- Kapitel 2 -
Als ich Zuhause ankam schloss ich die Tür leise auf und schaute auf den Fußboden am Eingang. Wenn Papa's Schuhe nicht hier liegen, so ist er noch nicht da. Ich konnte sie nicht sehen und atmete erleichtert aus. Er war also noch draußen. Ich schloss die Tür dennoch langsam zu und ging leise in mein Zimmer. Schnell zog ich ein gemütlichen Pulli an und eine weite Jogginghose. Meine langen Haare band ich mir zu einem lockeren Dutt zusammen und legte mich auf mein Bett. Mein Herz schlug noch etwas laut, aber ich beruhigte mich etwas wieder. Ich schaute auf mein Handy, es war nun halb 11. Ich ging leise in unser Flur und hörte den Fernsehen unten. Meine Mama schaute also Fernsehen. Darauf hörte ich ein leises Lachen von meinem Vater. Er war also auch zurück. Ich musste lächeln, denn das Lachen meines Vaters machte mich immer glücklich, egal in welcher Situation.
Zufrieden klopfte ich leise an die Tür meiner Schwester und ging rein. Sie lag auf ihrem Bett und war an ihrem iPad. Sie lächelte mich an und wollte aufstehen als sie mich sah. Ich machte eine Handbewegung und legte mich zu ihr ins Bett. Wir kuschelten eng aneinander und ich strich über ihre Haare. Es war lange Still im Zimmer, bis ich die Stille brach. "Bist du bereit für Morgen?", fragte ich sie. Sie nickte langsam. "Und? Immernoch aufgeregt?", grinste ich frech. Sie sah mich etwas länger an und ich sah wie ihre Augen glasig wurden. "Hör auf damit Abla (Schwester), du sollst nicht weinen." Erst jetzt merkte ich, dass Tränen über meine Wangen liefen. Ich strich über meine Wangen und lächelte sie an. "Ich weine doch aus Freude Maus, du weiß, dass ich mich riesig für dich freue." Sie nickte ein und sagte: "Aber ich weiß auch, dass es dir schwer fällt. Ich würde dich am liebsten mitnehmen und.." Ich legte meine Finger auf ihren Mund. "Shhh, nur ein Jahr Meli Maus, dann bist du wieder da. Und ich verspreche dir, wir werden all die Zeit dann gemeinsam nachholen!" grinste ich. Sie lächelte nun auch und nickte schnell. Sie legte meine Arme um mich und ich spürte wie meine Schulter nass wurde. Ich schluchzte leise.
Plötzlich ging die Tür auf und meine Mutter kam rein. "Mel, Mi, es ist nun fast Mitternacht und wir müssen früh aufstehen. Geht nun schlafen bitte, sonst wird euer Vater sauer." Wir lösten unsere Umarmung und ich drehte mich zu meiner Mutter um. "Mama wir wollen heute gemeinsam schlafen, willst du dich zu uns legen?" Sie lächelte sanft und kam zu uns. "In der Nacht wäre ich sowieso zu euch gekommen." Ihre grassgrünen Augen waren glasig und ihr Blick war dennoch liebevoll. Sie hatte kurze dunkelblonde Haare und war eine kleine zierliche Frau. Sie kam in das Bett, legte sich zwischen uns und nahm in jede ihrer Arme eine ihrer zwei Töchter. Sie strich über unsere Haare und zwischendurch hörte ich immer mal wieder ein leises Schluchzen oder Schniefen. Wir mussten nichts sagen, doch wussten trotzdem wie schwer uns alle diese Trennung von meiner Schwester fällt. Meine kleine Schwester würde morgen für ein Jahr nach England fahren für ein Schüleraustausch. Zu ihrem Abitur würde sie aber wieder zurück sein. Nur ein Jahr sagte ich mir immer wieder, nur ein Jahr.. Irgendwann schliefen wir ein.
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BeYOUtiful - la familia es todo #Wattys2016
RomanceTaucht ein in die Welt von Amira, in der Höhen und Tiefen sie mit der Zeit verändern. Denn jeder hat eine Geschichte zu erzählen und nur wenn du DU selbst bleibst, bist du wunderschön! Denn dich gibt es nur einmal :) ❤ Episode 1 - "Denn dich gibt es...