Um acht kommen die ersten Gäste. Ich höre wie Matthew sie unten begrüßte.
Annabelle hat mich mit in ihr Zimmer geschleppt, damit wir uns zusammen fertig machen können.
Ich trage ein dunkelblaues, kurz über den Knien endendes Kleid ohne Ärmel.
Ansonsten ist es schlicht, bis zur Taillie eng geschnitten und dann locker fallend. Da wir nun einmal Winter haben, es sind nur noch drei Wochen bis Weihnachten und ich habe keinen blassen Schimmer, was ich irgendwem schenken soll, und ich mir jetzt wirklich keine Erkältung holen will, habe ich mir bei Anna einen Cardigan geliehen.
Er ist silbern und verpasst meinem Outfit den letzten Schliff.
Anna hat aus meinen Haaren ein Kunstwerk geschaffen. Warum kann sie so etwas?
Ich betrachte meine Haare ehrfurchtsvoll im Spiegel.
Anna hat sie mit einem Glätteisen gelockt und einzelne Strähnen eingedreht und zurückgesteckt, damit sie mir nicht ins Gesicht fallen.
Wenn ich mich mit einem Glätteisen an meine Haare wage, dann kommt da besten Falls eine Löwenmähne bei raus.
Es klopft an der Tür und ich reiße mich von dem schönen Anblick meiner Haare los.
Jace steht, mal wieder in Hemd gekleidet, in der Tür.
Sein Blick gleitet über meinen Körper und seine Augen verdunkeln sich ein wenig.
„Bist du fertig?", fragt er mich und ignoriert seine Schwester geflissentlich, die gerade noch in ihre hohen Schuhe schlüpft.
„Ja."
„Na, dann los. Peppen wir die Fete mal ein bisschen auf", er zwinkert mir zu und ich fange an zu Grinsen.
Ja, so verwegen wie Jace mal wieder aussieht, würde ich es ihm locker zu trauen, dass er die Party stürmt.
„Willst du dein Hemd nicht lieber zu machen oder muss ich mir Sorgen machen, dass du gleich an jedem Finger ein Mädchen hast?", frage ich lachend, meine es aber trotzdem irgendwie ernst. Versteht mal einer die Frauen!
Sein Grinsen wird breiter. „Oh den zeige ich schon allen, dass ich vergeben bin", sagt er und verschränkt unsere Finger mit einander.
Mein Herz erwärmt sich bei seinen Worten und ich drücke seine Hand.
„Sehen wir uns gleich, Anna?", frage ich.
Sie nickt. „Ja, bin gleich fertig!"
„Und danke, für die Frisur und so", sage ich lächelnd.
„Ach, kein Problem", winkt sie ab.„Jace", hören wir jemanden rufen, kaum sind wir die Treppe runter.
Es ist Benjamin. Und wie könnte es anders sein, hat er Logan und Elias im Schlepptau.
Jace Grinsen wird, wenn überhaupt möglich, noch eine Spur breiter.
Er lässt meine Hand los um seine Freunde begrüßen zu können.
„Kleine Sophia. Wie schön dich zu sehen." Und schon werde ich von Elias in eine halsbrecherische Umarmung gezogen.
Okay, er hat eindeutig schon getrunken. Also echt! Die Party hat doch gerade erst angefangen. Amüsiert über die Jungs schüttle ich den Kopf.
„Oh, da hinten ist Alexander", entdeckt Jace seinen Bruder. Alexander ist der einzige unter den Clarkgeschwistern, den ich noch gar nicht getroffen habe.
Er ist genauso groß wie seine Brüder, hat seine braunen Haare kurzgeschnitten und trägt eine kleine Brille. Ganz der Akademiker.
„Alex", Jace gibt seinem Bruder einen Klaps auf den Rücken.
„Jace." Alexander beginnt zu lächeln.
„Meine Freundin Sophia", stellt Jace mich vor.
Alexander reist die Augen auf. „Deine Freundin? Nicht dein Ernst?!"
Jace stöhnt genervt. „Traut mir hier niemand eine Beziehung zu?", fragt er beleidig.
Alexander lacht laut auf. „Nee, sorry, Mann!" Er klopft Jace auf die Schulter und wendet sich dann an mich.
„Entschuldige. Ich bin Alex." Er reicht mir die Hand. „Der einzig Vernünftige in dieser Familie!"
Ich lache. „Das kann ich mir vorstellen."
„Hey", sagt Jace, aber ich höre das Lachen aus seiner Stimme.
Ich lehne mich an ihn. „Wirklich Jace. Du bist der am wenigsten Vernünftigste", kichere ich.
„Was ist mit Gabriel?", wirft Jace ein.
Alex lacht. „Okay, dass wird knapp."
„Kann ich nicht beurteilen", sage ich achselzuckend, „aber ich mag seine Filme!"
Jace stöhnt theatralisch. „Auch das noch!"
Ich lache und stupse ihn in die Seite.
Alex lacht. „Ich muss jetzt mal Matty suchen. Habe ihm noch gar nicht gratuliert. Viel Spaß noch mit diesem Idioten", sagt er und grinst mir zu. Trotz der Beleidigung schwingt in Alexanders Stimme echte Zuneigung gegenüber seinem Bruder mit.
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Sophia
ChickLitNew York Für manche ist die Stadt das Sprungbrett zum Erfolg, für andere ein Albtraum. Nur mit einem gutbezahlten Job oder einem großen Erbe kann man sich hier eine Wohnung leisten. Sophia will sich endlich von den finanziellen Fesseln ihrer Eltern...