Kapitel 13

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Kapitel 13

Louis

Links, rechts, links, rechts.

Komm schon du schaffst das, feuert ich mich selbst in Gedanken an. Ich musste es einfach schaffen, so etwas durfte nicht noch einmal passieren.

Immer weiter, drängte ich meinen Körper durch die Straßen Londons. Ich hatte inzwischen keine Ahnung mehr wo ich war, aber das war mir egal. Ich musste einfach etwas finden. Ich musste. Irgendwo in diesem Drecksloch, würde es doch wohl etwas geben. Das konnte nicht sein, dass es nichts gab. Was wäre das denn für eine Welt?Meine Schritte tönten leise auf dem Asphalt, auf dem meine Füße immer wieder schwer aufkamen. Meine Schritte waren schwer, mein Kopf war schwer, mein Leben war schwer. Alles war schwer. Warum konnte nicht einfach mal etwas leicht sein? Einfach mal passieren, ohne, dass ich stundenlang darum betteln musste, oder es stundenlang suchen musste? Warum, konnte ich nicht einfach jetzt sofort Drogen finden?

Immer schwerer und langsamer wurden meine Schritte, erschöpft von dem stundenlangen Marsch durch die immer gleich aussehenden Straßen. Überall graue Häuser und nichts anderes. Straße für Straße, Haus für Haus, Blick für Blick, mit dem ich die Häuser sah.

Seit Stunden, lief ich jetzt schon durch die Straßen, ziellos, verwirrt, auf der Suche nach etwas, das mich die Verwirrung vergessen lassen würde. Das mich das vergessen lassen würde, was ich getan hatte. Dass den roten Schleier normal machen würde. Dass mich wieder normal machen würde.

Nachdem der rote Schleier wieder gekommen war, hatte ich erst einmal versucht ihn mit kaltem Wasser zu vertreiben, ihn los zu werden. Ich hatte mir selbst in diesem Moment Angst gemacht. Einerseits, war da diese Befriedigung gewesen. ihr ins Gesicht zu schlagen. Eine Befriedigung, die mehr gewollt hatte. Aber dann gab es auch noch etwas in mir, dass mich daran gehindert hatte. Etwas, dass mir schmerzen bereitete, mich zweifeln ließ und alles unnötig kompliziert machte. Ich hatte gehört, wie Faith etwas gesucht hatte. Überall hatte es gerumpelt und sie hatte die ganze Zeit geflucht. Ich war währenddessen die ganze Zeit stocksteif im Bad gestanden. Unfähig mich auch nur zu rühren. Langsam war das kalte Wasser tropfte langsam von meinen Händen auf den Boden. Tropfen für Tropfen. Doch auch das realisierte ich nicht wirklich. Da war nur dieser eine Gedanke, diese Angst. Die Angst vor ihrer Reaktion. Was genau würde sie nun tun? Ich wusste immer noch nicht, warum genau ich eigentlich bei ihr war und sie konnte mich sicher jederzeit herausschmeißen. Ohne sie wäre ich hier, so ungern ich es auch zugab, ziemlich verloren. Ich wusste nämlich immer noch nicht wo ich war.

Dass das hier nicht das London war, dass ich kannte, bemerkte ich auch jetzt die ganze Zeit. Überall waren andere Dinge kein Ort war mehr so, wie ich ihn kannte. Alles war anders, aber doch war es London. Das sah ich an den ganzen Schildern, auf denen London stand. Nur was für ein London war es? Mein Schritte hatten mich an unzähligen Häusern vorbei getragen, und keines war mir bekannt vorgekommen. Kein einziges. Selbst der Buckingham Palace war nur noch schwer als dieser zu erkennen gewesen.

Immer weiter schritt ich durch die Straßen, auf die ich sofort, nachdem ich die Haustür knallen gehört hatte, ebenfalls gerannt war. Ich hatte einfach Ablenkung gebraucht und insgeheim hatte ich immer noch die Hoffnung, irgendwo einen Drogendealer oder etwas ähnliches zu finden. Es konnte einfach nicht sein, dass es so etwas hier nicht gab.

Die Schatten der Häuser, wurden immer länger, während ich noch immer durch die Straßen lief. Ich war inzwischen vermutlich durch halb London getigert, aber gefunden hatte ich immer noch nichts. Noch nicht einmal ein Viertel, dass etwas herunter gekommener wirkte. Alles sah gleich aus. Graue Häuser, graue Straßen. Also konnte ich eigentlich auch schon seit Stunden im Kreis laufen. Möglich wäre es.

Time Enough?(*on hold*)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt