Freundschaft oder Liebe?

Teil 2

Na toll...schaffen es diese beiden Platzhirsche denn nicht einmal auch nur 5 Minuten miteinander auszukommen!?

"Hey Jungs,wie wars Training?",machte ich mich bemerkbar als ich ins Wohnzimmer ging und ließ mich zwischen die beiden auf die Couch fallen. "Hey,ja war ganz gut",antwortete Erik. "Marco,was war gerade wieder mit Chris?",wandte ich mich an meinen besten Freund der nur stumm Löcher in die Luft starrte. "Jamie ich will dich nur beschützen,der Typ spielt mit deinen Gefühlen. Mach endlich die Augen auf!" Ich seuftzte: "Man...nein,tut er nicht. Du hast ein völlig falsches Bild von ihm. Ich muss jetzt los ins View,bis dann." Ich sprang von der Couch auf,schlüpfte in Jacke und Schuhe,schnappte mir Tasche und Autoschlüssel und knallte die Tür zu. So langsam ist es echt nicht mehr schön...ständig hetzt Marco gegen Chris und umgekehrt.

Wenigstens lenkte mich die Arbeit von dem ganzen Zirkus ab,wobei ich auch nicht unglücklich war als ich hundemüde in mein Bett fiel und sofort einschlief.

Als ich am nächsten Morgen - ok,zugegeben es war schon 2 Uhr Nachmittags - aufwachte,waren meine Mitbewohner schon unterwegs. Ich quälte mich aus dem Bett und verschwand zunächst unter der Dusche. Nur in einem Handtuch eingewickelt schlenderte ich in unsere offene Wohnküche,schmierte mir ein Brötchen und setzte mich an den Thresen. Lange blieb diese Ruhe nicht,denn mein Handy fing an zu klingeln. Ich verdrehte die Augen und ging ohne auf den Namen des Anrufers zu achten ran: "Ja,hallo?" "Hey Baby,ich bins." Chris. "Oh,hey. Was gibts?",sprach ich verschlafen ins Telefon. "Sag mal bist du gerade erst aufgestanden?" "Ich musste gestern arbeiten falls du es vergessen hast." Ich war echt ein Morgenmuffel,weshalb ich dann auch schonmal gut und gerne zickig werde. "Stimmt ja! Also wieso ich anrufe...was hältst du davon wenn wir heute Abend essen gehen? Ich lad dich ein." "Heute Abend? Jaa,das ist ungünstig weißt du...wir machen was mit der WG." Das war zwar gelogen aber ich hatte heute echt mal Lust nur was mit den WGlern zu machen,das kommt viel zu selten vor. "Die siehst du doch jeden Tag,außerdem ist das kein Umgang für dich. Komm schon Baby!" "Hör auf mir vorzuschreiben wer gut für mich ist und wer nicht,die Jungs sind meine Freunde! Außerdem hab ich keine Zeit dass hab ich doch grad gesagt. Schönen Tag dir,tschüss!" Und schon hatte ich aufgelegt. Ich hasse es wie die Pest mir vorschreiben zu lassen mit wem ich mich treffen darf und mit wem nicht! Mein Unterbewusstsein verschränkte die Arme vor der Brust und sieht mich vorwurfsvoll über den Rand seiner Brille an. "Schon gut schon gut",blöffte ich es an,völlig im klaren darüber,dass ich quasi mit mir selbst rede und schreibe Chris eine SMS,dass es mir leid tut,ich einfach ein totaler Morgenmuffel bin und wir das Essen verschieben. Und dass ich ihn liebe.

Mit beruhigtem Gewissen frühstückte ich fertig,zog mich an und machte mich fertig. Anschließend fuhr ich mit dem Auto zum Supermarkt. Ich wollte die Jungs überraschen und einen gemütlichen Abend für uns vorbereiten.

Wieder zu Hause fragte ich mich wo die beiden bleiben,schließlich war es schon halb 5. Bis mir wieder einfiel dass sie ja heute zwei Traningseinheiten haben. Also bereitete ich schonmal alles vor und legte Marcos Lieblingsfilm ein: Toy Boy.

Mittlerweile war es kurz nach 6 und die Jungs müssten jede Minute kommen. "Hey Jamie,wir sind wieder da!",hörte ich Marco rufen. "Ich bin im Wohnzimmer!",schrie ich zurück. Als ich die Jungs erblickte sprang ich von der Couch auf,riss meine Arme auseinander und rief: "Überraschung!"

"Einen DVD-Abend nur für uns drei",ergänzte ich noch. "Wow,gute Idee,hatten wir schon lang nicht mehr!",grinste Erik,machte es sich auf der Couch bequem und nahm sich ein Bier. "Und was ist mit dem Lackaffen Chris?",fragte Marco und sah mich skeptisch an. "Der gehört erstes nicht zur WG und zweitens hab ich seine Einladung zum Essen abgelehnt." Marco grinste und nahm ebenfalls auf der Couch platz. Ich gesellte mich zu ihnen und gemeinsam stießen wir auf einen gemütlichen Abend an.