- Kapitel 18 -
"W-was machst du hier?", schrie ich ihn fast schon entsetzt an. Kenan tat seinen Zeigefinger vor den Mund und deutete mir so leise zu sein. Ich atmete dennoch erleichtert aus, weil ich Angst bekam, bevor ich sah, dass er es ist. Er nahm mich sanft in den Arm. "Wieso zitterst du so sehr?", fragte er mich leise. Erst jetzt bemerkte ich, wie ich am ganzen Leib zitterte. "M-mir ging es nur etwas schlecht..", stotterte ich. Er nahm mein Gesicht sanft in seine Hände und zog es in seine Augenhöhe. "Habe ich dich so sehr erschreckt?", fragte er mich. Ich schüttelte langsam den Kopf. "Nein, mir ging es eben schon schlecht. Deshalb wollte ich auf die Toilette und etwas Wasser über mein Gesicht streichen, damit es vielleicht etwas besser wird. Hier ist es auch so warm und.." Kenan unterbrach mich. "Hast du Flugangst?" Ich schüttelte wieder den Kopf. "Nein, wir waren doch oft in Puerto Rico oder Azerbaijan. Ich habe keine Flugangst. Wahrscheinlich habe ich nur zu wenig geschlafen und bin deshalb so.." Er nickte langsam. "Ja, das habe ich auch." Ich konnte ihm ja schlecht von dem Vorfall am See erzählen, denn das war der Grund, wieso ich so Angst hatte. Aber ich verschwieg es. Er nahm mein Kopf und drückte ihn sanft runter vor den Waschbecken. Er drehte den Wasserhahn auf und nahm Wasser in seine Hand. Er hielt meine Haare hinten fest und wusch dabei zärtlich mein Gesicht. Es hört sich bestimmt verrückt an, aber es fühlte sich so unglaublich an, wenn der Mann, den man liebt, sich so zärtlich um ein kümmerte. Danach gab er mir Tücher, damit ich mein Gesicht abtrocknen konnte. "Wo warst du eben? Wieso bist du so spät gekommen?", fragte ich ihn endlich. "Es tut mir Leid mein Engel, aber ich konnte nicht an deine Anrufe rangehen, weil mein Handy in meinem Auto lag. Als ich zum Flughafen gefahren bin, habe ich auf dem Weg Niklas gesehen, der an der Seite neben seinem Auto stand. Er hatte die Autohaube geöffnet, also bin ich ausgestiegen, um zu fragen, was los ist. Erst wollte er mir nicht antworten, aber dann hat er mir erzählt, dass er eine Autopanne hat und sein Auto nicht mehr anspringen will. Ich hab geschaut, ob ich ihm helfen kann, aber das Auto sprang einfach nicht mehr an. Darauf hat er sein Cousin gerufen, dass er kommen soll, damit er beim Auto steht und auf den Service wartet, während ich ihm dann angeboten habe mit mir zum Flughafen zu fahren, da wir schon spät dran waren. Deshalb bin ich zu spät gekommen. Es tut mir wirklich Leid, wenn du dir wegen mir Sorgen gemacht hast!" Ich musste vor Freude lächeln. Er war so süß. Wie konnte jemand nur so süß sein? Ich küsste ihn sanft auf seine Wange. Er schaute mich überrascht an. "Wofür war das?", fragte er verwundert. "Einfach so. Weil mir danach war.", gab ich frech zurück. Er lachte leise. "Also.. mir ist auch nach etwas..", flüsterte er leise und kam mit seinem Gesicht immer näher. Ich schmunzelte, während er näher kam griff ich gleichzeitig langsam und unauffällig mit meiner Hand nach dem Wasserhahn. Als er kurz vor meinen Lippen war, nahm ich meine Hand voll Wasser und spritzte es auf sein Gesicht. Er öffnete schockiert sein Mund und lachte laut los. Auch ich musste lachen. Er nahm meine Hand und zog mich an sich. "Pech nur, dass es hier so eng ist und du nicht weglaufen kannst Mini.." Er versuchte mich wieder zu küssen, doch wieder drehte ich mein Gesicht weg. Er zog eine traurige Miene und sagte: "Wieso darfst du mich küssen, wann du willst, aber ich dich nicht?" Ich lachte leise. "Weil ich..."
Plötzlich klopfte jemand an die Tür. "Ist alles in Ordnung? Wieso brauchen Sie so lange!?" Wir beide schauten uns erschrocken an. "I-ich, also ich..", stotterte ich. Kenan machte die Tür auf und wir sahen auf eine alte Dame. "Tut mir Leid, meine Frau ist schwanger und ihr wurde schlecht. Ich wollte ihr nur helfen.", sagte Kenan. Ich schaute ihn schockiert an und er deutete mir mit den Augen, dass ich mitspielen soll. Die Dame schaute uns beide an und lächelte plötzlich. "Ach wie schön! Und ich dachte, dass etwas passiert sei und habe mir langsam Sorgen gemacht. Na wenn das so ist." Kenan und ich lächelten zurück. "Ich hoffe, es geht Ihnen wieder gut hübsches Fräulein?", fragte sie mich mitfühlend. Ich wusste nicht, was ich antworten sollte, doch Kenan kam mir schnell zu Hilfe. "Vielen Dank, aber es ist alles in Ordnung.", gab Kenan freundlich zurück. "Ihr seid aber wirklich ein hübsches Paar. Sicher wird euer Kind mindestens genauso schön sein.", sagte sie. Ich wurde rot und schaute auf den Boden. "Wisse so ein hübschen Engel zu schätzen mein Kind.", sprach sie zu Kenan. "Und genießt eure Zweisamkeit. Die kann schneller vorbei sein, als man sich das vorstellen kann." Mit diesen Worten trat sie in die Toilette ein. Kenan lächelte mich an. "Das werden wir auch.", sagte er leise zu mir und nahm meine Hand. Ich lächelte zurück.
Wir saßen uns darauf wieder auf unsere Plätze. Melina schlief immernoch, während Lisa schon wieder wach war und schaffte mich die letzen Stunden gut abzulenken. Nach insgesamt fast neun Stunden kamen wir endlich an. Es war gerade Sonnenuntergang und man hatte einen wunderschönen Ausblick von oben. Kenan nahm meine Hand und strich zärtlich darüber. Meine Herz klopfte wie wild. Diesmal hatte ich ein gutes Gefühl im Bauch. Diesmal wird unser Urlaub wirklich schön werden. Das hoffte ich im Inneren. Ich legte mein Kopf auf die Schulter meiner Schwester, die inzwischem wieder wach war, und wir beide genossen still den Ausblick während der Landung. Gleichzeitig hielt Kenan die ganze Zeit zärtlich meine Hand. Ich war so glücklich wie lange nicht mehr. Und ich hoffte nur, dass es die Tage hier auch so bleiben wird..
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BeYOUtiful - la familia es todo #Wattys2016
RomanceTaucht ein in die Welt von Amira, in der Höhen und Tiefen sie mit der Zeit verändern. Denn jeder hat eine Geschichte zu erzählen und nur wenn du DU selbst bleibst, bist du wunderschön! Denn dich gibt es nur einmal :) ❤ Episode 1 - "Denn dich gibt es...