Violetta - All I want for Christmas

Donnerstag, 1. Dezember - Kapitel 1

Gähnend wachte Lillian am ersten Dezember auf und streckte sich erst einmal ausgiebig. Heute war es endlich so weit! Das kleine Mädchen wusste ganz genau, dass es ab diesem Tag nur mehr dreiundzwanzig Mal schlafen musste bis der Weihnachtsmann die Geschenke unter den Baum gelegt hatte und sie diese endlich auspacken durfte. Nur mehr dreiundzwanzig Mal schlafen und doch noch viel zu viel, wie Lilly fand.

Hastig schlug sie die bunte Bettdecke zurück. Ihre große Schwester hatte ihr vor ein paar Tagen verraten, dass man seinen Weihnachtswunschzettel erst im Dezember schreiben durfte und jetzt war es endlich so weit! Es war der erste Dezember! Lillian wollte am liebsten sofort alle ihre Wünsche auf einem Zettel notieren allerdings gab es dabei ein kleines Problem. Sie brauchte die Hilfe eines Erwachsenen dafür denn mit ihren vier Jahren konnte sie die schwierigen Wörter noch nicht alleine schreiben.

Am liebsten würde sie den Brief zusammen mit Violetta verfassen doch ihre große Schwester war nicht zu Hause. Immer öfter verbrachte Vilu die Nächte bei León und auch wenn Lilly den Jungen ganz nett fand - denn er spielte wenn er hier war mit ihr zusammen Gitarre - wurde das langsam aber doch sehr lästig. Ihr Papá fand das auch gar nicht toll und schaute jedes Mal ganz böse wenn Violettas Freund seine größere Tochter abholte. Also fiel es wohl aus den Weihnachtsbrief zusammen mit ihrer Schwester zu schreiben.

Dann musste das eben Lillys Mutter mit ihr machen. Vorsichtig rutschte sie von ihrem großen Bett und hüpfte dann noch einmal daran hoch um ihr Lieblingsstofftier mit sich zu nehmen. Sie konnte Damon schließlich nicht alleine hier zurücklassen. Der kleine Stoff-Husky würde sich zu Tode fürchten. Fest drückte sie ihn an sich und tapste dann zur Tür. War es vielleicht noch zu früh um ihre Mommy zu wecken? Nein! Für den Wunschzettel war es nie zu früh!

Mit eiligen kleinen Schritten lief sie zu ihrer offen stehenden Tür und flitzte dann über den Gang zum Schlafzimmer ihrer Eltern. Irgendwann musste sie Vilu noch fragen warum Kinder eigentlich mutig genug waren alleine in einem Bett zu schlafen und Erwachsene nicht? Aber das verlor im Hinblick auf die Weihnachtsgeschenke sofort wieder an Bedeutung. Als sie an der Treppe vorbeikam verlangsamte das kleine Mädchen ihr Tempo schließlich wollte sie nicht, dass ihr Papá wieder mit ihr schimpfen musste weil sie an der gefährlichen Stelle herumrannte ohne aufzupassen.

Auf ihrem kleinen Gesicht, von dem alle fanden, dass es dem ihrer Mutter so ähnlich sah, hatte sich ein breites Grinsen gebildet als Lillian endlich beim Zimmer ihrer Eltern angelangt war. Warum hatten die beiden immer die Türe zu? Noch eine Frage die sie irgendwann einmal ihrer großen Schwester stellen musste. Violetta wusste einfach auf alles eine logische Antwort! Auch auf die Sachen, die Lillys Eltern ihr nicht beantworten wollten. Vorsichtig drückte sie die Türschnalle nach unten und streckte den Kopf hinein. Normalerweise sollte sie immer anklopfen bevor sie das machte doch das war in der ganzen Aufregung über das baldige Weihnachtsfest untergegangen.

Leise tapste sie mit ihren bloßen Füßen in den Raum und schloss die Tür langsam wieder hinter sich. Wer wusste schon warum die zu sein sollte aber besser sie war es noch wenn Lilly ihre Mommy gleich wecken würde. Als das geschafft war trat Lillian auf das Bett ihrer Eltern zu und setzte erst einmal Damon auf dem Fußende ab bevor sie sich selbst daran hochzog und die beiden genauer betrachtet.

Ganz offensichtlich schliefen sie noch tief und fest. Violetta hatte gesagt, dass die beiden immer kuscheln würden wenn sie schliefen und dass sie dabei auch oft keinen Pyjama an hatten – was Lilly einfach nicht verstehen konnte da ihnen dann doch ständig kalt sein müsste – aber das stimmte anscheinend nicht ganz denn nun lag ihr Papá auf der einen und ihre Mommy auf der anderen Seite des Betts und beide waren vollständig angezogen. Mit einem leichten Nicken beschloss das kleine Mädchen, dass es diese Neuigkeiten mit ihrer großen Schwester teilen musste sobald diese wieder zu Hause war.