Kapitel 12

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Kapitel 12

"Uriah, kann ich dich was fragen?", wir mussten gerade wieder laufen bis Max zurück kommen würde und ich hatte die ganze Zeit nicht schlafen können, denn ich wusste nicht was eine 'Angstlandschaft' überhaupt war. Mit schwerem Atem antwortete Uriah mir:" Klar, frag nur drauf los" "Was ist eine Angstlandschaft?", er schaute verwirrt zu mir. "Du fragst das wegen heute, nicht?", bevor ich fragen konnte woher er wusste, was heute passieren würde, antwortete er schon auf meine ungestellte Frage," Ty, er..er hat es mir erzählt." Ein entschuldigender Blick ersetzte den verwirrten:" Es ist eine Simulation. Man stellt sich dann seinen Ängsten, doch wie Ty mir erzählt hat werden es nicht eure sondern ganz bestimmte sein, denn unseren eigenen Ängste müssen wir uns erst bei unserer Prüfung stellen. Die Ängste sehen so real aus, dass manche in ihren Albträumen davon gejagt  und oft verrückt werden, aber das sind nur Gerüchte. Verwunderlich das du es nicht weißt, immerhin hatte deine Mutter mit unseren Feroxanführern die Idee dazu gehabt." Nach diesen Informationen hatte ich nochmehr Angst als vorher. Jeanine könnte Ängste aus meiner Kindheit nehmen, oder noch schlimmeres. "Jilian, geht's dir gut?", wenn jemand diese Frage stellte dann gings einem natürlich nicht gut, sonst würde man diese Frage nicht stellen. "Ich brauch nur frische Luft", mit diesen Worten lief ich so unauffällig schnell wie es nur ging, aus dem Trainingsraum zur Schlucht, denn das war der einzige Ort wo ich auf andere Gedanken kommen konnte. Mir war egal ob Max mich rausschmeißen würde und ich als Fraktionslose leben müsste. Das wäre besser als bei Jeanine leben zu müssen. Langsam konnte ich nicht mehr leugnen, dass die Bilder in meinem Kopf, die ich sah wenn ich Eric anschaute, keine Wahnvorstellungen waren. Es waren Erinnernungen. Erinnerung von den zwei Tagen im Hauptquatier der Ken. Ich konnte niemanden von den Anführern trauen und meinen Freunden konnte ich es auch nicht erzählen, denn sonst wäre Eric in Gefahr. Eric. Ich spürte denn Stich der Spritze, mit dem Vergessenserum, in meinem Nacken, als würde ich sie gerade bekommen. Er war genauso ein Lakai von Jeanine wie jeder andere Feroxanführer. Nur ich wusste nicht wieso sie das alles taten. Sie konnten das doch nicht nur gemacht haben, um zu erfahren wer unbestimmt war. Während ich in meinem Kopf nach der Erinnernung suchte, kam ich über der Schlucht an. Sie war so laut wie immer und irgendwie beruhigte mich das. Das einzige was ich sicher wusste, war das die Schlucht immer laut und tödlich sein würde. Alles andere in meinem Kopf drehte sich zwischen Informationen, Erinnerungen und Vermutungen. Ich ahnte schon das sie mich bald wieder aushorchen würden und ich müsste ihnen dann Namen nennen. Vielleicht könnte ich irgendwelche Namen sagen, aber die Gefahr, dass diesen Menschen dann etwas zustoßen würde war zu groß. Waggemutig hockte ich mich hin und lauschte dem Geräusch, wenn Wasser an die Steine prallte, zu. Ich war einen Sprung davon entfernt zu sterben und es gefiel mir, denn es war meine Entscheidung. Keiner zwang mich zu springen, aber auch keiner zwang mich hier zu bleiben. Ich könnte es in letzter Sekunde entscheiden, einfach zu springen. Doch springen wäre wie weglaufen, vor den Geschehnissen und vor der Wahrheit. Vielleicht war mein einziges Problem, wieso ich nicht wusste was vor sich ging, dass ich es nicht zulassen wollte. Solange ich Angst vor der Wahrheit hatte, würde ich nie weiter kommen. Ich musste meine Angst überwinden. Möglicherweise würde diese Angstlandschaft helfen. Da ich nicht alles wusste, was in diesen zwei Tagen geschehen ist, konnte ich auch Jeanine nicht wirklich hassen. Sie wusste das früher oder später meine Erinnerungen wieder kamen und wenn sie sich sicher war, dass ich mich an alles wieder erinnern konnte, hätte sie schon ihren nächsten Plan für mich. Irgendwann ertönte eine besorgte Stimme hinter mir:" Jilian, bist du verrückt? Eric wartet schon auf uns. Du wärst fast runter gefallen, hast du hier etwa geschlafen?" Ich spürte wie mein Körper sich in Tys warmen Händen befand. "Es tut mir leid, ich bin einfach eingeschlafen." "Du weißt aber schon das die Schlucht gefährlich und kalt ist?", ein kleine Lächeln umspielte nun seine Lippen, "Du hast auch vor gar nichts Angst. Komm wir müssen gehen." Während er aufstand nahm er meine Hand und half mir hoch. Trotzdessen war mir etwas schwindelig beim laufen, denn ich hatte wohl einige Stunden, bei Lärm in Lebensgefahr, geschlafen. "Ich hab Angst jemanden zu verraten, den ich liebe", sagte ich geistesabwesend als Ty mich durch die Gänge, wie in einem Labyrinth führte. "Was? Nur davor? Ich denke deine Angst ist unnötig, wieso solltest du das denn tun? Du würdest nie so werden", wenn er nur wüsste. Ich sagte nichts mehr und gab nach einigen Versuchen, mir den Weg zu merken, auf. Ab da sah ich nur noch auf Tys Rücken und versuchte mit ihm mitzuhalten. Schon von weiten sahen wir, nachdem wir einige Kurven gelaufen sind, Eric ungeduldig vor einer Metalltür stehen. "Na endlich, wo hast du dich verdammt nochmal aufgehalten? Ty, du fängst an", ich schaute verwirrt zu Ty, der aber ohne mich weiter anzusehen durch die Tür ging und mich so mit Eric alleine ließ. "Wieso müssen wir nicht zusammen rein?" "Denkst du wirklich als Ferox bräuchte man Hilfe um programmierte Ängste zu überwinden?", sein kaltes Lachen ließ mein Blut gefrieren und mir eine Gänsehaut aufkommen. Nicht lange und ich hörte ein schrilles Schreien aus der Tür. Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht. "Komm mit Jeanine und die anderen erwarten dich bereits", ohne ein weiteres Wort ging er zu einer anderen Tür, öffnete sie und wartete bis ich rein ging. Ich sah schon wie meine Mutter auf einem Stuhl sich mit den Feroxanführern prechtig amüsierte. Beim eintreten streifte ich kurz Erics Blick und verfluchte mich sofort dafür. Er sah aus wie ein Roboter, programmiert um alles für Jeanine zu tun. Die perfekte Waffe gegen... "Bring sie, wenn sie eingeschlafen ist, wieder zurück. Sie wird früh genug erfahren das die Altruan sterben müsen."  Es lag mir schon die ganze Zeit auf der Zunge! Ich erinnerte mich wieder an das Serum das mich gezwungen hatte alles zu tun, was man mir befiel. Dieses Serum wollen sie den Ferox geben damit die Altruan sterben! Aber wieso? Ich spürte plötzlich eine starke Hand die mich gewalttätig durch die Tür schob und ich wusste das es Eric war und ich dank meinen Gedankenblitz nicht nur angeguckt, sondern auch stehen geblieben bin. "Jilian, wie ich sehe wird dir jetzt alles klar?", sie kam mit eleganten Schritten langsam auf mich zu," Du hast recht. Die Ferox und die Ken haben sich gegen die Altruan verschworren und werden sie eliminieren. Altruan sind wie Käfer, nervig und gänzlich unnötig." Ich ballte meine Hände zu Fäusten um nicht ihr Gesicht, ausversehen, mit meiner Hand zu treffen. "Die Ferox würden sowas nie zulassen! Du benutzt sie wie Schachfiguren und lässt sie machen was du willst! Ohne dein bescheuertes Serum würde keiner, der noch bei verstand wäre, dort mit machen!", ich sah wütend auf die Feroxanführer. "Ob mit oder ohne, jeder der überleben will ist auf unserer Seite. Also Tochter?" "Ich werde doch nicht unschuldigen Leuten etwas antun! Du bist doch bessesen. Bessesen von deiner Machtsucht! Ich mach da nicht mit, vergiss es", es war wie einer meiner wirren Albträume, nur das dies die Realität war. "Sie zerstören das System! Genau wie Unbestimmte! Wir müssen einen Krieg verhindern. Wenn du nicht auf meiner Seite stehst, dann gilt für dich das gleiche, wie für die anderen." "Du willst mich umbringen, wenn ich nicht unschuldige Menschen umbringe?" Jeanine war jetzt genau vor meinem Gesicht und es war erschreckend wie gefühlslos und ohne mit der Wimper zu zucken, dass schlimmste was eine Mutter seinem Kind sagen könnte, sagt:" Wenn es sein muss, dann ja." "Eric! Eric, tu doch was! Steh nicht einfach so da, sie will uns alle benutzen. Was ist nur mit euch allen los?", ich schrie so laut ich könnte, in der Hoffnung jemand vernünftiges würde mich hören. Mein Schrei wurde aber schnell, durch Erics Hand auf meinem Mund gepresst, gestopt. "Na gut, dann lösen wir es eben so. Eric du weißt was zu tun ist." Ich wurde von Eric auf einen Stuhl, wie schon damals, geschoben und bevor ich abhauen konnte, hielt er mich zurück und fesselte meine Hände hinter dem Stuhl und als nächstes meine Beine. Ich war wieder gefangen und dachte sie würden mich jetzt umbringen, ohne eine Gelegenheit irgendwem von der Verschwörung zu erzählen. Keiner nahm aber eine Pistolle in die Hand, sondern jeder drehte sich zu dem weißen Bildschirm um. Doch dann war der Bildschirm nicht mehr weiß, sondern Ty erschien in einem leeren Raum. Ich wollte gerade fragen, was sie machen wollten, als er anfing zu schreien und sein Körper mit blutenden Wunden ausgefüllt wurde. "Tylor Jemson, geborener Ferox, einer deiner Freunde. Wie wir beobachtet haben, bist du wohl mehr als eine 'Freundin' für ihn. Er wird langsam verbluten, wenn du ihm nicht hilfst Jilian", Jeanine ging wieder auf mich zu und stopte einige Meter vor mir, um weiter zu reden,"Ich frage dich also nochmal. Schließt du dich deiner Mutter an? Denk nach solange du willst, er könnte ja nur verbluten." Wie Eric zuvor, lachte Jeanine genauso grässlich. Während sie mich abwartend und belustigt ansah, versuchte ich meine Hände frei zu bekommen und wirklich es klappte. Ohne vorher zu überlegen, schlug ich mit meiner Faust so fest es nur ging auf Jeanines Wange. Egal wie schlimm meine Situation dadurch geworden ist, das war es Wert gewesen! Jeanine schrie kurz beim zurücktaumeln und wie auf Knopfdruck war Eric schon an meiner Fesseln und die anderen Anführer dabei meiner Mutter aufzuhelfen. Jeanine stand, mit kleiner Hilfe von den anderen, auf und sah mich geschockt an:" Und ich dachte du hättest Tyler auch so lieb wie er dich. Naja, wie sagt man so schön? Wie die Mutter, so die Tochter." In handumdrehen hatte sie eine Pistolle in der Hand und zielte auf Eric. Ein weiteres Lachen kam aus ihrem Mund:" Nur schade das ich weiß, dass du eine Schwachstelle hast. Keine Sorge Eric wird ein Grab bekommen, da er mir bis zum Tod gedient hat." Meine Augen weiteten sich und wechselten zwischen Eric und Jeanine hin und her. "Ich mach es nur lass die beiden in Ruhe!", schrie ich mit der letzten Kraft die ich hatte. Ich wusste jetzt was Jeanine vor hatte, wusste das die ganze 'Bestrafung' für Ty und mich nur dazu da waren, um mich auf ihre Seite zu bringen, doch ich hatte keine Kraft mehr um einen von ihnen sterben zu lassen. Zufrieden ließ Jeanine die Waffe sinken und ging wieder auf mich zu. Schnell drückte sie die Waffe drohend gegen mein Kinn:" Du wirst bewacht und wenn du irgendwem nur einen Hinweis gibst, dann schwöre ich dir wird einer nach dem anderen, deiner lächerlichen kleinen Freunden inklusive Eric, sterben. Leg dich nicht mit mir an, Kind." Sie ließ die Pistolle sinken und ich atmete tief ein. Vorhin sagte Ty noch zu mir ich würde meine Freunde nicht verraten, doch ich tat es gerade und das um sie zu schützen. Die Wahrheit war aber das ich sie dadurch nicht schützte, ich konnte sie nicht aufhalten das Serum zu nehmen und unschuldige Altruan zu töten, ich verlängerte ihr Leben. Meine Mutter hatte nicht vor die Ferox zu verschonen, sie war eine Hexe wie aus dem Bilderbuch, nur noch tausendmal schrecklicher. "Eric, verabreiche ihm das Vergessenserum. Ach und Jilian, die Verletzungen waren nur eine Simulation und die Pistolle hier ungeladen. Du hast dich für mich entschieden, nicht weil du sie schützen wolltest, sondern weil dir die Machtsucht im Blut liegt. Bald wirst du es begreifen." Sie ging mit den anderen Ferox aus dem Raum und nur noch Eric und ich blieben übrig. Er sagte aber kein Wort, kein Flüstern er sei auf meiner Seite und würde mir helfen, er löste nur meine Fesseln und halb schupste, halb stößte er mich in mein Zimmer zurück, um dann sofort seiner Arbeit nachzugehen und Ty zu 'helfen'. In meinem Bett wollte ich wirklich weinen, nur meine Tränen sie waren weg wie mein Gefühl für irgendwas. Ich wusste ich würde meine Freunde verraten und meine Mutter, ungewollt, unterstützen. Das einzige was mich zum nachdenken brachte, war dieser Satz von ihr. Wie die Mutter, so die Tochter. Sie hatte recht. Dieses steinharte, eiskalte Herz, es war immer da. Ich versuchte die ganze Zeit es zu verstecken. Früher tat ich es, doch jetzt wollte ich es nicht mehr. Egal was sie sagte, so würde ich meine Freunde schützen und wenn ich sterben würde, dann wäre es kein Verlust. Ohne ein Herz das schlägt, bräuchte man auch nicht lange zu leben. Es ginge nicht, man würde kaputt gehen, genau wie sie. 

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Es  tut mir wirklich leid, dass dieses Kapitel erst nach fast zwei Wochen online kommt. Am schwersten ist es mit den Kapitel anzufangen und ich hoffe das ich bald wieder schneller ein Kapitel raus bringe. Versprechen kann ich leider nichts. Ein Danke an alle die meine Fanfiction verfolgen! Hoffe das Kapitel hat euch gefallen und bis zum nächsten Mal!:)

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