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Sorry Leute, dass das Kapitel eigentlich erst am 3.12 hochgeladen wurde. Ich hab zu lange dafür gebraucht. Aber seht es mal positiv: Heute kommen so gesehen gleich 2 Kapitel online. ;D

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Intimität: gleich null

Aber es geht hier zumindest gesellig zu...

„Alles super!"
„Was führt dich her?", fragt er, ebenfalls bis zu den Haarwurzeln in einem Parks Größe XXL eingemummelt.

Wir sehen wie zwei Schneemänner aus, die miteinander Konversation betreiben. Den Einwohnern von Buenos Aires fehlt es im Winter an Eleganz. Aber kommt mal immer Sommer her, dann werdet ihr staunen!

„Ich muss schnell etwas einkaufen und dann Brittany von der Schule abholen. Ich bin übrigens schon recht spät dran!" „Wie üblich!", frotzelt er.

Wenn ich es nicht so eilig hätte, würde ich meinem alten Freund, mit dem ich auf dem Gymnasium war, den Kopf waschen. Vorläufig schneide ich ihm eine Grimasse und laufe - so schnell, wie meine Kleidung es mir gestattet - auf das Antiquitätengeschäft am Ende der Straße zu. Das Geschäft wird seit undenklichen Zeiten von der liebenswürdigen Frau Miller betrieben (von der man munkelt, sie sei eine Zeitgenossin Abraham Lincolns gewesen). Sie bietet dort seltene, zerbrechliche Gegenstände feil, die für gewöhnlich niemand bezahlen kann. Aber ich habe mich darauf eingestellt und bin bereit, zwischen meinen Kursen an der medizinischen Hochschule noch mehr Arbeitsstunden als sonst abzuleisten.

„Hallo!", rufe ich, als ich das Geschäft betrete.

Über meinem Kopf erklingt das Bimmeln einer kleinen Glocke, während die Glastür sich hinter mir schließt. Keine Antwort. Anscheinend ist niemand da. Verwundert gehe ich an den mit kleinen Kristallfläschen, alten Zigarrenetuis und Porzellanpuppen beladenen Regalen entlang. Ich nutze den Moment, um mich einiger Lagen meiner Kleidung zu entledigen: Schal, Mütze...und den Reißverschluss meines Parks zu öffnen. Ich bekomme in meinem Airbag kaum noch Luft.

„Wo ist er?", fragt ich leise.

Vor zwei Monaten habe ich hier das ideale Geschenk für Serena Pasquarelli - eine alte Dame, mit der ich mich während meiner zahlreichen Besuche als Krankenpflegerin angefreundet habe - erspäht. Obwohl unser Altersunterschied fünfzig Jahre beträgt, haben wir innige Bande geknüpft. Ich kenne keine andere Frau, die so integer, intelligent und wohlwollend ist wie sie. Da ich von meiner kleinen Schwester Brittany abgesehen über keine Familie mehr verfüge, hat sie bei mir mitunter den Stellenwert einer Großmutter.

Weihnachten, Ruggero Pasquarelli und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt