- Kapitel 24 -
"Willst du denn nichts essen Mini?" Niklas riss mich aus meinen Gedanken zurück. Wir saßen am Frühstückstisch und ich versuchte mir wirklich was zum Essen reinzuzwingen, aber außer ein paar Gurkenstücke und ein Biss vom Croissant habe ich nichts runterbekommen. Mir geht es zwar schon wieder besser, aber irgendwie habe ich kaum Appetit und Lust zum essen. "Ich bin satt.", gab ich ihm darauf zurück. "Aber du hast doch noch gar nichts gegessen?" Melina sah mich besorgt an. "Ich bin wirklich satt Mel, wenn ich wieder hunger habe esse ich." Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange, damit sie sich beruhigen konnte. Ich stand auf und ging in den Garten, um mich ein wenig im Pool abzukühlen. Es war sehr warm und ich ließ meine Beine im Pool baumeln, während ich wieder in meinen Gedanken versank. "Hey.." Ich erschrak und schaute nach oben, wo ich Diego sah. "Darf ich mich zu dir setzen?", fragte er mich lächelnd. Ich nickte ein und er saß sich neben mich und ließ ebenso seine Beine im Pool baumeln. "Sehr warm heute nicht wahr?", fragte er nach einer kurzen Pause. Ich nickte wieder. "Ja schon..", antwortete ich. "Hättest du heute vielleicht Lust die Zeit mit mir zu verbringen?" Ich schaute in seine Augen und mein Herz begann wie wild zu klopfen. Allein sein Anblick verursachte ein wildes Kribbeln in mir. "Ich weiß nicht so recht.." Er schaute etwas traurig weg. "Amira, ich werde nichts tun, was du nicht willst. Ich möchte wirklich nur etwas Zeit mit dir verbringen, wenn du mir erlaubst." Ich überlegte kurz. Es wäre doof ihm jetzt abzusagen, wobei ich zugeben muss, dass ich doch ein schlechtes Gewissen wegen Kenan hatte. Es war zwar nicht mehr so, dass ich vor ihm was verheimlichen würde, aber dennoch kam es mir falsch vor und ich konnte mir einfach nicht erklären warum es so war. Ich dachte aber daran, dass Kenan extra gegangen war, um mir die Chance zu geben wieder mit meinen Gefühlen klar zu kommen. Es wäre dumm jetzt wegen meinem schlechtem Gewissen nichts zu tun. Ich bin ihm eine Antwort schuldig. Und an erster Stelle sogar für mich selbst. "Okay, wohin willst du mich bringen?", fragte ich ihn also. Er lächelte und erzählte mir, dass er mir die schönsten Orte zeigen will, die ich bestimmt noch nicht gesehen habe. Kurz darauf gaben wir den anderen bescheid, dass wir rausgehen wollen und er fuhr mich dann zum Ferienhaus zurück, damit ich mich umziehen konnte. Ich zog eine helle Jeansshorts an und darüber ein weites weißes Thirt. Meine Haare ließ ich gleich und die Chucks behielt ich auch an. Ich schminkte mich noch leicht, setzte mir noch meine Sonnenbrille auf und ging so wieder zu ihm. Er lächelte mich glücklich an. "Du bist so schön..", sagte er leise. "Ich hab doch nur mich kurz umgezogen.", lachte ich. "Ja, aber du bist immer wunderschön.", gab er darauf zu. Ich wurde rot und blicke wieder auf den Boden. "Komm Amira, ich zeig dir jetzt meine Welt." Er hielt seine Hand mir hin und ich blickte verunsichert darauf. "Heute will ich nur, dass es dich und mich gibt, nur Amira und Diego. Einverstanden?" Ich lächelte und nickte ein. "Einverstanden." Ich legte meine Hand in seine und wir gingen händchenhaltend raus.
Wir fuhren mit seinem Auto in die Stadt und schlenderten durch die kleinen Gassen Punta Cana's. Er brachte mich in sein Lieblingsrestaurant und meinte, dass es dort die weltbesten Tortillinis gibt. Der Laden war sehr klein, aber wirklich süß eingerichtet. Die ältere Dame, dem der Laden gehörte, war sehr freundlich und man merkte, wie vertraut die beiden miteinander waren. Sie fragte ihn, ob ich seine Freundin sei und er antwortete ihr, dass ich keine Freundin, sondern mehr als das, was Besonderes sei. Ich weiß nicht wieso, aber seine Antwort gefiel mir total und machte mich sogar glücklich. Wir sind nicht zusammen, aber dennoch bin ich für ihn was Besonderes. Allein diese Tatsache machte mich glücklich. Nachdem wir gegessen hatten - und ja, die Tortillinis waren wirklich die Besten, die ich bisher im Leben gegessen hatte - spazierten wir runter und gingen an den Strand. Er brachte mich auf ein Hügel und erklärte mir, dass es sein Lieblingsort dort oben sei. Man hatte eine wunderschöne Aussicht über die ganze Stadt. Er kommt hier gerne hin, wenn er alleine sein und nachdenken möchte, erklärte er mir. Wir saßen lange dort oben und unterhielten uns über Gott und die Welt. Wir hatten viele Gemeinsamkeiten, aber auch viele Dinge, worüber wir unterschiedliche Meinungen hatten und darüber lange diskutierten. Es machte mich aber nicht wütend oder sauer, im Gegenteil, es gefiel mir sogar, dass wir auch Themen hatten, über die wir diskutierten konnten. Plötzlich schaute er mich lange an und zog meine Sonnenbrille ab. "Versteck nicht deine schönen Augen Amira, lass mich in ihnen versinken." Er blickte in meine Augen und ich bekam vor Aufregung kein Wort mehr raus. "Du bekommst einen gelben Stich in deinen Augen, wenn du in die Sonne blickst, wusstest du das? Weiß du wie magisch das wirkt.." Ich drehte mich weg und schaute auf das Meer. "Schau nicht weg Amira, lass mich von deinen schönen Augen verzaubern." Er fasste an mein Kinn und drehte sanft meinen Kopf wieder in seine Richtung. "Schau nicht weg, bitte.." Ich blickte zu ihm und mein Herz begann wieder wild zu klopfen. Wie schaffte er das nur? Würde er nur wissen, wie ich eigentlich innerlich dagegen kämpfen musste, mich nicht von ihm verzaubern zu lassen..
Wir saßen da noch eine Weile und redeten noch etwas über unsere Kindheit, während wir dabei viel lachen mussten. Am Ende sagte er, dass er noch eine kleine Überraschung für mich hat und wir gingen wieder runter. Unten angekommen führte er mich zu seiner Yacht, die wirklich rieisig war. "Wir hatten noch kein Nachtisch.", grinste er mich an. Er führte mich rein und ich wurde einfach sprachlos. Oben war der Tisch wunderschön gedeckt. Es gab Wein und eine leckere Torte. Überall waren Rosenblätter verstreut und Kerzenlichter waren ausgebreitet. "Das ist wunderschön..", gab ich zu. Er führte mich zufrieden an den Tisch und wir saßen uns hin. Plötzlich musste ich an den Tag im Park denken, wo Kenan mir zum ersten Mal ein kleines Picknick vorbereitet hatte, ähnlich wie jetzt und ich bekam wieder mein schlechtes Gewissen. "Stimtm etwas nicht?" Ich versuchte wieder zu lächeln und schüttelte leicht den Kopf. "Nein, nein, es ist wirklich wunderschön. Danke für alles Diego." Er schenkte mir wieder sein unwiderstehliches Lächeln. "Probier erstmal die Torte, du wirst dir deine Finger lecken, so gut schmeckt sie." Wir aßen die Nachspeise und es schmeckte wirklich sehr lecker. Etwas ähnlich wie die deutsche Schwarzwälder Kirschtorte, aber noch viel leckerer als das. Wir redeten und lachten weiterhin viel und mir gefiel der Tag sehr.
Langsam ging die Sonne unter und die Aussicht wurde immer schöner. "Ich war noch nie auf einer Yacht, das ist das erste Mal heute.", gab ich ihm zu. "Wirklich?", fragte er mich etwas überrascht. Er nahm meine Hand und zog mich runter. "Dann darfst du den ersten Sonnenuntergang auf einer Yacht nicht verpassen." Wir gingen nach ganz vorne und stellten uns an die Spitze. Ich genoss den wunderschönen Ausblick, es war wirklich unglaublich. Wir waren mitten im Meer und es gab weit und breit niemanden. "Es ist atemberaubend.", sagte ich leise. "So wie du..", flüsterte er. Ich blickte in seine Augen und versank im nächsten Moment wieder darin. Er kam näher und ich konnte mich diesmal nicht mehr zurückhalten. Ich wurde absolut machtlos, während er immer näher kam. Irgendwas in mir schrie, dass es nicht passieren darf und ich es stoppen muss, aber andererseits kribbelte mein Bauch und mein Herz klopfte wie wild. Ich schloß meine Augen und spürte seine weichen Lippen auf meinen. Mein ganzer Körper zitterte und ich verlor langsam den Halt. Er legte seinen Arm um meine Taille und zog mich näher an sich ran. Unsere Oberkörper pressten sich aneinander und ich spürte sein Herz gegen meine Brust klopfen. Meine Hände wanderten an seinen Armen nach oben bis zu seinem Gesicht und ich umfasste ihn an seinem Nacken. Er hob mich dann nach oben und trug mich auf die Sitze vorne. Er saß sich hin und ließ mcih auf sein Schoß fallen, während der Kuss immer leidenschaftlicher wurde. Er umfasste wieder meine Taille und drückte mich gegen sein Oberkörper, während ich mit meiner Hand unter sein Hemd wanderte und über sein Bauch strich. Auch er griff unter mein Tshirt und strich mit seiner Hand über meinem Rücken. Ich bekam überall eine Gänshaut und musste laut aufstöhnen vor Lust. Nach einer gefühlten Ewigkeit konnten wir uns wieder langsam beruhigen und uns voneinander lösen. Ich schaute ihm in die Augen und konnte sehen, wie glücklich er war. Auch ich verspürte Glück, genau das begriff ich in diesem Moment. Wir atmeten noch immer schnell, während er mir zärtlich ein Kuss auf meine Stirn gab. "Amira..", flüsterte er immernoch atemlos. "Mhh..", gab ich genauso atemlos zurück. "Was machst du nur mit mir?" Ich lächelte und auch er lachte leise. Ich kuschelte mich an seine Brust und er legte eine Decke auf uns. Ich hörte sein Herz immernoch wild klopfen und spürte auch mein Herz noch rasen. Er nahm meine Hand und verschränkte unsere Finger aneinander. "Du hast so eine zarte kleine Hand.", murmelte er. Ich bertrachte unsere Hände. Er hatte wirklich Recht. Meine Hand wirkte winzig im Gegensatz zu seiner. "Genau deshalb will ich dich immer beschützen. Weil du so zart wirkst. Aber genauso weiß ich auch, wie temperamentvoll du bist und jedem die Stirn bieten kannst. Irgendwie wirkt das sogar witzig, wenn eine kleine Amira versucht sich durchzusetzen und böse zu wirken." Ich musste bei seinen Worten lachen. "Unterschätz mich nicht Diego!" Auch er lachte. "Das würde ich niemals Prinzessin." Ich schloß meine Augen und genoss jeden Augenblick. Diego und ich, wir beide alleine mitten im Meer. Und es gibt nur ihn und mich, nur uns beide. Ohne Probleme, ohne Aufgaben oder Verpflichtungen. Nur wir beide. Und ich liebte es.
- Episode 1 zu Ende -
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BeYOUtiful - la familia es todo #Wattys2016
RomantikTaucht ein in die Welt von Amira, in der Höhen und Tiefen sie mit der Zeit verändern. Denn jeder hat eine Geschichte zu erzählen und nur wenn du DU selbst bleibst, bist du wunderschön! Denn dich gibt es nur einmal :) ❤ Episode 1 - "Denn dich gibt es...