7 - Beste Freunde

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„Was ist ?“, fragte ich verdutzt. „Ich glaube mein Freund hat mich gerade aus dem Tourbus verband.“, antwortete sie lachend. „Hast ihn wohl zu sehr genervt ?!“, fragte ich neckend und zog eine Augenbraue hoch. „Spaß“, fuhr ich fort, als sie nichts sagte. Ihre Mundwinkel zogen sich nach oben und sie sah mich lächelnd an, „Kann ich bei dir pennen ?“. „Klar !“, antwortete ich lachend. „Das du so etwas überhaupt noch fragst !“. Stürmisch fiel mir Maya um den Hals, „Danke !“. „So kommst du ja doch noch in den Genuss meine hübsche kleine Wohnung zu sehen !“, sagte ich, mit einem ironischen Unterton. „Ob sie wirklich so hübsch ist, werden wir ja dann sehen“, antwortete sie, ebenso ironisch.

Ich bemerkte erstaunt, dass es schon ziemlich spät geworden war. Jetzt im Frühling wurde es nicht mehr so schnell dunkel, da bemerkte man gar nicht, wie die Zeit verging. Wir zahlten, packten unsere Sachen zusammen und machten uns langsam auf den Heimweg.

Schweigend liefen wir neben einander her, bis Maya schließlich die Stille brach, „Irgendwie habe ich Dortmund vermisst !“. Erstaunt sah ich sie an, „Ich dachte dir gefällt es so gut in London ?!“. „Ja, tut es auch.“, antwortete sie leise. „Aber ?“, ich sah sie mit hoch gezogenen Augenbrauen an. „Aber...Dortmund ist für mich einfach Heimat. Da kommt keine andere Stadt ran !“, sie wandte mir ihren Kopf zu und ich hätte schwören können, dass ihre Augen ein klein wenig glänzten.

Ich blieb stehen und nahm sie in den Arm. „Dortmund wird immer deine Heimat bleiben !“, versuchte ich sie zu trösten.

Ich verstand sie voll und ganz. Ich wohnte seit meiner Geburt in Dortmund, aber...wenn ich ehrlich war, wünschte ich es mir nicht anders.

„Ich weiß !“, antwortete Maya und brachte sogar ein kleines Grinsen zustande. Ich grinste zurück. „Aber sag mal, wie ist es eigentlich so in London ?“, fragte ich neugierig. „Von mir erwartest du immer, dass ich dir alles erzähle, aber selber...“, sagte ich gespielt beleidigt und schaute sie schmollend an. „Isi !“, anklagend sah sie mich an. „Du weißt genau, dass ich diesem Blick nicht widerstehen kann !“. „Jap !“, antwortete ich grinsend. Maya lachte, „London ist toll ! Wirklich ! Ich hab schnell neue Freunde gefunden und langweilig ist es eigentlich nie !“. Natürlich freute es mich, dass sie sich so schnell eingelebt hatte, aber irgendwo versetzte es mir auch einen kleinen Stich. „Isi !“, anscheinend hatte Maya schon wieder meine Gedanken gelesen. „Du bleibst immer meine beste Freundin !“, beunruhigt brachte sie eine Kette zum Vorschein, an der ein silbernes Puzzle Teil baumelte. Ich hob meinen Arm, an meinem Armband funkelte das andere Stück. Maya nickte lächelnd.

Bei mir angekommen, ließen wir uns erst einmal aufs Sofa fallen. Maya sah sich prüfend um, „Du hast Recht ! Deine Wohnung ist hübsch !“, gab sie anerkennend zu. „Hast du was anderes erwartet ?“, fragte ich zwinkernd. „Nein !“, antwortete sie lachend.

„Kann ich dir irgendetwas anbieten ?“, fragte ich schließlich. „Wenn du etwas Wasser für Loki hättest, wäre das gut. Ich glaube der Arme verdurstet langsam.“, „Loki ?“, fragte ich ratlos. Viel sagend deutete Maya auf den Hund. „Ach so ! Ja klar !“, ich stand auf und verschwand in der Küche, nur um kurz darauf mit einer Schale Wasser wieder zu kommen, die ich genau vor Lokis Nase abstellte.

„Also, was wollen wir heute Abend noch tun ?“, fragend sah ich Maya an. „Wieso muss ich das entscheiden ?“, fragte sie, leicht aufgeschmissen. „Weil du der Gast bist !“, klärte ich sie auf. „Ich habe keine Ahnung, bitte entscheide du !“, bat sie. „Wie wäre es, wenn wir uns etwas leckeres zu essen kochen und nachher noch irgendeinen Film schauen ?“, schlug ich vor. Maya nickte, „Ist okay !“.

Sie erhob sich und folgte mir in die Küche. „Also...was kochen wir ?“, fragte sie mich stirnrunzelnd. Ich öffnete den Kühlschrank und stellte voller Unbehagen fest, dass er so gut wie leer war. „Äh...ja“, fing ich an. Mit den Worten „Was ist denn ?“, schob Maya mich beiseite und erhaschte nun ebenfalls einen Blick in den Kühlschrank. Ihr Mund formte ein O.

Schließlich wandte sie sich zu mir, „Wie sieht Plan B aus ?“. Ich pflückte einen Flyer von der Seite des Kühlschranks. „Pizza ?“, fragte ich, verunsichert grinsend. Maya riss mir den Flyer aus der Hand und lief aus der Küche...keine Sekunde später kam sie zurück, „Wo ist dein Telefon ?“, fragte sie zerknirscht. Lachend drückte ich ihr mein Handy in die Hand. „Ernsthaft ?!“, Maya sah mich mit weit aufgerissenen Augen an, „Das ist dein einziges Telefon ?!“. „Das Geld...“, war alles was ich dazu sagte. Maya seufzte, sagte aber weiter nichts.

Nachdem wir bestellt hatten, was übrigens eine sehr lustige Begebenheit wurde, da wir mit dem Mann auf der anderen Seite erst noch darüber diskutieren mussten, ob man wirklich eine max. Pizza halb und halb, also halb Salami für mich und halb Hawaii für Maya bestellen konnte. Seiner Meinung nach, mussten wir dafür doppelt so viel bezahlen, was wir natürlich nicht einsahen. Nach längerer Diskussion gewannen schließlich doch wir. Zufrieden beendete ich den Anruf und steckte mein Handy wieder in meine Hosentasche.

„Und was machen wir während wir auf die Pizza warten ?“, fragte Maya. „Film gucken ?“, antwortete ich mit einer Gegenfrage. Maya nickte „Ich glaub ich hab genau den richtigen Film dabei.“, sagte sie und lief zu ihrer Tasche. Während sie darin herum kramte ließ ich mich aufs Sofa fallen. Mit einer Blu ray in der Hand ließ sich Maya neben mich fallen. „Jetzt guck nicht so kritisch !“, bemerkte sie lachend und hielt mir das Cover hin. Ich musste mir ein leises aufschreien verkneifen. In der Hand hielt sie Die Tribute von Panem, einer unser beider Lieblingsfilme, auch wenn wir jedes mal fast zu Tode erschraken, wenn die Mutationen aus dem Gebüsch sprangen.

Ich startete die Blu ray und wir versanken in der Welt von Katniss und Peeta. Erst ein klingeln an der Tür ließ uns hochfahren.

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Tut mir leid, dass das Kapitel nicht so spannend geworden ist, dafür ist das nächste, welches kommt aus Marcos P.O.V. xx

Between friendship and football.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt