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Kapitel 4

26.11.2016

"Stellen sie sich genau ihre Wohnung vor. Wie sieht ihr Schlafzimmer aus? Erinnern sie sich an kleine Details und lassen sie allem freien Lauf."

Verwirrt sah Parker Betty an. Zum einen weil ihre Stimme unglaublich hoch war, weshalb sie wie eine Quietscheente klang und zum zweiten weil sie nicht verstand wieso sie das tun sollte.

Betty schien wohl zu bemerken, dass Parker nicht bei der Sache war.

"Konzentriere dich. Du musst lernen einen Durchgang zu schaffen." Als beide vor knapp zehn Minuten ins Zimmer gekommen waren und Betty gleich angefangen hatte ihr zu sagen, dass Parker dies nun könnte war sie schon überrascht genug gewesen.

Jetzt war sie jedoch nur noch frustriert. Denn es klappte nicht und Parker beschlich das Gefühl, dass Betty sie nur verarschen wollte.

Dennoch tat Parker weiter was Betty von ihr verlangte. Sie konzentrierte sich auf ihr Schlafzimmer, auf die weichen Decken in ihrem Bett und dass ständige quietschen der Matratze. Dann auf das Klopfen der Heizung und den leichten Geruch von Rosen, der vom Beet auf dem Dach in ihre Wohnung drang. 

Allerdings hatte sie auch jetzt nicht das Gefühl, dass sich etwas geändert hätte.

Erst als sie plötzlich Applaus hörte öffnete sie ihre Augen und sah, oh Wunder, tatsächlich ihr Schlafzimmer durch eine Art Wurmloch.

Parker war ehrlich erstaunt darüber. Begriff aber auch so langsam, dass alles möglich war wenn man tot war.

Betty hielt ihr einen schwarzen Seesack entgegen.

"Du kannst einpacken was du möchtest, die Tasche hat keinen richtigen Boden." Parker hörte auf Fragen zu stellen und fing sofort an ihre wenigen Klamotten ein zu packen.

Die wenigen Teile waren innerhalb von Minuten verstaut. Vom Bett nahm sie nur die erste Decke und auch wenn es kindisch wirkte, ein Kuscheltier mit. Auch ein paar wenige Bilder landeten in dem Sack ehe sie wieder zu Betty kam.

"Ist nicht jeder so schnell wie sie." Bemerkte sie und steckte Parker eine Akte entgegen.
"Viel Glück." War alles was Parker noch zu hören bekam bevor Betty einfach wieder verschwand.

Neugierig blätterte Parker ein wenig in der Akte herum, es waren nur leider nicht mehr wie zwei Bilder und ein paar Notizen vorhanden.

Das erste Bild zeigte einen nette Villa die aussah  als würde sie in den Südstaaten stehen und das zweite zeigte, ihrer Annahme nach, ihren Pflegefall.

Er hatte stechend grüne Augen, ein schönes markantes Gesicht, er sah praktisch aus wie ein Model und dazu noch eine sehr typische Frisur, die Seiten waren weg rasiert und der Rest etwas länger.
Dean Novak. Ein wirklich hübscher Kerl.

Wieder konzentrierte Parker sich auf dass was sie sah. Auf die großen, alten Bäume vor der Villa, die verschnörkelten Äste, auf das weiße Holz des Hauses und die kleine Terrasse.

Zu ihrem Glück funktionierte es dieses mal schon weit aus besser, weshalb sie nun auch den Wind um ihre Ohren wehen spürte. Es war Stockdunkel um sie herum und nur der Mond zeigte ihr wo lang sie gehen konnte als sie durch das Portal blickte. Mit der Akte in der Hand und dem Seesack über der Schulter lief sie los.

Über Stock und Stein, endlich bei der Terrasse angekommen war Parker froh, dass sie nicht gefallen war.

Leider stand sie nun schon vor dem nächsten Problem. Und zwar wie sollte sie ins Haus kommen?

Der war bestimmt nicht so dumm und würde sein Haustür einfach offen stehen lasen.

Aber es war wie eine Tür auf der Drücken stand und man trotzdem zog. Man wusste es besser und tat es dennoch so wie Parker jetzt, und erstaunlicher weise war der Typ tatsächlich dumm, denn die Tür war nicht versperrt.

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