Ezra, Sabine und das kleine Planeten-ABC

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„Mamie, Daddy, helft ihr mir mal?"

Der sechsjährige Jai saß am Küchentisch und schaute genervt auf ein fast leeres Blatt.

„Was ist denn los, Süßer?", erkundigte sich Ezra und setzte sich zu seinem Sohn.

„Wir müssen als Hausaufgabe zu jedem Buchstaben einen Planeten aufschreiben und ich hab kaum Ideen. Ich komme einfach nicht weiter."

„Lass mich mal sehen."

Die Augen des Jedi wanderten von unten nach oben über das Blatt. Sie weiteten sich entsetzt als er beim obersten Planeten ankam. Er stockte.

„Jai, du solltest das wegstreichen."

„Warum?"

Der Kleine schaute ihn verständnislos an.

„Alderaan aufzuschreiben ist keine gute Idee, Schatz."

Sein Vater klang zugleich streng und irgendwie traurig.

„Warum nicht? Manchmal redest du doch mit Mamie darüber."

Ezra fuhr seinem Sohn liebevoll durch die Haare. Tränen funkelten in seinen Augen.

„Daddy was hast du?"

„Darüber reden wir, wenn du älter bist."

Der kleine Junge biss sich auf die Lippe. Sein Vater weinte nie.

„Ist gut, Daddy.", murmelte er nur, „und was schreibe ich stattdessen?"

Ezra überlegte eine Weile.

„Gute Frage... Biene, Planet mit A?!", rief er schließlich, in der Hoffnung, dass seine Frau ihn überhaupt hörte.

Er war total ratlos. Sofort steckte Sabine den Kopf durch die Tür.

„Ähm, Atollon? Da haben wir Jahre lang gewohnt, falls du dich erinnerst?"

„Ach ja..."

Aber er wusste, warum er sich nicht an den Namen erinnert hatte. Er hatte es verdrängt. Auf Atollon gab es kaum gute Erinnerungen. Die schlechten überwogen. Mit der Chopper-Basis brachte er immer sofort Malachor in Verbindung. Kanans Blindheit. Und die Ereignisse, die unmittelbar auf Eleenas Tod gefolgt waren... nach denen sie die Basis endgültig hinter sich gelassen hatten. Sabine wusste das auch. Sie hatte nicht böswillig irgendwelche Emotionen und Erinnerungen in ihm hoch zwingen wollen. Es war einfach das erste gewesen, was ihr in den Sinn gekommen war.

„Warum fragst du überhaupt?"

Seine Frau gab ihm einen Kuss und legte von hinten einen Arm um ihn. Das beruhigte ihn-und langsam begann der Strom an ungewollten, schlimmen Erinnerungen aufzuhören. Es war schon so lange her. Sie waren alle vom Krieg innerlich ein wenig zerstört worden-und sehr viel mehr, als sie es je zugeben würden. Wäre Sabine nicht gewesen, es hätte vielleicht nichts gegeben, was ihn hier gehalten hätte. Er scheuchte die Gedanken fort. Was passiert war, war passiert, und es war nicht mehr zu ändern. Sie lebten, und das war es was zählte. Und doch-es gab so viele, die nicht so viel Glück gehabt hatten.

„Ezra, Ezra sieh mich an."

Und das tat er. Er sah in ihre haselnussbraunen Augen, und sie sagten ihm alles.

»Denk einfach nicht mehr daran.«

Eine lange Zeit waren sie das einzige Licht in seinem Leben gewesen, als das Universum alles zu verschlucken drohte. Und auch jetzt rissen sie ihn aus seinen Gedanken.

„Jai braucht Hilfe bei den Hausaufgaben hab ich gehört?"

Ezras Miene hellte sich auf.

„Ja, sie haben so ein komisches Blatt, dass sie ausfüllen müssen. Planetennamen."

Und dann war das Chaos perfekt...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt