Kapitel 3

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"Hope, da ist ein Brief für dich angekommen" sagte Harry und deutete auf den Brief der auf dem Tisch lag. Ich setzte mich auf einen der freien Stühle und öffnete den Brief.

>Hallo Hope, 

Ich weiß, es ist blöd von mir das ich mich die letzten drei Jahre über nicht einmal bei dir gemeldet habe, aber ich war halt einfach viel unterwegs und musste mich noch um ein neues Haus kümmern, da unser altes wegen Schimmelbefall und so weiter abgerissen wird. Aber das ist erstmal egal.

Worum ich dich eigentlich bitten wollte ist, deine Mutter ist jetzt seit bald 8 Jahren tot und du warst seitdem nicht einmal auf dem Friedhof an ihrem Grab, und deswegen wollte ich dich fragen ob du nicht vielleicht mal eine Woche zu mir nach Irland kommen möchtest... Ich weiß, dass ich vor deiner Abreise nach London vieles falsch gemacht habe und dich nach dem Tod deiner Mutter ziemlich scheiße behandelt habe, aber dennoch möchte ich das wir unds wieder verttragen und ein besseres Verhältnis zueinander aufbauen als es früher war. Ich würde mich wirklich sehr darüber freuen, wenn du kommen würdest und ich verspreche dir, dass ich mich gebessert habe. Wenn du eine Woche mal Zeit hast, kannst du mir ja mal den Zeitraum per Mail oder über SMS schicken. Falls du meine Nummer nicht mehr haben solltest ist sie hier nochmal: *fügt irgendeine Handynummer ein* 

Meine E-Mailadresse ist noch die gleiche wie damals, aber ich werde sie dir trotzdem nochmal schreiben: andrew.forrest@gmail.com

Also, ich würde mich wirklich sehr über deinen Besuch freuen, aber trotzdem habe ich einbisschen Angst vor unserer ersten Wiederbegegnung... Du wahrscheinlich auch, oder? Naja, auch egal erstmal. Vielleicht wird das treffen ja auch garnicht so wie ich es mir gerade vorstelle, denn es könnte ja auch ganz gut laufen. :)

Ich sage dann schonmal bis bald,

liebe Grüße,

                          Dad. <

Warum meldet er sich ausgerechnet jetzt?! Jetzt wo es mir eh schon scheiße genug geht, weil ich vor kurzem erst meine Abschlussprüfungen verkackt habe und aus der WG geflogen bin? Aber ich glaube es wird wirklich mal Zeit mich mit meinem Dad auszusprechen und meine Mutter auf dem Friedhof zu besuchen, aber erstmal muss ich gucken wie ich überhaupt nach Irland komme. Und vielleicht sollte ich auch mal mit Louis drüber reden, denn er kann mir vielleicht helfen. Aber dafür muss ich erstmal wissen was genau ich meinem Dad dann sagen will, weil eigentlich habe ich ihm nichts mehr zu sagen nach alldem was er mir angetan hat.Ich saß eine zeitlang einfach nur da und starrte den Brief in meinen Händen an. Als ich dann wieder klar denken konnte rückte ich mit dem Stuhl zurück und stieß gegen etwas besser gesagt gegen jemanden und dieser jemand war Louis.

"Können wir kurz reden?" fragte er mich mit einem leichten zittern in der Stimme.

"Klar..." antwortete ich und steckte den Brief zurück in den Umschlag, welchen ich dann mit in Louis' Zimmer nahm und in meine Nachttischschublade packte. Ich spürte, dass Lou nicht so recht wusste wie er das Gespräch anfangen sollte und deshalb fing ich einfach an zu reden.

"Was wolltest du mit mir besprechen?" fragte ich ihn.

"Ich wollte dir eignetlich nur sagen, dass ich dich, egal wie dumm es jetzt klingt, liebe. Eigentlich wollte ich es dir noch nicht sagen, aber da ich dich nicht alleine nach Irland und zu deinem Dad fliegen lassen wollte, musste ich es dir jetzt wohl oder übel sagen"

"Ich liebe dich auch! Aber woher weißt du das mit meinem Dad?"

"Ich stand die ganze Zeit hinter dir als du den Brief geöffnet und gelesen hast und da du mich nicht bemerkt hast habe ich einfach mit gelesen. Und danke das du mir den Stuhl in den Bauch gerammt hast"

"Arsch. Hättest du nicht wenigstens fragen können?! Sorry wegen dem Stuhl, aber ich konnte dich halt nicht sehen!" lachte ich und schlug ihm leicht gegen die Schulter.

"Autsch. Eine Frage hätte ich jetzt aber noch..."

"Welche denn?"

"Willst du mit mir zusammen sein?" fragte Louis hoffnungsvoll.

"Natürlich will ich das!" antwortete ich überglücklich.

Ohne das ich noch weiter darüber nachdenken konnte, dass Louis und ich jetzt ein Paar sind lagen seine wundervollen Lippen auf meinen. Der Moment war gerade einfach perfekt, doch Harry musste ihn einfach zerstören.

"Hope- Was zur hölle?!" fragte Harry erstaunt.

"Darf ich dir meine Freundin vorstellen? Das ist sie!" antwortete Louis glücklich und ich lächelte einfach nur.

"Herzlichen Glückwunsch euch beiden! Wir wollten Pizza bestellen, wollt ihr auch eine?" fragte Harry wieder.

"Ja klar! Ich möchte eine normaleSalami Pizza" antowrtete Louis.

"Ich nehme das gleiche" antwortete ich und Harry verschwand daraufhin wieder. 

20 Minuten später saßen wir alle zusammen auf dem Sofa und guckten einen Film während wir unsere Pizzen aßen. Wir guckten Titanic, weil Niall das unbedingt wollte. Louis und ich waren die ersten die ihre Pizzen aufgegessen hatten. Wir kuschelten uns aneinander und genossen den Film. Als der film zu ende war räumten Zayn und Liam den Müll weg während Louis und ich in unser Zimmer gingen. Wir zogen uns um und legten uns in das große gemütliche Bett, da wir beide unfassbar müde sind. Ich schlief direkt ein, doch ich bereute es zutiefst.

"Mum? Willst du mich jetzt eigentlich komplett verarschen?"  sagte ich während ich mit Tränen in den Augen an ihrem Grab stand. "Du meintest du würdest Dad nicht verlassen, egal was passiert. Aber nein, die ach so tolle Mrs. Middelton musste ihn ja verlassen nur weil er ohne bescheud zu sagen bei seiner Schwester war! Wie Naiv kann man eigentlich sein?! Mum, auch wenn du das niemals hören wirst, Ich werde dir das nie, wirklich nie verzeihen! Durch deine Dummheit ist Dad zum Alkoholiker und Drogenjunkie geworden! Und du bist mal wieder angetrunken Auto gefahren und auf dem dümmsten Weg gestorben! Durch einen behinderten Autounfall! Aber was soll's du hast dich ja eh nie für uns interessiert, hast Dad nur geheiratet, weil er Geld hat. Mich hättest du auch am liebsten abgetrieben, aber Dad wollte für mich da sein. Und das war er auch." waren meine letzten Worte bevor ich mit verheulten Augen den Friedhof verließ, mich ins Auto setzte und darauf wartete endlich wieder nach hause zu kommen. 

Warum musste ausgerechnet mir sowas passieren? Ich war schon immer vom Pech getroffen, aber seit diesem Tag hatte ich kein Glück mehr. Das einzig gute was passiert ist ist, dass ich Louis, Harry, Liam, Niall und Zayn kennengelernt habe. Die fünf Jungs sind in dieser kurzen Zeit die wichtigsten Menschen meines Lebens geworden. Louis ist mir von allen am meinsten ans Herz gewachsen, was man auch erwarten sollte, wenn wir zusammen sind.

Ich habe garnicht bemerkt das ich geheult habe, denn als ich morgens aufstand, war mein ganzes Kissen feucht und schwarz gefärbt, weil ich mal wieder vergessen hatte mich abzuschminken. Louis schien bemerkt zu haben das irgendwas nicht stimmt denn er richtete sich direkt mit auf und wischte mir die immer wider neu kommenden Tränen weg. Ich schlang, ohne weiter darüber nachzudenken, meine Arme um seinen Hals und heulte mich an seiner Schulter aus. Louis streichte die ganze Zeit über meinen Rücken und redete irgendwelches Zeugs auf mich ein, damit ich mich beruhigte.


Stitches*L.T.*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt