12. Teil

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Luke:
Joyce lehnt sich mit beiden Armen ans Fenster und vergräbt ihren Kopf in ihnen. Weint sie? Ich lege meine rechte Hand auf ihren Schoß. Nachdem sie diese aber nicht nimmt, ziehe ich sie wieder weg. Nach zirka fünf Minuten Fahrt frage ich: "Warum hast du am ganzen Körper blaue Flecken?" "Habe ich nicht." "Doch hast du." "Vielleicht, weil ich vorhin umgekippt bin." "Die hattest du schon vorher." Sie schweigt. "Soll ich dich wirklich nicht ins Krankenhaus fahren?"

Joyce:
"Luke", sage ich laut und genervt, "Lass mich bitte einfach in Ruhe". "Tut mir leid ich mache mir einfach nur Sorgen." Wir sehen uns für zwei Sekunden tief in die Augen. Seine sind einfach so wunderschön. Er mag mich. Er macht sich Sorgen um mich. Er ist für mich da. Und was tue ich? Ich gehe ihn an und sage ihm nicht, was los ist. Wie bescheuert kann man eigentlich sein? Ich habe mich immer gefragt, warum andere, die in der gleichen Situation sind wie ich, einfach nichts sagen. Jetzt weiß ich es. Es geht nicht. Will man damit anfangen, kann man nicht mehr sprechen. Wir sitzen noch 10 minuten stumm im Auto. Dann sind wir da. "Soll ich noch mit hoch kommen, Joyce?" "Ich schaffe das schon alleine." "Aber... ." Ich falle ihm ins Wort: "Danke für alles." Dann gebe ich ihm einen Kuss auf die Wange und umarme ihn. Noch ein letztes mal seine Wärme spüren.

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