Kapitel 6 - Der Unfall

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In der Nachricht stand:
"Na enderrojm t'njejten nat' per nat'. Un' e di pergjiegjen n'pytjet tua, amo s'muj. Osht tu m'myt."
Ich antworte ihm:
"Ich weiß nicht wovon du redest aber du machst mir ein wenig Angst. Wenn ich darf würde ich dir gerne eine Geschichte über mich erzählen. Eine Geschichte, die ich bis jetzt noch keinem erzählt hatte. Eine Geschichte über mich und meine Familie. Ein  Schicksal welches mein Leben verändert hatte. Ich will dir das erzählen, was ich im Cafe nicht übers Herz gebracht habe."
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Wieso vertraue ich ihm nur so. Was ist los mit mir. Werde ich jetzt wirklich einem fremden Menschen über mein Leben erzählen. Naja vielleicht ist es das Beste.
Er schrieb mir zurück, dass ich jeder Zeit ihm alles erzählen könne.
Ich began zu schreiben ...
"Vor einem halben Jahr, fuhren meine Eltern und ich von einer Feier denk ich zurück, mein Vater ist gefahren. Im Radio hörten wir, dass es sehr heftig geschneit hatte und jeder Autofahrer vorsichtig fahren sollte.
Diesmal fuhren wir auf der Landstraße, was ziemlich neu war, da wir auf der Autobahn schneller zu Hause wären. Plötzlich rammte uns ein Auto und das zweimal, einmal von hinten und als wir  ins Schleudern kamen, ein zweites Mal von vorne. Wir fuhren gegen einen Baumstamm mit einer sehr hohen Geschwindigkeit.
Ich stieß mir den Kopf und bevor ich meine Augen schloss sah ich nur wie meine Eltern so leblos lagen. Ich versuchte um Hilfe zu rufen, aber ich konnte nicht. Ich war zu schwach.
Ich wachte im Krankenhaus wieder auf, ich wusste nichts mehr gar nichts mehr.
Ich wusste nichts was vor dem Unfall alles passiert ist. Ich wusste nicht wer meine Freunde waren, ob ich überhaupt welche hatte. Ich wusste nicht einmal wie ich heiße. Ich konnte mich nur an den Unfall erinnern. Die Ärzte erzählen mir, dass meine Eltern bei dem Aufprall starben. Sie sagten mir, meine Eltern sind auf der Stelle tot gewesen. Sie sagten mir, dass sie nicht gelitten haben, dass sie die Schmerzen überhaupt nicht gespürt hatten.
Meine Eltern sind tot, und der Fahrer, der dafür Schuld war, ist abgehaun. Er ist einfach weiter gefahren, keiner hat ihn fassen können. Meine Eltern wurden umgebracht und der Typ lebt sein Leben weiter wie bisher. Falls es ein Typ war. Ich weiß es nicht.
Mein Leben hat keinen Sinn mehr, ich habe meine Eltern verloren, ich erinnere mich nicht an mein Leben. An nichts. Es ist so als wäre ich erst vor einem halben Jahr geboren.
Es tut mir Leid, dass ich dich damit belaste. Normalerweise erzähle ich das niemanden.
Ich geh schlafen, ich bin total erschöpft. Wir sehen uns ja morgen in der Uni. Gute Nacht.
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Internet abgedreht, zur Sicherheit, dass Handy auf lautlos gedreht. Ich will nur einschlafen. Ich leide so sehr unter dem Verlust meiner Eltern, ich kann nicht mehr. Ich kann einfach nicht mehr. Ich bin nicht stark. Ich bin schwach..

Rina & MuhamedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt