Kapitel 7

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"Tjaa Tomlinson da musst du schon ein bisschen früher aufstehen." hallten Faiths Worte nach, nachdem sie durch die Tür verschwunden war. Meine Wange brannte, dort, wo sie mich getroffen hatte. Vorsichtig lief ich zu dem Spiegel in ihrem Zimmer, der leider sehr klein war, und inspizierte vorsichtig meine Wange. Scheiße war das rot geworden. Die Kleine hatte mich echt heftig erwischt. Ach was würde ich jetzt für ein ordentliches bisschen Gras geben, dachte ich, während ich mich seufzend auf ihr Bett sinken ließ. Es war geschmückt mit rosa Polstern, was nicht wirklich zu ihrem Aussehen passte. Wüsste ich es nicht besser, würde ich sagen, ich befand mich gerade in irgendeiner komischen Reality-Show…

Nachdem Faith nach einer Weile immer noch nicht zurück war, begann ich mich so zu langweilen, dass ich tatsächlich begann nachzudenken. Ich fragte mich schon die ganze Zeit über, was ich hier eigentlich sollte. Ich war mir inzwischen recht sicher, dass das Etwas mit dieser abgefahrenen Sache da im schwarzen Nichts zu tun hatte, aber was genau, da hatte ich keine Ahnung.

Was ich wusste, war, dass ich hier

1. offensichtlich nicht so schnell wieder raus kam,

2. Faith wahnsinnig heiß war,

3. ich irgendetwas mit ihr zu tun hatte,

4. ihre Mitbewohnerinnen auch nicht von schlechten Eltern waren,

5. dass ich rausfinden musste, was sie mir nicht erzählen wollte und dass ich

6. mich recht schnell auf die Suche nach einem Dealer machen sollte.

Und naja dann vielleicht noch die wichtigste Sache von Allem: Diese ganze Welt war derart komisch. Nichts war so, wie ich es kannte, dabei waren wir definitiv in London, das hatte ich am Big Ben gesehen. Und den werden die ja wohl nicht so einfach wegschaffen.

Ich langweilte mich aber immer noch. Denken, war einfach nichts, was ich gerne tat. Eigentlich, beschloss ich, konnte ich mich doch hier auch gleich einmal umsehen, jetzt, wo ich hier vielleicht mehr Zeit verbringen würde. Ich sah mich in dem großen Raum um.

Da stand das Bett, das wohl mir gehören sollte laut Faith und auf der anderen Seite stand ihres, in dem ich bis gerade eben gelegen hatte. Gegenüber von meinem Bett, stand ein Schreibtisch. Das musste Faith‘s sein.

 Langsam ging ich zu ihm hin, und sah ihn mir genauer an. Irgendwelche Geheimnisse versteckst du hier doch bestimmt Faith…ähm… Ich wusste nicht einmal ihren Nachnamen.

Ich durchwühlte die vielen Zettel auf ihrem Schreibtisch. Nichts. Absolut nichts. Nur Schulaufgaben und ein paar nichtssagende Zettel. Nichts womit ich sie in Verlegenheit hätte bringen können.

Ich wandte mich ab und machte mich auf die Suche nach schmutzigem Material. Ich fand nichts. Nicht einmal irgendeinen Hinweis auf einen Verflossenen, mit dem ich sie vielleicht hätte aufziehen können.

Seufzend legte ich mich dieses Mal auf mein Bett. Da fiel mir die Gitarre wieder ein, die ich vorher neben ihrem Schreibtisch gesehen hatte. Die könnte ich doch eigentlich benutzen. Ich holte sie mir und setzte mich mit der Gitarre auf dem Schoß auf mein Bett. Ich fing an, leise irgendwelche Melodien zu zupfen, die mir in den Kopf kamen. Dabei schaltete ich komplett ab. Jedenfalls so lange, bis ich realisierte, dass ich gerade Look After You klimperte. Dieses Lied hatte ich nie wieder in meinem Lied spielen wollen. Ich hasste es. Es war eine zu verlogene Geschichte damit verbunden. Alles war damit verbunden. Meine Trennung, die Auseinandersetzung mi Ha…Styles aber auch schöne Momente, an die ich gerne zurückdachte. Trotzdem konnte ich mich nicht stoppen und fing sogar an, leise dazu zu summen.

Genau in diesem Moment ging die Tür auf und Faith sah mich an. Beim Anblick ihrer Gitarre auf meinem Schoß weiteten sich ihre Augen. Mit großen Schritten stürzte sie durch den Raum auf mich zu und riss mir die Gitarre aus den Händen.

Time Enough?(*on hold*)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt