8. Paps Prinzessin

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Noah drückt mich sanft auf die Treppe, flüstert mir ein: "Sag dir ist schwindelig geworden!" ins Ohr, gibt mir einen kurzen Kuss auf die Wange und schon ist er weg. Wie hypnotisiert starre ich auf den Punkt, wo er bis eben stand.

"Skylar! Hier bist du! Wir haben uns alle Sorgen gemacht und ich sollte nach dir gucken kommen! Was ist los?", redete Alicia los, sobald sie bei mir angekommen war.

"Mir ist, äh, schwindelig geworden?", antworte ich, merke aber selbst, dass es eher wie eine Frage klingt.

"Willst du nach Hause?", fragt Alicia mich besorgt. Gut sie hatte nichts bemerkt. Kacke, jetzt fühle ich mich schlecht, sie anzulügen.

"Nein, so schlimm ist es nicht!", sage ich um sie etwas zu beruhigen. Doch sie sieht mich immer noch zweifelnd an.

"Soll ich vielleicht noch ein paar Hampelmänner, Kniebeugen und Liegestützen machen, damit du mir glaubst?", frage ich noch und stehe schon auf, um mit meinen Fitnessübungen zu beginnen.

"Nein, nein, nein, nein, nein!", - ruft sie schnell - "Ich glaube dir!" Gut, ich kann nämlich keine Liegestützen.

Damit steht sie auch auf und wir gehen gemeinsam zurück in die Klasse. Dort erwarten mich einige besorgte, fragende, genervte Blicke meiner Lehrerin und Mitschülern. Besorgt und fragend der meiner Lehrerin und einigen Schülern. Genervte von der Entenfamilie, das ist mein Spitzname für Stella und ihre Freundinnen, weil sie immer wie Enten hintereinander her watscheln. Stella als Entenmama vorne und der Rest hinterher.

"Geht es besser?", fragt die Lehrerin mich. Ihren Namen habe ich vergessen.

"Ja, alles wieder gut, ich musste nur ein bisschen raus!", antworte ich.

Ich werde kritisch angeguckt. Jetzt bemerke ich auch das es draußen in Strömen regnet und da ich kein bisschen nass werde, kommt diese Ausrede nicht sehr ehrlich rüber.

"Ich stand direkt an der Tür unter dem Vordach!", ergänze ich schnell. Und bevor noch mehr Fragen kommen, setze ich mich schnell auf meinen Platz. Alicia setzt sich auch wieder neben mich und sieht mich die gesamte Stunde mit besorgten Blicken an.

Nach der Stunde laufe ich schnell in die Pause. Alicia und Hailey folgen mir.

"Ist wirklich alles in Ordnung mit dir? Du bist so komisch!", fragt Hailey mich.

"Ja, alles super! Mir geht es wirklich gut! Waren nur Kopfschmerzen, wegen dem kalten Wetter!"

Gut das mir die Erklärung eingefallen ist! Auch wenn ich es immer noch nicht gut finde, die Mädels anzulügen. Dann lassen die Mädels das Thema fallen und ich kann nachdenken. Warum kann Noah mir nicht sagen weshalb er so abweisend war? Hat er zu Hause Probleme? Oder hat er eine Freundin und dieser gefällt es nicht, wenn er Zeit mit anderen Mädchen verbringt? Ne quatsch, er ist ein Badboy und die haben ja bekannter Weise keine Freundinnen. Bis auf die in den Romantischen Büchern, von denen ich definitiv viel zu viele gelesen habe.

Aber ich darf mich nicht zu viel mit dem Thema Noah beschäftigen, ich muss mich erstmal um meine eigene Familie kümmern. Ich meine, Mum macht ihre Chemotherapie, Dad hat keine Zeit für die Familie, weil er so viel arbeitet und die Jungs sind auch viel unterwegs und komisch drauf! Naja, die Familie ist ja anscheinend eh nicht da, also kann ich mich doch weiter mit dem Thema Noah beschäftigen.

Ahhhh! Ich hab meine Gedanken definitiv nicht mehr unter Kontrolle. Ablenkung! Was ich brauche ist Ablenkung.

"Wollen wir heute gemeinsam was unternehmen?", frage ich die Mädels, Alex und Dan.

"Das haben wir doch bereits vor einigen Minuten gefragt!? Die Jungs haben Kino vorgeschlagen, aber wir sind für Schlittschuh fahren. Also musst du entscheiden!", antwortet Alicia.

Wo gehöre ich hin?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt