Grinsend sah Angie ihrer Nichte beim Frühstücken zu. Immer wieder blickte Violetta von ihrem Essen auf und starrte ihre Tante böse an. „Kannst du bitte aufhören so zu grinsen? Deine Schadenfreude darüber, dass du heute nicht ins Studio musst, ist kaum auszuhalten", grummelte das Mädchen und zwang sich den nächsten Bissen von ihrem Toast hinunterzuschlucken. „Ich bin gar nicht schadenfroh", entgegnete die junge Frau und grinste noch breiter. Doch, das war sie aber sie würde es nicht zugeben.
Germán, der so eben die Küche betreten hatte, sah überrascht zwischen den beiden Frauen hin und her. Herrschte hier etwa dicke Luft oder war seine Tochter wie immer nur ein Morgenmuffel? Warum trug Angie noch ihr Nachthemd? Sollte sie nicht schon angezogen sein? Immerhin würden die beiden gleich zum Studio aufbrechen. „Guten Morgen", begrüßte er erst seine Tochter und drückte ihr im Vorbeigehen einen Kuss auf die Wange bevor er sich dann seiner Schwägerin zuwandte: „Hast du vor heute so in die Arbeit zu gehen?"
Sein Blick wanderte einmal ihren ganzen Körper hinunter und blieb auf dem Weg zurück zu ihren blauen Augen an ihrem Ausschnitt hängen. Er konnte wirklich nichts dafür! Sie sah eben unglaublich gut aus und er war auch nur ein Mann. „Papá, hör auf direkt vor mir auf die Brüste meiner Tante zu starren dafür ist es einfach noch zu früh am Morgen und ich hatte noch nicht genug Kaffee", maulte Violetta und riss ihren Vater damit zurück in die Realität.
„Ich habe gar nicht gestarrt", stellte er kleinlaut fest und ließ seinen Blick endgültig wieder zu Angies Augen wandern. Er konnte sehen, dass sie sich ein Lachen nur schwer verkneifen konnte. Natürlich hatte er gestarrt aber das musste er vor Vilu nicht unbedingt zugeben und Angie wusste es auch so. „Um deine Frage, die du gestellt hast bevor du mir auf die Brüste gestarrt hast, zu beantworten, Germán. Ich gehe heute nicht ins Studio", klärte ihn die junge Frau grinsend auf und reichte ihm ihre Kaffeetasse während sie sich selbst eine neue machte.
Verwirrt sah Germán ihr dabei zu und ignorierte geflissentlich den Seitenhieb zu der Aussage seiner Tochter. „Du gehst heute nicht ins Studio?", wiederholte er um auf Nummer sicher zu gehen, dass er sie auch wirklich richtig verstanden hatte. „Nein, ich gehe heute nicht ins Studio", bestätigte Angie und lehnte sich gegen die Küchenzeile. „Warum nicht?", hakte Germán weiter nach während er einen Schluck von ihrem Kaffee, der nun seiner war, nahm. „Ich habe in zwei Stunden einen Arzttermin außerdem muss doch irgendwer zu Hause sein wenn meine Mamá ankommt. Sie hat immerhin keinen Schlüssel."
Bei den beiläufig ausgesprochenen Worten seiner Schwägerin ließ Germán die Tasse wieder sinken ohne einen Schluck davon getrunken zu haben und stellte sie neben sich ab. „Du musst zum Arzt?", erkundigte er sich besorgt und sah Angie dabei so bohrend an das die junge Frau nicht verhindern konnte, dass sie seufzte. „Ja, Germán. Ich gehe heute zum Arzt." Also hatte er sich nicht verhört. Sofort versteifte sich Germán und trat einen Schritt auf die junge Frau zu sodass er direkt vor ihr stand. „Wann hattest du vor mir das mitzuteilen?"
Mit einem Schulterzucken tat Angie die Sache ab: „Jetzt?" Frustriert schnappte Germán nach Luft. Sie würde ihn noch in den Wahnsinn treiben! „Geht es dir nicht gut? Bist du krank?", bohrte er weiter nach. Konnte sie denn nicht einfach sagen was Sache war und sich nicht jedes einzelne Wort aus der Nase ziehen lassen? „Nein, ich bin nicht krank. Es ist alles in bester Ordnung, Germán, du kannst also aufhören mich so besorgt anzusehen. Ich habe nur einen einfachen Kontrolltermin bei meinem Frauenarzt. Falls du dich erinnerst, ich gehe dort jedes Jahr einmal hin und jetzt ist es eben wieder so weit."
Erleichtert stieß Germán die Luft die er unbewusst angehalten hatte zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Dann ist wirklich alles in Ordnung mit dir?", erkundigte er sich noch einmal um auf Nummer sicher zu gehen. Lächelnd legte Angie ihre Arme um seinen Hals. „Ja, es ist alles in bester Ordnung. Hör auf dir Sorgen zu machen. Es ist nichts Besonderes", versicherte sie ihm und stellte sich dann auf die Zehenspitzen um ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen zu drücken damit er sich endlich entspannte.
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Violetta - All I want for Christmas
FanfictionNoch vierundzwanzig Tage bis Weihnachten und doch scheint es für Lillian und Violetta noch eine halbe Ewigkeit zu sein. Für Germán und Angie kann es jedoch nicht lange genug dauern so vieles ist noch zu erledigen: Wunschzettel müssen geschrieben, Ge...