Chapter 20

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...Ich sah in den Spiegel. Bei meinem Anblick musste ich sofort wieder anfangen zu weinen. Wie konnte ich mich nur so in Ryan täuschen.

Ich wischte mit den Händen über mein Gesicht doch das machte alles nur noch viel schlimmer.

Die striemen meiner verlaufenen mascara gingen bis unterhalb meiner wangenknochen. Meine linke Wange war rot und angeschwollen und aus meiner Nase lief Blut vermischt mit Gras. Wie konnte mir das bloß nicht auffallen.

Ich sah aus wie ein Zombie. Und der nette Kellner hatte mich trotzdem in den Arm genommen.

Moment mist ich hatte wahrscheinlich seine ganze uniform beschmutzt. Ich ging schluchzend rückwärts bis ich mit meinem Kopf gegen eine Wand stieß. Ich ließ mich an ihr herunterrutschen bis ich zu Boden sank.

Erschöpft ließ ich meinen Kopf zurückfallen und schloss meine Augen. Das ganze war einfach zu viel für mich.

---

Ich spürte etwas kaltes in meinem Gesicht und wie mir Wasser durch die Haare und über meinen Hals lief.
Ich blinzelte. Ich sah in zwei große, braune Teddybäraugen die sich besorgt über mich lehnte.

Das brachte mich einfach zum lachen. Das erste mal heute und nur seine Augen.
Ich war so froh dass ich herumgluckste wie ein kleines Mädchen wenn sie ihren Teddy in die Arme nehmen kann.

'Hey du, alles gut bei dir ich hab mir schreckliche sorgen gemacht'
Ich grinste ihn an. Wahrscheinlich musste ich völlig blöde aussehen

'Und ehrlich gesagt mache ich mir die immernoch' ergänzte der nette Kellner lachend.
Ich richtete mich auf.

'Bleib einfach so liegen und ruh dich aus wenn es dir noch nicht so gut geht'

'Nein danke alles bestens, mir gehts gut'
Woow super Alison dein erster gescheitert, vollständiger Satz. Applaus.

'Gut, alles klar, okay, ähhm naja dann... dann geh ich jetzt einfach mal wieder die... die Gäste bedienen' er deutete mit seinem Finger über seine Schulter und verließ dann durch einen Perlenvorhang den Raum.

Ich musste grinsen. Er war einfach zu schnukkelig. Ich legte mich lächelnd auf die Liege zurück.

Moooooment

Ich setzte mich ruckartig wieder auf.
Wie bin ich hier eigentlich hergekommen? Und wo bin ich überhaupt?

Achja. Stöhnend fasste ich mir an den Kopf. Ryan. Wie konnte ich nur so blind sein. Wie konnte so ein netter Mensch eine solch andere Hälfte haben?

Ich musste hier weg. Einfach nach Hause. Ich sprang auf. Aber wie? Wir waren Kilometer weit gefahren. Ich wusste nicht mal wo ich war.

Ich kramte mein Handy aus meiner Tasche, öffnete meine Kontaktliste und scrollte nach unten durch.

Wen sollte ich anrufen? Wer würde mich überhaupt abholen?
Mein Daumen schwebte über Moritz Nummer.
Moritz? Damit er mir die gesamte Autofahrt lang einen Vortrag darüber hält, dass er es ja gleich gesagt hatte, ich doch auf ihn hören sollte und wie man wieder mal festgestellt hat auch unfähig wäre selbstständig zu handeln... Nein.

Das alles wusste ich doch schon selbst. Ich weiss dass ich dumm bin. So dumm.

Oder Jayden?
Ach der hat bestimmt mit seinen Weibern zu tun. Der scheert sich einen feuchten Dreck um mich.

Außerdem war es mir sowieso schon so peinlich dass ich vorhin bei ihm im Auto meine Tränen nicht zurückhalten konnte. Ich hatte einfach angefangen zu weinen. Den Grund dafür hatte ich bis jetzt noch nicht richtig verstanden.

Ich war einfach vor ein paar Stunden schon so fertig mit dem Leben. Und dann kam auch noch die Sache mit Ryan.
Ich Frage mich echt was ihm für eine Laus über die Leber gelaufen ist.

'Muss ja eine riesen Laus gewesen sein. Vielleicht war es ja gar keine Laus. Vielleicht war es ja ein Elefant.' Ergänzte meine innere Stimme. Ich musste über ihren Kommentar schmunzeln. Ach Gott, jetzt rede ich schon mit mir selbst. Langsam reichts aber.

Irgendwas muss doch vorgefallen sein. Der ist doch sonst nicht so leicht zu reizen und hat immer einen Scherz oder zumindest süßen Spruch auf Lager.

Aber es gab ja keinen anderen und Milena durfte, wie ich, auch noch nicht fahren.
Sollte ich mir einfach ein Taxi rufen? Dafür müsste ich ein halbes Vermögen ausgeben.

Oder der süße Kellner? Aber der hat schon genug für mich getan. Er wollte wahrscheinlich auch einfach nur Feierabend machen und nach Hause gehn... zu seiner Freundin... und seinen Kindern... seiner glücklichen Familie...

'Ach komm jetzt übertreibst du aber' warnte mich meine innere Stimme. Ausnahmsweise musste ich ihr recht geben. Er war vielleicht ca. 19. Aber eine Freundin hatte er bestimmt, so süß wie der ist.

Ich seufzte
Wie soll ich bloß heimkommen? Laufen? Kommt garnicht in Frage!

Jonas!
Warum war ich nicht schon früher auf ihn gekommen.
Schnell gab ich ihn in der Suchleiste ein und wählte seine Nummer.

'Alison?'

'Hey Jonas'

'Wo bist du ich habe schon tausendmal versucht dich zu erreichen. Mann ich hab mir vielleicht sorgen gemacht. Wir waren um drei zum joggen verabredet! Schon vergessen?!'

Mist das hatte ich. Mir lief wieder eine Träne über die Wange. Allen bereitete ich nur sorgen.
'Jonas mir gehts gut ich wollte dich fragen ob du mich abholen kannst'

'Eigentlich hab ich ja gerade keine Zeit aber wo bist du überhaupt'

'Ich... Ich' schluchzen 'ich weiss es nicht Jonas. Ich war mit Ryan im Auto und dann...und dann...' schluchzen 'jetzt Sitz ich hier in so einer Cafeteria und ich weiss nicht was ich machen soll und wo ich hin soll und...' wieder schluchzen

'Schschhhh beruhig dich erstmal Ally. Alles wird gut. Ich bin gleich bei dir und hole dich okay. Bleib wo du bist.'

'Aber...aber Jonas' ich nahm das Handy vom Ohr 'schon aufgelegt' seufzte ich.

Wie wollte er überhaupt wissen wo er mich findet?
Wo er hin mus?
Wo ich bin?
Das wusste ich ja nicht einmal selbst

No, she's mineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt