutt und lief mit meiner Mutter zum Auto, um zur Zeremonie zu fahren. Ich war so aufgeregt das ich etwas zu zittern begann. Ob wohl Eric dort sein würde? Idiotin, natürlich wird er da sein wie tausende andere auch! Na toll, jetzt beleidigte mein Unterbewusstsein mich auch noch. 

Als wir aus dem Auto stiegen, sah ich Menschen aus allen Fraktionen in das große Gebäude für die Zeremonie gehen. Meine Mutter verließ mich um ...leider wusste ich nicht mehr wohin,zu gehen. Meine Gedanken und meine Nervosität haben die Information einfach ausgeblendet. Die Tatsache war aber, dass ich alleine rein und auch alleine dort vorne stehen musste. Um zum Saal der Zeremonie zu gelangen, musste ich 20 Stockwerke mit einem überfüllten Fahrzug fahren. Ich könnte auch wie die Altruan einfach die Treppen nehmen, doch ganz besonders heute musste ich mich wie eine Ken benehmen und durfte ich nicht auffallen. Im Raum angekommen, sah ich das er in einen konzentrischen Kreis aufgeteilt war. Ich gesellte mich zu den Sechzehnjährigen, die neben der Wand darauf warteten das die Zeremonie anfing. Wir alle waren noch keine vollwärtigen Mitglieder unserer Fraktion. Immer mehr Ferox füllten den Platz ihre Reihe, doch nirgendswo war Eric zu sehen. Gleich würden wir, nach unseren Nachnamen geordnet, dran kommen und uns entscheiden müssen. Es gab fünf Schüsseln in der sich eine Subtanz, die typisch für die jeweilige Fraktion war, befand: graue Steine für Altruan, Wasser für Ken, Erde für Amite, brennende Kohlen für die Ferox und Glas für Candor. Wenn meinen Namen aufgerufen wird, würde ich still mit einem Messer auf die Schüssel mit Wasser zugehen, mir in die Hand schneiden und mein Blut in das Wasser tropfen lassen. Marcus Eaton, ein Altruan der für die Zeremonie zuständig war, ging nach vorne und fing mit seiner Rede an. Erst begrüßte er jeden, erzählte dann das unsere Entscheidung ein Schritt des Erwachsendwerdens wäre, kam dann über zu den Fraktion und beendete schließlich seine Rede mit:" Die Fraktion gibt unserem Leben einen Sinn und eine Richtung. Ohne unsere Fraktion könnten wir nicht überleben." Bei uns hieß es Fraktion vor Blut und jeder hielt sich auch dran. Einmal seine Fraktion gewechselt, war die Familie nicht mehr wichtig. Es zählte die Fraktion. War die Familie nicht in der gleichen Fraktion, so hatte man selten bis gar kein Kontakt mit ihr. Ich hörte wie Marcus anfing die Namen aufzurufen. Was hatte nochmal meine Mutter gesagt? Überlege was dich zu einer Ken macht, nicht was dich zu keiner macht. Ich war gut in Mathe. Die Farbe blau fand ich schön. Ich war eine geborene Ken. Meine Mutter war die Anführerin der Ken. In manchen Situationen konnte ich auch logisch Denken.  
Gerade entschied sich ein Kenjunge zu den Ferox zu wächseln. Was machte mich denn zu einer Ferox? Wieso war mein Ergebnis den Ferox? Ich hatte keine Scheu jemanden eine reinzuhauen. Insgeheim wollte ich immer schonmal etwas gefährliches machen. Ich war aggressiv und mochte es laut zu streiten. Diesmal wächselte eine Candor zu den Ferox. Nicht mehr lange und ich käme dran. Wiedermals schaute ich durch die Reihe der Ferox und erblickte endlich Eric. Er merkte nicht das ich auf ihn starrte, denn er konzentrierte sich ganz auf die Zeremonie. "Jilian Matthews", als Marcus meinem Nachnamen aussprach, konnte ich den Hass in seiner Stimme hören. Immernoch den Blick auf Eric geheftet ging ich auf das Podest zu. Als mein Name erwähnt wurde, zuckte er leicht und richtete das erste mal heute seinen Blick auf mich. Seine Augen strahlten aber nichts mehr von der wärme aus, sondern nur eine eises Kälte spiegelte sich in ihnen. Es war schlimmer als das getuschel der anderen oder der hasserfüllte Blick von Marcus. Ich nahm mir das Messer und ging noch schnell alles durch, was ich machen musste. Du schneidest dir in deine Handfläche, gehst auf die Schüssel mit Wasser zu und lässt dein Blut dort hinfließen. Ich schnitt mir in die Handfläche. Meine Beine aber, wollten einfach nicht gehen. Die Augen wieder auf Eric gerichtet steuerte ich auf die Schüssel Wasser zu. Mein Blick verließ nie seinen, doch ich starrte nicht mehr auf Eric, ich starrte ins Leere. Im Moment in dem ich mein Blut ins Wasser tropfen ließ, verließ mich ein Teil meiner selbst. Alles was ich bis da an sah, war nichts als Kälte. Bevor ich jedoch zu den Keninitianten gehen konnte, merkte ich wie jemand sich neben mich stellte und anfing zu sprechen:" Ehe wir mit der Zeremonie weiter machen, habe ich euch etwas wichtiges mitzuteilen. Meine Tochter Jilian wird für zwei Wochen bei den Ferox unser neues Serum testen, denn sie ist die einzige der ich vollends vertraue. Deshalb kann sie die Initation nicht mit den anderen Ken absolvieren. Sie wird nach den zwei Wochen ihre Initiation bei mir ausüben. Ich bin hier fertig, Marcus führen sie weiter." Endlich ließ sie mich los und ich steuerte auf die Reihe der Ken zu. Ich fühlte mich wie ein Gespenst, gefühlslos, verloren und zerbrochen, unsichtbar für die die man liebt.

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Ich hab es endlich geschafft! Wir haben die Zeremonie hinter uns. Auf Kommentare würde ich mich freuen:)

Escape [Divergent Ff]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt