Freitag, 16. Dezember - Kapitel 21

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Kaum, dass die drei die Weihnachtsfeier des Studios erreicht hatten kapselte sich Violetta auch schon von ihren Erziehungsberechtigten ab. Germán wollte sie noch für einen Moment aufhalten um sie daran zu erinnern, dass sie keinen Alkohol trinken oder mit León alleine verschwinden durfte, doch bevor er seine Tochter am Arm erwischen konnte war sie auch schon in der Menge aus Schülern untergetaucht. „Lass es gut sein, Germán", bat Angie ihren Schwager und griff nach seiner Hand um sie leicht zu drücken.

An der Art und Weise wie sein Kiefer sich anspannte konnte sie nur zu deutlich erkennen, dass es ihm nicht gefiel Violetta gehen zu lassen doch schließlich beschloss er auf seine Freundin zu hören. Statt seiner Tochter wie ein Verrückter hinterher zu laufen drehte er sich wieder zu Angie um und zog sie mit sich in die Karaoke-Bar. Die beiden gaben ihre dicken Winterjacken am Eingang ab da es in dem Club angenehm warm war sodass die junge Frau auch mit ihrem kurzen Kleid nicht fror.

Danach begaben sie sich auf die Suche nach Pablo. Der Schulleiter hatte die genaue Einteilung für die Aufsichtspersonen vorgenommen und musste ihnen noch mitteilen wo sie positioniert waren. Innerlich betete Angie darum, dass sie zusammen mit ihrem Schwager eingeteilt war denn sonst konnte sie Violettas Bitte, ihn von seiner Tochter fernzuhalten, nur schwer in die Tat umsetzen.

Germán entdeckte Pablo zuerst und zog Angie an ihrer Hand mit sich in seine Richtung. Brenda stand zusammen mit dem Schulleiter neben der Bar, an der heute nur Punsch mit und ohne Alkohol zur Verfügung stand. Die anderen alkoholfreien Softdrinks waren nicht sichtbar im Hintergrund aufbewahrt. Hier würden, wie Angie bereits wusste, immer zwei Lehrer eingeteilt sein sodass sie verhindern konnten, dass sich die jüngeren Schüler an den alkoholischen Getränken vergriffen.

„Hallo", begrüßte Germán den anderen Mann und dessen Freundin. Fast schon panisch fuhren die beiden Angesprochenen auseinander da sie gerade einen Moment für sich gehabt hatten. Angie konnte nicht verhindern, dass sie zu grinsen anfing als sie sah, dass Brenda genauso wie sie feuerrot anlief. In den letzten Jahren waren die beiden Frauen zu guten Freundinnen geworden und hatten mit der Zeit immer mehr Gemeinsamkeiten entdeckt. Offensichtlich schien Verlegenheit inklusive der Option knallrot anzulaufen ebenfalls etwas zu sein, das sie teilten.

Während Brenda noch hastig eine Haarsträhne hinter ihr Ohr schob begrüßte Pablo seine beste Freundin mit einer Umarmung und schüttelte Germán die Hand. Gott sei Dank hatten die beiden Männer ihre Feindschaft irgendwann von selbst begraben und waren nun ebenfalls Freunde geworden. „Wo sind wir eingeteilt?", erkundigte sich Angie als sie sich wieder aus der Umarmung des Schulleiters löste.

Eilig fischte Pablo einen Zettel aus der Tasche seines Sakkos und faltete ihn auseinander. Wieder musste Angie schmunzeln. Das hatte er schon immer getan. Bei jeder Show oder Veranstaltung des Studios hatte sich Pablo die wichtigen Details notiert und trug den Zettel die ganze Zeit über bei sich. Irgendwie fand sie diesen Tick niedlich. Es zeigte, dass auch er jedes Mal nervös war und das tat gut zu wissen denn so war sie nicht die Einzige, die immer das Gefühl hatte sie würde vor Nervosität vergehen.

„Du, Angie bist bei der Tanzfläche und Germán habe ich als Springer eingeteilt. Er kann Runden drehen oder bei dir bleiben, ganz wie es euch lieber ist. Ich denke nicht, dass wir hier viel zu tun haben werden die Schüler wissen wie sie sich zu verhalten haben damit solche Veranstaltungen bestehen bleiben also genießt einfach die Feier. Macht euch einen schönen Abend." Pablos Lächeln war warm und ehrlich während er seinen Arm wieder um Brendas Taille legte.

Vermutlich hatte er Recht. Sie würden hier nicht viel zu tun haben. Dennoch war es von Antonio so festgelegt worden, dass die Lehrer bei jeder Veranstaltung die Aufsicht hatten. Meistens hieß das für Angie, dass sie den Mädchen helfen musste ihre Haare festzustecken oder die nervösen Schüler beruhigen musste doch das würde heute ebenfalls nicht nötig sein. Also hatte sie eigentlich einen freien Abend und ihr Schwager war ebenfalls hier. Besser konnte es gar nicht mehr laufen!

Violetta - All I want for ChristmasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt