BeYOUtiful - la familia es todo #Wattys2016

12. Kapitel

- Kapitel 12 -

Nachdem die Jungs auch in ihr Ferienhaus gegangen sind, hatten wir angefangen unser Gepäck auszupacken und die Zimmer aufzuteilen. Ceyda war mit ihrer Cousine in einem Zimmer, während Lisa und Emily eins zusammen teilten. Ich bekam das Schlafzimmer für mich allein. Lisa hatte die ganze Zeit versucht mich zu überreden, dass ich zu ihr und Emily ins Zimmer gehen soll, da im Bettkasten eine Matratze war und man das Bett dann sozusagen unten rausziehen konnte. Aber ich wollte sie lieber alleine lassen. Emily war ihre beste Freundin, die sie bereits seit dem Kindergraten kannte. Aber seit Lisa für ihr Studium in unsere Stadt umgezogen war, konnten die beiden sich nur noch selten sehen. Daher fand ich es besser, wenn sie die Tage für sich alleine haben. Es war mittlerweile schon fast 22:30 Uhr und es wurde auch kühler. Lisa rief, dass wir uns alle am Steg draußen treffen würden. Sie gingen schon mal alle vor, während ich mir noch eine dickere Jacke rüberziehen wollte. Ich hatte eine helle Jeans und ein weißes Shirt drüber an. Ich nahm mir eine beige dicke Strickjacke rüber und hellbeige Ugg-Boots, die total kuschelig waren. Jetzt fühlte ich mich schon viel wohler. Ich schloß die Tür und ging runter zum Steg. Vom weiten sah ich schon das Feuer, die sie bereits angemacht hatten. Ich sah, dass Niklas mit Emily etwas abseits saß und sie sich über etwas unterhielten, während Ceyda, Demir, Ali und Leyla versuchten die Marshmallows anständig zu grillen. Lisa, Laith und Kenan hörte ich über etwas laut lachen, als ich näher kam und ich freute mich, dass die beiden ihn so ans Herz geschlossen hatten. Ich lächelte und saß mich zu ihnen. "Da ist ja unsere Schöne.", kicherte Lisa. "Worüber habt ihr so laut gelacht?", fragte ich. Laith wollte gerade loserzählen, als Kenan ihn unterbrach. "Das geht dich nichts an." Ich verdrehte die Augen und saß mich näher zu Lisa. "Dann eben nicht." Er lachte und rutschte wieder näher an mich. "Du bist süß, wenn du sauer bist.", sagte er. "Jaja, deshalb musst du mich nicht ärgern." Lisa kicherte leise. "Man ihr seid ja süß." Ich musste nun auch lachen. "Ja, was du nichts sagst.", gab ich ihr sarkastisch zurück. Ich blickte zu der Gruppe mit den Marshmallows, während Lisa zu ihnen rief: "Leute wird's bald? Ich hab hunger!" In dem Moment schauten Niklas und Emily auch zu uns auf. "Ja, die Frauen kriegen mal wieder nichts gebacken. Wortwörtlich!!", rief Demir zurück. Leyla schlug ihn leicht am Arm, als sie das hörte und Ceyda kicherte leise. "Das stimmt doch gar nicht. Nicht mal das Feuer haben die Männer richtig hingekriegt.", gab sie zurück. Lisa verdrehte die Augen und Kenan ging zu ihnen, um beim grillen zu helfen.

Nach einer Weile waren die Marshmallows gegrillt und wir konnten sie alle genüsslich aufessen. Das Feuer brannte noch, während der Sternenhimmel über uns leuchtete. Es war eine sehr schöne Atmosphäre, auch wenn ich noch an Niklas und die Situation heute denken musste. Wieso war er so gegen Kenan? Er kannte ihn doch gar nicht. Ich konnte sein Verhalten einfach nicht verstehen. In dem Moment spürte ich plötzlich ein Arm um meine Taille und Kenan zog mich näher zu sich. "Komm her, du hast mir versprochen, dass wir noch kuscheln." Ich lächelte und ließ mich von ihm in seine Arme ziehen. Mein Kopf lag auf seiner Brust und ich konnte sein Herzschlag hören. Ceyda lag bereits auf dem Boden mit geschlossenen Augen, während Leyla ihren Kopf an Ali's Schulter gelegt hatte. Demir, Laith, Lisa und Emily unterhielten sich. Niklas war schon ins Haus gegangen, weil er meinte, dass er müde war. Lisa drehte sich zu uns um und lächelte mich an. "Ihr Turteltauben, wollen wir nicht was machen? Mir ist so langweilig." Ich blickte auf die Armbanduhr von Kenan und sah, dass es bereits nach Mitternacht war. "Ist es denn nicht zu spät? Wir wollen doch morgen nicht den ganzen Tag schlafen." Sie rollte die Augen und kicherte wieder. "Mi, wir sind doch zum feiern hier. Dass heißt, wir werden weder einschlafen noch ausschlafen." Sie klang so ernst, dass ich mich in dem Moment wirklich fragte, ob wir jetzt die Tage kaum schlafen werden. "Soll ich etwas Stimmung machen?", fragte Laith. Alle nickten ein, also er holte seine Gitarre aus dem Auto und begann Wake me up von Avicii zu spielen. Wir sangen alle leise mit und die Stimmung wurde immer gemütlicher. Er spielte noch andere Lieder, während ich mit Kenan im Arm kuschelte. Er strich mit seinem Daumen über meine Schulter und hatte sein Kopf auf meinen Kopf gestützt. Nach einigen Liedern fragte Laith in die Runde, ob jemand anderes noch was spielen möchte. Kenan nahm die Gitarre und ich war verwundert, da ich nicht wusste, dass er auch spielte. Ehrlich gesagt, weiß ich ja vieles nichts von ihm, da wir uns noch nicht lange kannten. Er fing an zu spielen und sang den Text von Tim Bendzko - In dein Herz. An dieser Stelle schaute er mich an und sang diesen Text:

Die Antwort aufs warum , ich hätt sie dir so gern gegeben

Ich hab so lange danach gesucht , doch die Suche war vergebens

Ich will in dein Herz, das ist mir jede Mühe wert

Ich bin die Stimme, die dich von innen stärkt

Ich will in dein Herz und wenn das nicht geht

Dann will ich dich nie wieder sehen

Den Schmerz wär es mir wert, das musst du nicht verstehen

Verstehst du nicht, ich will in dein Herz

Ob du willst oder nicht

Seine Stimme war wirklich schön und ich war gerührt von dem Text. Als er fertig war gab er die Gitarre Laith zurück und nahm mich wieder in den Arm. "Ich wusste gar nicht, dass du singen und spielen kannst.", gab ich zu. Er strich über mein Haar und küsste meine Stirn. "Es gibt noch vieles, was du über mich nicht weiß.", sagte er lachend. "Ich will alles von dir wissen." Er sah mich nun ernst an und sagte: "Das wirst du auch Amira, du wirst alles von mir wissen und ich von dir. Ich will alles von dir in- und auswendig können." Ich lächelte ihn an. "Auch alle Fehler?", fragte ich. Er nickte. "Vor allem deine Fehler, die dich so besonders machen." Ich gab ihm ein Kuss auf die Wange für diese Worte. Er war wirklich süß. Ich kuschelte mich wieder an seine Schulter und schloss meine Augen. "Und du wirst auch meine Fehler kennenlernen..", murmelte er leise eher zu sich selber. Ich wollte noch darauf was sagen, doch war in dem nächsten Moment schon eingeschlafen.