„Tut mir leid, dass ich schon wieder so spät bin, die Arbeit im Senat-"
Ezra seufzte.
„Das ist schon das vierte Mal diese Woche. Aber was hatte ich auch anderes erwartet? Du hattest vor der Beförderung nie Zeit für mich, und du hast auch jetzt keine."
„Was soll das denn jetzt heißen?! Du weißt, dass ich das alles hier nur mache, weil ich will, dass du und die Kinder genug zu Essen haben!"
„Jetzt sind es also »ich und die Kinder«, hm?! Was ist aus dem »wir« geworden, das wir mal hatten?!"
„DU BIST DOCH DERJENIGE, DER STÄNDIG EINEN STREIT ANFÄNGT! Ich will doch nur, dass es den Kindern gut geht!"
„Wärst du mal zuhause, wüsstest du, dass es ihnen nicht gut geht! Die Kinder brauchen ihre Mutter! BEI DER MACHT, IST DAS DENN SO SCHWER ZU VERSTEHEN?!"
„JETZT GIBST DU ES ALSO ZU, JA?! NOCH GESTERN HIEß ES, DASS ALLES IN ORDNUNG IST ZWISCHEN UNS UND DANN GEHE ICH EINMAL KURZ ZUR ARBEIT UND-"
Er unterbrach sie.
„ARBEIT, ARBEIT, ARBEIT! DAS IST ALLES, WORAN DU DENKST! WARUM MACHST DU DAS IMMER?! DENKST DU BEI ALLEDEM AUCH NUR EINE SEKUNDE LANG AN DIE KINDER?!"
„HAST DU EINE AHNUNG, WAS ICH DURCHGEMACHT HABE?! ICH HASSE ES, SO WENIG ZEIT MIT EUCH ZU HABEN, ABER ICH SCHAFFE DAS EINFACH ZEITLICH NICHT, OKAY?! UND WENN DIR DAS NICHT PASST, DANN...dann..."
Sie biss sich auf die Unterlippe, um nicht zu schluchzen.
„DA IST DIE TÜR!"
Er schaute sie wütend an.
„GUT, DANN GEHE ICH EBEN! ABER ERWARTE NICHT, DASS ICH SO SCHNELL WIEDERKOMME!" „DANN HAU DOCH AB! ICH HASSE DICH, EZRA BRIDGER, VERZIEH DICH UND LASS DICH HIER NIE WIEDER BLICKEN! ICH KOMME AUCH PRIMA OHNE DICH ZURECHT!"
Hinter ihm fiel mit einem lauten Knall die Tür ins Schloss. Sabine sank zu Boden.
„Ich-ich brauche dich überhaupt nicht... Habe ich noch nie...", flüsterte sie mit zitternder Stimme. Dann fing sie an zu schluchzen.
Nach einer Weile legte sich eine kleine Hand auf ihre Schulter.
„Mamie, wenn du und Daddy euch wirklich so doll lieb habt, warum streitet ihr euch dann ständig?"
Sabine schaute mit Tränen in den Augen auf.
»Ich weiß es auch nicht...«
„Weil dein Vater ein verdammter Idiot ist, Nima..."
Sie wischte sich die Tränen an dem Gesicht.
„Aber ich kann ohne ihn nicht leben... Und vielleicht hatte er recht... Vielleicht bin ich wirklich die Idiotin hier."
Nima grinste.
„Also deshalb habt ihr euch so lieb? Weil Idioten sich gegenseitig lieb haben?"
Sabine lächelte fast und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Sie fuhr ihrer fünfjährigen Tochter liebevoll durch den Pferdeschwanz.
„Du hast recht, Schatz. Und diese beiden Idioten werden sich gleich wieder vertragen."
Sie gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Ich weiß nicht, Kanan... Ich will auch, dass zwischen mir und Sabine wieder alles gut wird, aber... Ich habe einige ziemlich üble Dinge zu ihr gesagt, und... Ich weiß nicht, ob sie es mir verzeihen kann... Sie hatte natürlich recht, sie tut nur das, was am besten für die Familie ist, aber... Ich vermisse es, mit ihr und den Kinder etwas zusammen zu unternehmen. Ich-ich habe das Gefühl, dass wir uns kaum noch sehen... Ich will sie nicht verlieren..."
