Kapitel 3

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Kapitel 3

Louis

Drei Wochen nachdem Simon mir das Ausgehverbot erteilt hatte, durfte ich endlich wieder raus. Ich ging sofort erst einmal Stoff holen. In den drei Wochen hatte ich mehr genommen als ich gedacht hatte, und so war mein Vorrat gestern Abend dann zu Ende gewesen.

Dummerweise bemerkte ich die Kamera irgendeines Paparazzis, der mich blitzte, erst viel zu spät. Sofort füllte mich die Wut, die ich in letzter Zeit so oft spürte, komplett aus. Wie ein roter Schleier zog sie sich über mein ganzes Selbst und machte mich rasend,stark und aggressiv.

Ich ging blindlings auf den Paparazzi los, der dummerweise nicht alleine gekommen war. Auch dieses Blitzen bemerkte ich wieder zu spät. Mein Dealer hatte das dummerweise bemerkt und war verschwunden. Mit dem Stoff natürlich.

"Fick dich." brüllte ich den Paparazzi an und drosch weiter auf ihn ein. Ich ließ einen Teil meiner Wut hinaus. Das schrillen der Polizeisirenen brachte mich jedoch rechtzeitig wieder zur Besinnung. Schnell ließ ich von dem Paparazzi ab und verschwand eilig hinter den Häusern.

Während ich so durch die Straßen lief, verschwand der rote Schleier, der sich über mich gelegt hatte, so langsam wieder. Ich atmete erleichtert auf. Ich konnte es nicht leiden wenn ich so war. Das machte den meisten Leuten Angst. Mir ehrlich gesagt auch. Während ich weiter durch die, so früh noch recht leeren,Straßen lief, kam die Erinnerung an das zurück, was den roten Schleier das erste Mal ausgelöst hatte.

Flashback:

"Ich fasse es nicht. Wie konntest du nur?" brüllte ich Harry vor versammelter Mannschaft an.

Heute hatte ich herausgefunden, warum er die ganze Zeit über so komisch mir gegenüber gewesen war. Nun wusste ich es. Er hatte ein schlechtes Gewissen gehabt. Und zwar zu recht. Harry, mein bester Freund, jedenfalls bis jetzt, hatte mich hintergangen, indem er mit meiner Ex-Freundin zusammen gekommen war.

"Lou sie ist deine Ex. Verstehst du. Deine Ex. Du hast keinen Anspruch mehr auf sie. Außerdem, wer hat denn direkt nach der Trennung angefangen alles zu vögeln, was ihm unter die Augen kommt?“

"Das steht doch überhaupt nicht zur Debatte." knurrte ich wütend.

Wie konnte er nur?

Sie war meine Eleanor gewesen. Bis sie mit mir Schluss gemacht hatte. Ich hatte immer gedacht, sie eines Tages wieder zurück zu bekommen. Doch nun? Nun hatte sich mein ehemals bester Freund hinter meinem Rücken an sie heran gemacht....

"Oh doch tut es."

"Tut es nicht. Es geht hier einzig allein darum, dass du was mit Eleanor hast. Außerdem… Ich habe es durch eine Klatschzeitung erfahren. Wenn du wenigstens die Eier in der Hose gehabt hättest es mir selber zu sagen."

Mit Schaudern erinnerte ich mich an heute Morgen, als ich nichtsahnend auf den Artikel gestoßen war. Harry und Eleanor waren knutschend und händchenhaltend im Park gesichtet worden. Sofort hatte mich eine wahnsinnige Wut befallen. Diese Wut hatte endlich die Leere in mir gefüllt. Nichts hatte sie füllen können. Nichts hatte das füllen können, was El herausgerissen hatte. Nicht die Mädchen. Nicht der Alkohol. Nicht einmal die Drogen, an die ich mich herangewagt hatte.

Manchmal hatte mir die Anerkennung wenigstens für ein paar Sekunden etwas Füllmaterial für die Leere gegeben. Die Anerkennung der Fans, dass ich heiß und toll war. Aber eben auch nur kurz. Meine Wut hatte sich wie ein Schleier über mich gelegt. Ein Schleier, dick und rot, der alles auffraß und vernichtete. Auch die Leere und den Schmerz.

Time Enough?(*on hold*)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt