- Kapitel 13 -
Am nächsten Morgen weckte mich Ceyda auf. Ich blickte mich benommen um und merkte, dass ich in meinem Zimmer war. Jemand muss mich gestern Nacht hier reingetragen haben. Ich stand auf und ging schnell duschen, bevor jemand anderes ins Bad ging. Darauf zog ich aus meiner Reisetasche eine schwarze Jeggins raus und darüber ein grauen Pullover mit der Aufschrift "Céline Paris" drauf. Meine Haare band ich mir zu einem Dutt zusammen und zog noch ein schwarzes Gummi-Haarband drüber, damit sie mir nicht ins Gesicht fallen. Ich zog dieselben Ugg-Boots von gestern an, nahm mein Handy und ging raus. Die Mädels saßen schon am Früstückstisch, außer Emily. "Wo ist Em?", fragte ich sie. Lisa gab mir die Schüssel mit meinen Lieblingscornflakes in die Hand und antwortete: "Sie war sehr früh wach und dann mit Niklas joggen. Sie ist bestimmt gleich wieder zurück." Ich nickte. Nach einer kurzen Weile fragte ich: "Sag mal, woher kennen die sich so gut?" Ich nahm mir ein Glas und schenkte mir Orangensaft ein. "Na von den letzten Partys, weiß du doch." Ich nahm ein Schluck aus dem Glas und sagte dann: "Ja, aber die wirken schon ziemlich vertrauter. So war das zuletzt eigentlich nicht." Nun lachte sie leise. "Ja, die hatten ja durch Facebook und per Telefon Kontakt. Verstehen sich halt gut." Sie zwinkerte mir dabei vielsagend zu und ich lächelte. Vielleicht würde Emily ihn ja dazubringen nicht so gemein zu Kenan zu sein. "Habt ihr Streit?", unterbrach Leyla meine Gedanken. Sie biss in ihr Marmeladenbrot rein und schaute mich neugierig an. "Ich..ähh..also nein, nur..", stotterte ich. Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Hatten wir denn Streit? Es war doch nichts passiert. Ich verstand doch nicht mal, warum er plötzlich so zu mir war. "Es gibt nur ein kleines Missverständnis, aber das wird sich schon regeln.", sagte Lisa und lächelte mich an. Ich lächelte ihr dankend zurück, da sie mich aus der peinlichen Situation gerettet hatte. Leyla nickte ein. "Und was ist eigentlich zwischen dir und Ali?", fragte Lisa diesmal. Leyla bekam ein knallroten Kopf und senkte ihren Blick. "Nichts, w-was soll d-denn sein..", murmelte sie. Ceyda kicherte leise und auch ich musste grinsen. "Ali ist ein guter Junge.", sagte ich. Sie schaute hilflos zu Ceyda, die nur noch lauter kicherte. "Und Demir auch.", sagte Lisa diesmal zu Ceyda. Ihr Kichern hörte auf und auch ihr Kopf wurde genauso rot, wie der von Leyla. Nun musste ich auch lachen. "Und Niklas auch.", rief jemand in den Raum. Mein Lachen verschwand und wir blickten alle zur Tür, wo wir Emily sahen. Sie nahm sich ein Apfel vom Esstisch und biss genüsslich rein. Ich blickte verwirrt zu Lisa. Was meinte sie jetzt damit? "Ach, all unsere Jungs sind gut.", lachte Lisa, um die Stimmung wieder aufzulockern. "Außer Laith. Er hat ein gutes Herz, aber bei anderen Frauen fühlt er mehr mit seinem Geschlechtsteil.", gab Emily rein. Alle lachten laut. "Und Demir auch..", murmelte Ceyda leise, doch ich konnte es noch hören, da sie neben mir saß. Ich überhörte es und nahm mir vor mal mit Demir über sie zu reden. Vielleicht war die Interesse ja gar nicht einseitig?
Nach dem Frühstück und Aufräumen gingen wir alle raus zum See und warteten auf die Jungs. Wir waren alle am See spazieren und haben viele Bilder gemacht und lustige Videos gedreht. Als wir zurück waren, hatten wir alle schon hunger. Ceyda, Leyla und ich beschlossen zu kochen. Wir entschieden uns für Lasagne, Backkartoffeln und ein Caeser Salat. Nachdem wir alle gemeinsam gegessen hatten war es schon wieder gegen Abend und die Sonne ging langsam unter. Lisa hatte Musik angemacht, während der Rest Tabu spielte. Leyla war mit Ali in einem Team, Ceyda mit Laith, Emily mit Niklas und da ich nicht spielen wollte hatte Kenan sich mit Lisa zusammen getan. Bei dieser Gelegenheit nahm ich mir vor mit Demir zu reden.
