Die gesamte Autofahrt über hatte Jason grüblerisch aus dem Fester gestarrt, während ich in Gedanken Selbstgespräche führte.
Danke, Lynn, dass du mir eine so große Hilfe warst.
Wie hat dir deine erste Geschäftsreise denn so gefallen?
Entschuldigung, dass ich dich so verwirre.
Freust du dich schon auf morgen?Ich langweilte mich zu Tode. Irgendwann kramte ich meine Kopfhörer aus meiner Handtasche und suchte meinen alten iPod.
Meine Ohren wurden von Nickelback zugedrönt, während mein Blick automatisch immer wieder zu meinem Chef wanderte.You call to me, and I fall at your feet
How could anyone ask for more?
And our time apart, linke knifes in my heart
How could anyone asks for more?But if there's a pill to help me forget,
God knows I haven't found it yet
But I'm dying to, God I'm trying to'Cause trying not to love you, only goes so far
And trying not to need you, is tearing me apart
Can't see the silver lining, from down here on the foor
And just keep on trying, but I don't know what for
'Cause trying not to love you
Only make me love you more
Only makes me love you more...Irgendwann war ich dann endlich zu Hause und gönnte mir erst einmal ein schönes warmes Bad. Ich ließ meine Gedanken kreisen, doch sie wanderten immer wieder zu Jason zurück.
Warum war er im einen Moment so liebenswert und im Nächsten so eiskalt. Ich wünschte, ich würde mich nicht so sehr zu ihm hingezogen fühlen. Er war unberechenbar, doch mochte ich ihn nicht gerade wegen dieser Eigenschaft. Er war nicht abwaschbar, wie die anderen. Er redete nicht jedem nach dem Mund. Und er verstellte sich nicht für andere.
Ich dachte an den Kuss oder eher gesagt die beiden Küsse zurück und sofort breitete sich ein Kribbeln in meinem Bauch aus. Dieser Blick voller Verlangen in seinen eisblauen Augen, das Gefühl seiner vollen, warmen Lippen auf meinen, das Gefühl der Geborgenheit, als er mich im Arm hielt. Doch morgen würde ich wieder in die Höhle des Löwen zurückkehren und das Spiel würde wieder von vorne losgehen. Woher sollte ich auch wissen, dass es noch schlimmer werden würde?Piep. Piep. Piep.
Oh nein! Wo war nur mein persönlicher Jason-Wecker geblieben, der mich sanft aus dem Reich der Träume holte?
Bei mir war er jedenfalls nicht.
Dieser verfluchte Wecker war die knallharte Realität und erinnerte mich daran, dass die Küsse Jason nichts bedeuteten. Er war ein knallharter Geschäftsmann, mein Chef, der Eisprinz und dennoch konnte ich nicht aufhören an ihn zu denken.
Ich rollte mich aus meinem warmen Bett und kramte noch leicht benommen in meinem Kleiderschrank herum.
Als ich fertig angezogen und dezent geschminkt war, stieg ich in den leeren Bus und fuhr zum Clark-Verlag.Kaum war ich aus dem Aufzug getreten, eilte auch schon Püppchen auf mich zu.
"Guten Morgen, Lynn, schön, dass du wieder da bist." Sie lächelte mich mit diesem aufgesetzten 'ich bin ja so nett' Lächeln an und fügte dann ganz der Engel hinzu: "Ich hoffe, du hast deine Finger bei dir behalten. Jason gehört mir!"
Ich grinste sie an. Wenn du wüsstest....
"Natürlich habe ich meine Finger bei mir behalten."
Ich ging los in Richtung der Küche.
Kurz vor der Küchentür blieb ich stehen und drehte mich um.
"Ach, Mandy, wann heiratet ihr eigentlich?"
Püppchen klappte gar nicht ladylike der Unterkiefer herunter. Damit hatte sie wohl nicht gerechnet.
Sie sah mich wutentbrannt an.
"Mister Clark ist nicht im Hause, du kannst dir also das Kaffeekochen sparen. Auf deinem Schreibtisch liegen die Rechnungen, die du in den letzten Tagen nicht bearbeiten konntest."
Mit diesen Worten machte Püppchen auf dem Absatz kehrt und stöckelte mit einem aufreizenden Hüftschwung von dannen. Wenn ich so mit dem Arsch gewackelt hätte, hätte ich mich nach fünf Metern mit Sicherheit schon der Länge lang hingelegt und den Boden geküsst.
Apropos geküsst,- wo zur Hölle war Jason? Ging er mir etwa absichtlich aus dem Weg?
Unmotiviert ging ich in mein Büro und bekam den Schock meines Lebens.
Ich erkannte meinen Schreibtisch nicht mehr. Er war über und über mit Blättern und Ordnern beladen. Von der Tischplatte sah ich so gut wie nichts mehr. Was hatte Mandy denn in den letzten Tagen getrieben! Hatte sie denn nichts abgeheftet?
Ich ließ mich auf meinem Schreibtischstuhl nieder und griff nach dem ersten Stapel Blätter.
Blatt für Blatt sortierte ich sie nach Alphabet, Datum und Inhalt. Es war ermüdend.
Mein Boss hatte sich seit heute morgen auch nicht mehr blicken lassen und so langsam dachte ich, er würde auch nicht mehr auftauchen.
Püppchen kam gefühlt jede halbe Stunde nachsehen, ob ich auch ja meinen Job erledigte. Und jedes Mal kam sie mit einem weiteren Stapel Blätter hereinstolziert. Mein Schreibtisch wollte sich einfach nicht leeren.Nach weiteren drei Stunden sah man endlich einen sichtlichem Fortschritt. Ich konnte meine Computermaus wieder sehen.
"Lynn, Mister Clark will dich sprechen."
Was? Jason war doch da? Wie sollte ich ihm nur entgegentreten? Wie sollte ich ihm nur in die Augen schauen? In seine wundervollen blauen Augen.
"Lynn! Trödel nicht so herum. Komm jetzt."
Mandy wurde leicht aggressiv, also erhob ich mich und ging hinter ihr her durch den Flur. Das war aber nicht der Weg zu Jasons eigentlichem Büro.
Dennoch watschelte ich Püppchen hinterher, wie die Küken ihrer Entenmama.
Irgendwann blieb Mandy stehen und klopfte an.
Niemand antwortete, also öffnete sie einfach die Tür.
"Geh."
Mehr sagte sie nicht und ging weg.
Ich tat wie befohlen und trat in das große Büro.
Die Wände waren in einem auffallenden Rotton gestrichen, die Möbel, bestehend aus einem Schreibtisch, einem Sofa und Schränken, waren weiß gehalten. Meiner Meinung nach passte es zu der Person, die vor mir stand. Der Raum ähnelte einem Bordell und es hätte mich nicht gewundert, wenn gleich eine Stripperin um die Ecke gekommen wäre.
"Lynn. Schön, Sie zu sehen."
Igitt. Ich setzte mein gespieltes Lächeln auf.
"Ganz meinerseits."
"Ich habe da etwas gefunden, das Sie interessieren könnte. Vielleicht überlegen Sie sich Ihre Meinung ja noch einmal."
Was zur Hölle wollte das Ekelpaket von mir! Charles führte mich zum Sofa. Allein bei dem Gefühl seiner Hand auf meinem Rücken, hätte ich am liebsten um mich geschlagen.
"In Jasons Abwesenheit empfange ich seine Post und da ist mir etwas sehr interessantes unter die Augen geflattert."
Er grinste mich schief an und hielt mir einen Umschlag entgegen. Wie konnte ein einzelner Mensch nur so abstoßend sein?
Ich nahm dem Umschlag entgegen, öffnete ihn und...... Schock!--------------------------------------------
Danke für 1,88k Reads❤️
Entschuldigung, dass dieses Kapitel nicht so spannend ist, da es eher als Übergang gedacht ist, das Nächste wird wieder besser😉Liebe Grüße
Eure nessy199
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Love the Boss or not
RomanceLynn Hoover beginnt voller Zuversicht ihren ersten Arbeitstag. Leider Gottes tappt sie gleich ins erste Fettnäpfchen -und es wird mit Sicherheit nicht das Letzte sein. Zu allem Übel fühlt sich die Fettnäpfchenqueen auch noch von ihrem, den Gerüchten...