20 - Interview mal anders

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Isis P.O.V.

„Hey !“, Marco breitete seine Arme aus um mich in eine höfliche Umarmung zu schließen, doch ich wich ihm aus. Lediglich Mario, der hinter ihm stand warf ich ein ehrliches Lächeln zu. Dann überlegte ich es mir doch noch einmal anders und drehte mich um, „Nur damit du es weißt...ich hab dir immer noch nicht vergeben, aber ich wollte nicht, dass Elias diesen Job bekommt.“. Marco schaute mich fragend an, „Wer ist Elias ?“. „Jemand der es seinem Chef immer nur Recht machen will und nur das schreibt was dieser lesen will !“, konterte ich und funkelte ihn angriffslustig an. „Isi..“, fing Marco an, doch ich brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen, „Vergiss es einfach !“, zischte ich und lief weiter in den halb offenen Wohnbereich.

Unschlüssig blieb ich stehen, „Hübsche Wohnung !“, murmelte ich, während Mario an mir vorbei lief und sich aufs Sofa fallen ließ und betont Auffällig auf den Platz neben sich klopfte. Dankbar nahm ich die Einladung an und ließ mich neben ihn fallen. Von hier aus konnte ich genau Marco sehen, der mit verschränkten Armen im Türrahmen lehnte. Seine Kiefermuskeln waren sichtbar angespannt und ich fragte mich, was ihn so wütend machte...etwa, dass ich nicht so wie die anderen Mädchen auf seine Masche reinfiel ?! Da konnte er noch lange warten. Ich begann langsam mein Equipment aus zu packen, als mir eine Sache auffiel, „Marco, du musst dich auch hinsetzten oder zumindest näher kommen !“, sagte ich und seufzte. Ehrlich gesagt fand ich den Abstand zwischen uns nicht schlecht. „Wieso ?“, entgegnete Marco kalt, anscheinend war auch er nicht scharf darauf näher zu kommen. Ich deutete viel sagend auf mein Aufnahmegerät, „Das hat nicht so einen großen Aufnahmeradius.“, ich zuckte mit den Schultern. Er sollte bloß nicht denken, dass ich von mir aus den Abstand zwischen uns verringern wollte. Marco presste seine Lippen zu einem dünnen Strich zusammen bewegte sich aber kein Stück. „Man Marco, jetzt reiß dich zusammen !“, bemerkte Mario bemüht. Scheinbar ließ Marco sich von Mario mehr sagen als von mir, denn er kam sichtbar unwillig auf uns zu geschlurft.

Als wir schließlich alle beisammen saßen erklärte ich kurz, was die Beiden während des Interviews beachten mussten, zum Beispiel immer schön ins Aufnahmegerät reden. „Okay, erste Frage Man hört von Profilfußballern selten, dass sie zufrieden sind. Seid ihr zufrieden mit der letzten Saison ?“, Mario antwortete als Erster, „Es wäre schön gewesen zum Abschluss mit Dortmund noch einmal den Titel zu holen. Hat leider nicht geklappt, aber es war trotzdem eine tolle Zeit. Dazu kommt mein Wechsel zu Bayern, der nicht einfach war, aber ich habe mich inzwischen eingelebt und habe zum Glück noch viel Kontakt zu den alten Idioten !“, mit einem Lächeln schaute er zu Marco, der ihm als Dank einen leichten Klaps auf den Hinterkopf gab. „Nein wirklich !“, beteuerte Mario. Ich nickte mit einem leichten Lächeln im Gesicht und wandte mich Marco zu, von dem ich bloß ein „Dumme Frage !“, als Kommentar erhielt. Ich entschied mich dazu das zu überhören und ging zu der nächsten Frage über

„Mario, wie war die letzte Saison für Marco ?“, zwar war die Frage an Mario gerichtet, aber ich musterte Marco während dessen ganz genau. Ich arbeitete schon lange in diesem Beruf. Lange genug um zu wissen wie ich die Antworten bekam, die ich haben wollte. „Tore im Verein. Meisterschaft mit Dortmund knapp verpasst, aber im großen und ganzen kann er so weiter machen !“, erklärte Mario grinsend. „Ganz der Charmeur, wie immer !“, bemerkte Marco der langsam auf zu tauen schien, „Aber jetzt mal ganz ehrlich, was sind das für dumme Fragen ? Alle wissen, wie die letzte Saison gelaufen ist ! Alle wissen, wie es um Dortmund steht !“, ...uund wieder zurück ins Gefrierfach gelegt. „Ja, natürlich. Aber die Leute wollen wissen wie es um euch steht. Was eure Gedanken darüber sind...die Leute wollen etwas persönliches über euch wissen.“, ich lehnte mich in meinem Sitz vor. Marco hielt seine Hand über das Aufnahmegerät bevor er mich so intensiv musterte, dass ich das Gefühl hatte ich müsste den Kopf abwenden. Aber so leicht wollte ich ihn nicht gewinnen lassen, „Willst du das auch ?“, fragt e er leise. So leise, dass mein Aufnahmegerät es sowieso nicht auf gezeichnet hätte. In sofern ist es wirklich unnötig gewesen, dass er es abgedeckt hatte.

Between friendship and football.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt