5 - Getrennt

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Den restlichen Vormittag verbrachte ich in der Stadt. Gut gelaunt bummelte ich herum, bis ich schließlich, gefesselt, vor einem der Schaufenster stehen blieb. Der Grund hierfür war ein Plakat an der Innenseite der Scheibe welches einige Spieler des BVB in Lebensgröße zeigte. Unter ihnen auch Marco Reus. Sofort zogen sich meine Mundwinkel nach oben. Nur noch drei Tage..., dachte ich mir im Stillen.

 Gerade, als ich weiter gehen wollte, fiel mir etwas klein geschriebenes, an der unteren Ecke des Plakats auf. Es sah krakelig aus, wie Marcos Handschrift und tatsächlich hatte er auf dem Plakat unterschrieben. Aber nicht nur er ! Auch von all den anderen Spielern, die auf dem Plakat zu sehen waren, fand ich ein Autogramm am Rand. Langsam richtete ich mich wieder auf.

 Ich hätte schwören können, dass mein Grinsen gerade noch ein wenig breiter geworden war, wenn überhaupt möglich.

 Schließlich entschied ich mich dann doch dazu, den Laden zu betreten. Ich steuerte direkt auf die BVB-Ecke zu. So oft war ich jetzt schon hier gewesen, dass ich auch mit geschlossenen Augen in die richtige Richtung gehen würde.

 Ich zog ein Trikot aus einem der Stapel. Als ich es auseinander faltete, bemerkte ich grinsend, dass es mit der Nummer 11 beflockt war. Ich fuhr mit den Fingern über den Stoff, welcher neben bei bemerkt gerade weich genug aber auch kühl war. Da ich gerade keinen Verkäufer in der Nähe sah, stellte ich meine Tasche schnell neben mir ab, zog meine Bluse aus und stattdessen das Trikot an. Ich betrachtete mich zufrieden im Spiegel und stellte mir vor, dass es sein Trikot wäre...das Echte. Ich geriet ins Träumen...wie würde es wohl sein, wenn ich ihn traf ? Natürlich wäre es schön, wenn er genauso begeistert wäre, wie ich, aber genau so gut konnte es sein, dass er absolut gar nichts von der ganzen Aktion hielt.

 Durch ein lautes Klirren wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Es hatte den Anschein, als wäre einer der Verkäufer mit seiner Hand gegen eine der Vasen gekommen, die zur Dekoration auf der Kasse stand. Ganz zufällig, natürlich. Ich verdrehte fast unbemerkbar die Augen. Er schien einer der Verkäufer zu sein, die der Meinung waren, dass man einen Laden nur betreten darf, wenn man die Absicht hat etwas zu kaufen.

 Seufzend legte ich das Trikot wieder zurück an seinen Platz, schließlich hatte ich Zuhause schon eins.

 Leicht wehmütig bemerkte ich einen kleinen Ständer mit Bayern Trikots, ungefähr zwei Schritte von mir entfernt. Darüber hing ein Plakat, auf dem unter anderem auch Mario Götze zu sehen war...in rot. Ich fand es schade, das er den Verein gewechselt hatte, was sollte jetzt aus Götzeus werden ? Doch letztendlich war es seine Entscheidung und als solche sollte man sie respektieren....

 Schnell verscheuchte ich die Gedanken über Götze wieder, davon wollte ich mir jetzt nicht die gute Laune verderben lassen.

 Als ich den Laden verließ spürte ich deutlich diesen Sie-waren-im-Laden-aber-haben-nichts-gekauft-Blick des Verkäufers im Rücken. Irgendwie nervig.

 Ich bemerkte überrascht, dass sich am Himmel einige Schäfchenwolken gebildet hatten, jedoch deutete nichts auf einen baldigen Wetterumschwung hin.

 Als ich mich schließlich auf machte, in Richtung Café Creme, hatte ich ein neues Paar Vans, sowie eine Tüte von Hollister und H&M. Man konnte das Ganze nur als gelungenen Vormittag bezeichnen.

 Inzwischen war es schon früher Nachmittag und die City füllte sich langsam. Trotzdem entschied ich mich dazu, dass kurze Stück zu laufen. Bei dem Wetter, wäre es in der U-Bahn wahrscheinlich sowieso nur stickig gewesen. Da ich mich in Dortmund auskannte, konnte ich den meisten Menschenmengen ausweichen, indem ich kleine Seitengassen nutzte.

 Mit ausladenden Schritten kam ich rasch vorwärts. Die Sonnenstrahlen tanzten auf meiner Haut und zauberten ein wunderschönes Lichtspiel in meinen Haaren. Gerade jetzt konnte man sowohl den Gold-, als auch den Kupferschimmer sehen, um die mich Maya so oft beneidete. Eine leichte Windböe spielte mit meinen Haaren und ließ die Wärme, die sich, besonders in meinem Nacken gesammelt hatte, ein klein wenig ab ebben.

 Ich war überrascht, als das kleine Café in Sichtweite kam. Der Weg war doch kürzer als gedacht ! Ich hatte gerade mal zehn Minuten gebraucht.

 Aufgrund des guten Wetters entschied ich mich für einen Tisch draußen, der tatsächlich, trotz dem guten Wetter noch frei war. Als ich mich gesetzt hatte holte ich erst einmal mein Handy raus, welches gerade vibrierte. Ich sah, dass es ein verpasster Anruf von Maya war. Von wem auch sonst ? Schmunzelnd rief ich zurück. Es klingelte nur zweimal, dann nahm Maya ab. Sie hörte sich ziemlich aufgeschmissen an, als sie mich fragte wo ich sei. „Im Café !“, antwortete ich gelassen. „Ich auch !“, erklärte sie.

 Ich sah mich um, konnte sie aber nirgendwo entdecken. Schließlich kam mir ein Verdacht in was für ein Schlamassel wir geraten sein könnten. „In welchem Café bist du ?“, fragte ich Maya zögerlich. „Oh Mist !“, anscheinend hatte sie es auch verstanden. „Mein Fehler ! Ich hätte dazu schreiben sollen, welches Café Creme ich meine !“, versuchte ich sie zu beruhigen, was durch den Hörer nicht ganz so gut funktionierte. „Okay, ich komm ganz einfach zu dir !“, sagte Maya schließlich. „Zu mir ?“, wiederholte ich fragend. Meinte sie.... „Nicht zu dir nach Hause...wobei..deine hübsche Wohnung musst du mir auch noch zeigen ! Ich meinte wir treffen uns in dem Café, wo du gerade bist !“, ich hörte sie lachen. „Okay ist gut !“, damit legte ich auf.

 Mit dem Taxi würde es noch rund zwanzig Minuten dauern, bis sie hier eintraf, daher bestellte ich mir schon einmal eine Cola und hoffte, dass sie nicht böse auf mich sein würde, weil ich nicht auf sie gewartet hatte.

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Ersteinmal vielen lieben Dank für all die Votes, die lieben Kommis und vorallendingen an die Leute die meine Geschichte lesen ! <3

Zweitens hab ich eine Frage an euch ! Eigentlich ist es so geplant, dass jetzt erst einmal noch zwei Kapitel aus Isis und dann eins aus Marcos Perspektive kommt. Das aus Marcos würde dann aber erst im neuen Jahr kommen. Könnt ihr so lange noch warten, oder soll ich das so umschreiben, dass ich die zwei Kapitel aus Isis Sicht zusammenschreibe ? Einfach mal kurz in die Kommis schreiben, bitte !

~Ella xx

Between friendship and football.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt