4. Kapitel

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- Kapitel 4 -

Ich sah in diese Augen und war völlig hin und weg. Was war nur mit mir los? Ich kannte die Person doch gar nicht, aber wieso bin ich dann so gefesselt? Ich merkte wie der Junge vor meinen Augen winkte. Wieso machte er das? Ich kam wieder langsam zu mir und stand ruckartig auf. Plötzlich wurde mir durch die schnelle Bewegung schwindelig und ich fing an zu schwanken. Ich spürte zärtlich ein Arm um meine Taille und sah wieder zu dem Jungen. "Hörst du mich? Hey!? Ist alles in Ordnung? Antworte doch bitte!" Erst jetzt bemerkte ich, dass er die ganze Zeit zu mir sprach. Mensch Amira, komm zu dir, was soll denn das? Ich schüttelte mein Kopf. "Alles Okay, keine Sorge.", sagte ich. Der Junge stand nun ganz auf und ich merkte nun, wie groß er war. Bestimmt mindestens 1,90m, dazu hatte er ein breiten Oberkörper und mit breit meine ich nicht dick, sondern ziemlich muskelös, wie man es auch durch sein schwarzes T-Shirt bemerkte. Er hatte dunkelbraune kurze Haare und diese wunderschönen eisblauen Augen. Kennt ihr die Augenfarbe eines Wolfes, diese Türkisblaue Farbe? Ohne Witz, genau solche hatte er. Er schien ein Dreitagebart zu haben und lächelte mich mit seinen strahleweißen Zähnen an. Wie kann jemand so perfekt sein? "Na, wenn du nun endlich wieder zu dir gekommen bist, kannst du ja mein Arm nun loslassen.", sagte er und grinste dabei frech. Ich zog meine Augenbrauen zusammen. Was meinte er? Als ich auf sein Arm sah, bemerkte ich, dass ich mich vor Schreck eben an sein Arm gekrallt hatte. Jemand im Raum rief: "Wenn eure Liebesvorstellung nun vorbei ist, dann könnt ihr ja endlich gehen. Hier wollen welche lernen!" Man war mir das peinlich. Ich ließ meine Hand sofort los und schaute ihn peinlich berührt an. "So-sorry, das wollte ich nicht.", entschuldigte ich mich. "Ach kein Porblem.", winkte er ab, "ich versteh dich schon." Er schaute mich wieder zweideutig an und zwinkerte dabei. Wie eingebildet war das denn? Ich nahm meine Tasche und meine Bücher und ging blitzschnell weg. Als ich rausging drehte ich mich an der Tür noch um und rief in den Raum: "Sucht euch nächstes Mal eine andere Beschäftigung, als blöd zu gaffen!"

Ich war sauer und stampfte in Richtung Cafeteria zu meinen Freunden. Als ich am Tisch ankam sprang meine Freundin Lisa auf und umarmte mich fest. "Amiraaa, na endlich sehen wir uns wieder! Wie war dein Urlaub? Geht es dir gut? Ist Melina nun in London!?" Sie war wirklich so verrückt. Nun lächelte ich wieder und antwortete: "Hey, ganz langsam. Ich werde dir noch alles erzählen." Danach umarmte mich Ceyda. "Endlich bist du da, wir haben dich alle vermisst Hübsche." Ich küsste ihre Wange. "Ich euch auch." Den anderen Jungs gab ich eine Faust-auf-Faust Begrüßung und sie lächelten mich alle an. Am Tisch saßen Lisa, Ceyda, Niklas, Laith und Demir. Lisa war ein sehr hübsches Mädchen, die einfach wie eine perfekte Barbie aussah. Sie hatte lange hellblonde Haare und dunkelblaue Augen. Sie war wie ein Model, groß und schlank. Wir alle waren uns auch ziemlich sicher, dass sie irgendwann als Model den Durchbruch machen würde. Ceyda hingegen war klein und hatte braune Haare als ein kurzen Bob. Dazu hatte sie braune Augen und eine normale Figur - nicht zu dick, nicht zu dünn. Ihr Aussehen war eher durchschnitt Türkisch eben. Lisa war ein verrücktes Mädchen, die gerne laut war und im Mittelpunkt stand, wobei Ceyda eher ruhig und still war und selten laut wurde. Ich war irgendwas zwischen den beiden, weder zu ruhig noch zu laut. Ich stand nicht gerne im Mittelpunkt, aber war auch nicht schüchtern. Niklas war der Traummann und wurde in der Uni von allen Mädels angehimmelt. Er war groß, muskelös, hatte schwarze Haare und hellbraune Augen. Er hatte ein sehr hübsches Gesicht und war mein bester Freund. Demir sah vom Körper auch aus wie er, nur dass er eine dunklere Haut, wie bei vielen Türken, hatte und grüne Augen. Laith war halb Amerikaner und halb Araber und so sah er auch dementsprechend aus. Er hatte dunkle lockige Haare, war sonst auch eher ein dunkler Typ, aber hatte dafür honigbraune Augen. Wir waren alle sehr gute Freunde und haben uns alle im 1. Semester auf der Uni kennengelernt. Außer mit Niklas, den ich schon seit der 5. Klasse kannte und wir wohnten im selben Viertel. Er war eine sehr verständnisvolle Person und immer hilfsbereit - was man bei seinem perfekten Aussehen vielleicht nicht denken würde - weshalb ich ihn wirklich sehr mochte. Ob der hübsche Junge von eben auch so ein guten Charakter hatte?

"Willst du nun was essen?", fragte mich Laith und riss mich aus meinen Gedanken zurück. "Nein danke dir.", antwortete ich. "Wer hat alles gleich eine Vorlesung?", fragte Lisa in die Runde. Lisa und ich mussten los. Der Rest blieb im Raum. Wir beide studierten gemeinsam Psychologie, Niklas studierte Politikwissenschaften, Ceyda und Demir studierten Jura und Laith studierte Physik und Mathe - was wir alle nicht verstehen konnten.

Lisa und ich standen auf und gingen in die Vorlesung. Nach einem Block Unterricht hatten wir eine kurze Pause. Ich lief auf die Toilette und sie blieb noch im Raum zurück. Als ich wieder rausging und zurück zu Lisa wollte, hielt mich jemand an der Hand zurück. Ich drehte mich um und sah wieder in diese wunderschönen Augen..

BeYOUtiful - la familia es todo #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt