„Wenn Ruggero da gewesen wäre, hätte er Ihnen unter die Arme greifen können."
„Ruggero?" frage ich, während ich versuche, altes Lametta zu entwirren.Es kommt mir vor, als würde ich Lady Gaga kämmen.
„Mein Enkel!"
Ihr Enkel, of course.
Wie konnte ich den vergessen? Serena redet den lieben langen Tag nur von ihm. Er lebt das ganze Jahr über in New York, ist aber für die Weihnachtsferien nach Montana gekommen...was meine Freundin überaus glücklich macht. Ich habe sie ganz einfach noch so enthusiastisch erlebt! Dank ihrer Erzählungen bin ich über die Biografie von Ruggero Pasquarelli, dem mysteriösen Multimilliardär, der seit Jahren allen Interviews aus dem Weg geht, bestens im Bilde. Dabei ist er der Erfinder der in ganzen Welt meistverkauften und berühmtesten Firmware für Computer. Ein wahres Programmierungsgenie, das in der Informatik bahnbrechende Wege aufgezeigt hat.
Ein Geek, wie man so sagt.
„Ich werde ihn jetzt endlich kennenlernen", sage ich lächelnd.
„Sie werden ihn hinreißend finden, Karol! Ruggero ist ein so charmanter Junge...auch wenn er sich anfangs etwas schüchtern geben kann."Hoffentlich trägt er weder Hosenträger noch eine Zahnspange.
„Ich träume schon so lange davon, ihn Ihnen vorzustellen...aber er hat immer so viel Arbeit und reist nicht gerne. Er ist zuweilen ziemlich häuslich. Letzten Winter musste ich ihn deshalb besuchen. Wissen Sie noch?"
Ich nicke, während ich mir einen langen Lulatsch vorstelle, der einsam in seinem Bunker auf dem Dach eines gläsernen New Yorker Wolkenkratzers lebt. Der Gedanke lässt mich erschaudern. Brrr! Ich bekomme eine Gänsehaut. Aber Serena merkt davon nichts. Mit ganz verliebten Augen erzählt sie mir von ihrem wunderbaren Enkelsohn. Während ich Kerzen auf den Kaminsims stelle, berichtet sie von seinem jüngsten beruflichen Erfolgen. Die sonst so ausgeglichene Dame lobt ihren Harrison geradezu in den Himmel. Sie entflammt sich wie ein Teenie für den großen Stolz ihrer Familie.
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Weihnachten, Ruggero Pasquarelli und ich
Fanfiction„Darf ich dir Ruggero Pasquarelli vorstellen, Karol?" Er? Das darf doch nicht wahr sein! Ich träume! Ich verschluckte beinahe meine Zunge. Mein sexy Dieb, mein ruchloser Autofahrer, mein Kotzbrocken, der mir seit drei Tagen auf die Nerven geht... is...