Ich machte Tee für alle und er half mir in der Küche. "Sag mal Demir, hast du eigentlich inzwischen eine Freundin?" Ich kam gleich zur Sache, damit er es auch nicht falsch versteht. Jungs waren nämlich oft ziemlich dämlich und verstanden nie, was man wirklich meinte. Er lachte leise. "Nein, ich leb' mein Single-Leben." Er reichte mir die Tassen und ich stellte sie einzelnd auf das Tablett. "Willst du denn nie was ernstes haben?", fragte ich weiter. Er sah etwas nachdenklich aus und gab darauf zu: "Um ehrlich zu sein, wenn ich so dich und Kenan zusammen sehe, da hat man schon Lust auf eine Zweisamkeit. Aber ich kenne niemanden, die mich so glücklich machen könnte. Und solange ich sie nicht gefunden habe, werde ich weiter Spaß haben." Er zwinkerte mir zu und tat die Süßigkeiten in die Schüssel, während ich den Tee einschenkte. "Was ist denn, wenn du sie gar nicht suchen musst, sondern sie schon vor deiner Nase ist, aber du es noch nicht gemerkt hast?" Er blieb kurz still, nahm das Tablett mit den Tassen und antwortete knapp: "Ich glaube nicht, dass ich das vor meiner Nase nicht sehen würde." Als er an der Tür war rief ich noch: "Manchmal bemerkt man aber das, was einem vor Augen liegt nicht, weil wir zu sehr damit beschäftigt sind in die Ferne zu schauen." Er schaute mich lange an, lächelte aber nur darauf und ging in Richtung Wohnzimmer. "Du solltest dir über solche Dinge nicht dein hübsches Kopf zebrechen Mi. Dein Freund wartet, komm endlich.", rief er noch zurück, bevor er dann endgültig durch die Tür war. Ich fragte mich, ob er denn überhaupt verstanden hatte, worauf ich hinaus wollte? Demir war eben ein schwieriger Mensch, aber ich nahm mir vor später noch einmal in Ruhe mit ihm zu reden und die Karten offen zu legen, ohne langes Gerede. Ich stellte die Teekanne zurück und wollte den Zucker aus dem Schrank holen. Die Schüssel lag leider weit oben und ich stand auf Zehrnspitzen, um an sie ranzukommen. Plötzlich hob mich jemand von hinten und ich konnte nach dem Zucker greifen. Ich drehte mich um und sah in die schönen eisblauen Augen von Kenan. "Du kannst mich wieder runterlassen.", lachte ich und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. "Nur wenn du gleich mit mir rauskommst. Ich will etwas alleine mit dir sein." Ich protestierte und wollte ihn überreden bei den anderen zu bleiben, aber andererseits würde es auch mir gut tun etwas allein mit ihm zu sein. Am Ende gab ich auf und er ließ mich dann glücklich runter.
Nachdem wir unseren Tee ausgetrunken hatten, wollten der Rest eine zweite Runde Tabu spielen, nur mit anderen Gruppen diesmal. Leyla und Lisa wollten aber ein anderes Spiel spielen. Kenan sah mich an und deutete mir, dass er draußen auf mich warten würde. Ich nickte langsam und er ging raus. "Lisa ich bin kurz mit Kenan draußen spazieren.", sagte ich ihr leise ins Ohr. Sie grinste mich breit an und nickte. Ich verdrehte die Augen und ging lachend in mein Zimmer, um mir eine Jacke zu nehmen, da es schon wieder etwas kälter wurde. Ich zog meine Lederweste über und band mir meine Haare nochmal von neu. Ich ließ mir etwas Zeit und ging nach einer Weile erst raus. Bestimmt war Kenan schon sauer, weil ich ihn warten ließ. Als ich vor der Tür stand, wurde ich plötzlich nach hinten gedrückt und ich schrie laut auf.
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BeYOUtiful - la familia es todo #Wattys2016
RomanceTaucht ein in die Welt von Amira, in der Höhen und Tiefen sie mit der Zeit verändern. Denn jeder hat eine Geschichte zu erzählen und nur wenn du DU selbst bleibst, bist du wunderschön! Denn dich gibt es nur einmal :) ❤ Episode 1 - "Denn dich gibt es...