Kanan legte beruhigend eine Hand auf seine Schulter.
„Du wirst sie schon nicht verlieren, vertrau mir. Rede mit ihr darüber. Das wird schon."
„Ich-ich bin mir da ehrlich gesagt nicht so sicher... So heftig haben wir uns zum letzten Mal vor unserer Verlobung gestritten-und diesmal ist sie im Recht. Außerdem kann ich ihr schlecht nochmal einen Antrag machen, um das Ganze wiedergutzumachen..."
„Das brauchst du auch gar nicht. Rede mit ihr über alles. Sie wird es schon verstehen."
Er nickte.
„Ich versuch's. Bei der Macht, ich bin so ein Idiot..."
Als Sabine die Tür öffnete, um nach ihm zu suchen, stand er bereits davor.
„Du-du bist wieder da.", sagte sie etwas verdutzt und versuchte, nicht sofort zu zeigen, wie überglücklich sie war.
„Hör zu, ich-"
Er stockte.
„Du-du siehst aus, als hättest du geweint."
„Ja, ich weiß, ich...Hab ich auch."
Er nahm sie in den Arm. Sie erwiderte die Umarmung sofort.
„Es tut mir so leid, das alles, ich-Du hast natürlich recht, ich hab mich total idiotisch benommen, und-... Ich hasse es, wenn wir streiten.", sagten die Beiden wie aus einem Mund.
Sie schauten einander etwas verdutzt an und fingen dann an zu lachen.
„Nima hatte wohl recht. Wir haben uns ineinander verliebt, weil wir Beide Idioten sind."
Ezra lachte.
„Das hat sie gesagt, ja?"
„Na ja, so in etwa.", meinte Sabine grinsend.
„Schlaues kleines Mädchen. Sie kommt ganz nach ihrer Mutter..."
Er gab ihr einen Kuss.
„Ich liebe dich, Sabine, und, egal was passiert, vergiss nie, dass ich nie aufhören werde, dich zu lieben. Ich weiß wirklich zu schätzen, wie sehr du dich für uns auf der Arbeit abmühst, aber manchmal vermisse ich es einfach, Zeit mit dir zu verbringen."
„Das tue ich auch, um ehrlich zu sein. Sehr sogar....
„Jetzt lass uns Nima ins Bett bringen, bevor sie wieder frech wird."
„Einverstanden. Und dann nehme ich mir ein paar Tage Urlaub und wir machen was zusammen, ja? Als Familie. Wie früher.", sagte Sabine lächelnd.
„Ich freue mich schon drauf. Das Beste am Streiten ist doch immer das sich hinterher wieder vertragen.", meinte Ezra uns strahlte ebenfalls.
Sie verdrehte die Augen.
„Wenn du es in dem Tonfall sagst, klingt es wie ein Anmachspruch."
„Wer weiß, vielleicht soll es das ja."
„Du weißt doch, dass das nicht mehr funktioniert...Wir haben gesagt drei Kinder sind genug."
„Und Verhütung?"
Sabine schauderte bei dem Gedanken.
„Haben wir ein Mal versucht, erinnerst du dich? Ich-ich will dich spüren, nicht...was auch immer DAS war..."
Sie verzog angewidert das Gesicht.
„Aber ich denke einmal werden wir es wohl riskieren können, oder? Ich meine für Mira haben wir fast acht Jahre gebraucht..."
Sabine lachte.
„Okay, ich gebe zu da hast du nicht ganz Unrecht... Also los, bringen wir die Kinder ins Bett. Ich überlege es mir solange, in Ordnung?"
A/N: Okay, noch ein kleines Kapitel hiervon, diesmal mit einer etwas anderen Kurzgeschichte...
Hoffe, es hat euch trotzdem gefallen. Würde mich über Rückmeldung freuen!
Das war's von mir für heute!
LG, Snips_
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Und dann war das Chaos perfekt...
FanficZwanzig Jahre nach Rebels ist Mira Bridger, Ezras und Sabines älteste Tochter, acht Jahre alt. Ihre Eltern lieben sie und ihre fünfjährigen Geschwister, die Zwillinge Nima und Jai, über alles, aber die drei können manchmal ganz schön anstrengend sei...