Stitches*L.T.*

25-Trauer und Rückfall

*Liam's Sicht*

Emily ist jetzt seit 2 Wochen weg und ich vermisse sie einfach. Wir telefonieren zwar jeden zweiten Tag, aber nur ihre Stimme reicht nicht. Ich will sie wieder hier haben, sie in den Arm nehmen und sie küssen. Aber ich weiß, dass Harry sie liebt und sie ihn auch noch. Als ich diese Worte auf ihrem Handy lesen konnte welches sie ans Fenster des Flughafentunnels gehalten hatte traf es mich wie ein Schlag mitten ins Herz. Ich hätte wirklich noch mehr heulen können, als ich es ohnehin schon tat. Aber ich kann Emi irgendwie auch verstehen, weil Harry ihre erste große Liebe und vorallem ihr erster Freund war. Aber das holt sie jetzt auch nicht mehr zurück. Ich werde sie wohl erst nächstes Jahr auf der Tour wiedersehen, wenn sie denn überhaupt zu dem Konzert kommt. Niemand weiß ob sie nicht schon einen neuen Lover hat. Allein der Gedanke, dass ein anderer Mann sie glücklich machen kann, bricht mir das Herz.

*Harry's Sicht*

Die Worte, die Emely mir mit ihrem Handy zeigte, schwirren immer noch in meinem Kopf rum. Es war dumm sie gehen zu lassen das weiß ich, aber ich konnte nichts tun. Ich hatte sie verletzt. Es war ein dummer Fehler, aber konnte dieses Gefühl nicht länger ertragen. Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe und ich weiß auch, dass es jetzt eine Person gibt die genauso sehr unter der Situation leidet wie ich. Liam. Uns trifft es natürlich beide, dass Emely jetzt weg ist, weil wir sie beide lieben, aber ich glaube für sie wahr die ganze Situation am aller schwersten. Sie musste all ihre Freunde hier in London zurück lassen und konnte nichts, aber auc wirklich garnichts gegen die Entscheidung ihrer Eltern unternehmen. Wir vermissen sie hier alle, aber das weiß sie auch und sie hat uns auch ganz fest versprochen, dass sie uns besuchen wird. Ich liebe sie wirklich und ich weiß jetzt auch, dass das mit dem schwul sein nur eine Phase sein. Ich hatte schon immer eine besondere Bindung zu Louis und in dieser Zeit hat sie sich dann halt verstärkt.

*Hope's Sicht*

Ich vermisse Emely. Sie war wirklich wie eine Schwester für mich die ich nie hatte, aber jetzt ist sie weg. Ich trauer ihr seit 3 Wochen ununterbrochen hinterher und niemand kommt noch wirklich an mich heran, nicht mal Niall. Und als Louis dann hier aufgetaucht war kamen all die alten Erinnerung wieder hoch, die ich die ganze Zeit verdrängt hatte. Harry hatte mich Krankenhausreif geprügelt und Louis stand einfach daneben. Wir haben ein Kind zusammen und er hat sich die ganze Zeit einen Dreck darum gescherrt wie es Lea geht. Jetzt taucht er urplötzlich wieder hier auf und will zur Band zurück? Klar, ich finde es gut, dass die Jungs sich endlich wieder vertragen haben, aber ich würde es nicht ertragen Louis jeden Tag zu sehen. Ich habe unter seiner "Schwulseinsphase" extrem gelitten und ihn hat es überhaupt nicht mehr interessiert wie es mir ging. Ich habe mich wegen ihm geritzt, mich selbst verletzt und mich gehasst nur weil we mich verlassen und verletzt hat. Und jetzt kommt auch noch die ganze Sache mit Emely dazu. Ich habe eine Schwester verloren und ich komme ohne sie wirklich nicht klar. Ich bin jeden Tag am überlegen, ob ich wieder mit dem selbstverletzen anfangen soll, aber jedesmal kommt etwas dazwischen.

Die Jungs sind seit zei Stunden bei einem Shooting und haben mir nicht gesagt wie lange es dauern würde, also ging ich ins Bad. Ich rutschte an der kalten Wand herunter auf den Boden und fing erneut an zu heulen. Ich kramte die blaue Box aus dem Schrank wo ich sie das letzte Mal versteckt hatte und nahme eine der Klingen heraus. Ich setzte sie an meinem Arm an, drückte fest zu und zog sie dann über meinen Arm. Das Blut strömte ungehindert über meinen Arm und tropfte auf den Boden, aber ich schnitt nochmal. Und nochmal. Und nochmal. Ich habe in meinem Leben so oft gelitten, aber die letzten Monate waren mit Abstand die schlimmsten. Louis, meine große Liebe, hat mich verlassen und verletzt, meine beste Freundin und Schwester hat das Land verlassen und die Jungs sind ständig unterwegs.

Wenn ich jetzt sterben würde, würde es überhaupt wen interessieren?

Diese Frage stellte ich mir in den letzten Tagen sehr oft. Aber ich wusste einfach keine Antwort darauf. Ich kann einfach mit niemandem reden und ich ertrinke momentan wirklich in meinen Problemen. Ich schnitt nochmal zu und dann wurde plötzlich alles schwarz um mich herum und ich sank ungehindert zu Boden.

--2 Stunden später--

Erschöpft und mit brummendem Kopf öffnete ich meine Augen und starrte direkt vor mir an die Wand. Ich war im Krankenhaus, das erkannte ich daran, dass die Wände komplett weiß waren und links und rechts von mir hunderte Geräte standen. Ich lauschte den Geräuschen die durch den leeren Raum schwirrten und hörte dann eine lautstarke Auseinandersetzung auf dem Flur.

"Sie lassen mich jetzt sofort zu meiner Freundin oder es knallt!" hörte ich eine der beiden Personen rufen.

"Aber ich darf sie nicht in das Zimmer rein lassen. Die Patientin ist noch zu schwach" sagte die andere Person. Das war offensichtlich eine Krankenschwester.

"Und ob sie mich da jetzt reinlassen! Ich kann und will meine Freundin hier jetzt nicht alleine lassen! Wer weiß was passiert wenn sie da jetzt die ganze Zeit alleine ist!" rief die andere Person wieder. Es war Niall, das erkannte ich an der Stimme. Im nächsten Moment wurde die Tür geöffnet und der kleine Ire lugte hervor.

"Oh mein Gott du bist wach" sagte er erleichtert und ließ sich auf den Stuhl neben meinem Bett fallen. "Ich habe dich so vermisst" sagte er wieder und gab mir einen zärtlichen Kuss. Ich legte meinen Kopf wieder auf's Kissen und schloss die Augen. Mein Schädel brummte einfach viel zu stark um mich zu bewegen, aber Niall saß die ganze Zeit neben mir und erzählte mir vom Shooting und von dem Moment wo Liam mich gefunden hatte.

Ich war wirklih schockiert über mich selbst und darüber, dass ich wirklich stark geblutet haben musste als die Jungs mich fanden. Aber jetzt sollte es mir wohl bald besser gehen solange das Schicksal es zu lässt. Vielleicht kommt es ja auch alles ganz anders.