Eine halbe Ewigkeit verweilte ich auf dem Boden. Ich fühlte mich schrecklich, einsam. Helfen konnte mir grad auch niemand, Marco hasst mich scheinbar und Erik ist in Brasilien. 'Wenn ich wiederkomme bist du weg'. Seine Worte gingen mir nicht mehr aus dem Kopf und in meiner Verzweiflung kam mir eine Idee, die nicht sonderlich durchdacht war, mir dennoch als Lösung erschien: Ich fliege zu meiner Mum und ihrem Freund nach New York. Als ich mich 3 Stunden später in einem Flugzeug wiederfand, realisierte ich erst, was eigentlich passiert war. Marco hatte mich verlassen, weil ich ihn angeblich mit Chris betrogen habe und ich konnte mich an rein gar nichts erinnern. Das machte mir am meisten zu schaffen, diese Ungewissheit. In New York angekommen, rief ich, während ich auf meinen Koffer wartete, meine Mum an. "Jamie, Schatz, schön, dass du dich mal meldest! Wie geht es dir?" "Ich bin in New York", brachte ich trocken hervor. "Wirklich?" "Ja...ich stehe am Flughafen. Mum, kannst du mich vielleicht abholen?" "Natürlich Jamie! Aber wieso sagst du denn nicht vorher Bescheid, wenn du uns besuchen kommst?" "Es sollte eine Überraschung werden", log ich.
Meine Mum schloss mich wenig später fest in ihre Arme. Auch wenn wir nie ein sonderlich gutes Verhältnis zueinander hatten, jetzt merkte ich, wie sehr sie mir gefehlt hat, seit sie vor einem guten Jahr weggezogen ist. Eins hat sich seitdem allerdings nicht geändert - meinen Stiefvater konnte ich immer noch nicht leiden, er protzte noch viel mehr mit seinem Vermögen. Das Haus, in dem die beiden lebten, war mehr als überdemensional. "Na Jamie, was treibt dich her? Hast du mich vermisst?", lachte er. "Ich wollte meine Mum wiedersehen." "Natürlich. Sonst bist du doch auch nur angekrochen gekommen, wenn du Geld gebraucht hast." "Markus! Hör auf damit!", stellte sich meine Mum vor mich. Sie weiß, was ich von Markus halte und dass ich ihr nie verziehen habe, dass sie wegen ihm Papa verlassen hat, der daraufhin den Kontakt zu mir abgebrochen hat. "Komm Jamie, ich zeig dir das Gästezimmer", sagte Mum liebevoll und griff sich meinen Koffer.
"Es ist so schön, dass du hier bist. Aber sei ehrlich...du bist nicht hier, weil du mich vermisst hast." Mittlerweile saßen wir nebeneinander auf der Couch im Gästezimmer. "Mum...ich möchte gerade nicht darüber reden." "Schon okay, ich hab immer ein offenes Ohr für dich. Ich lass dich dann mal allein, wenn du was brauchst, meld dich", sagte sie lächelnd. Ich konnte nicht anders und fiel ihr um den Hals: "Danke Mum! Ich hab dich wirklich vermisst."
Kaum war sie aus der Tür, klingelte mein Handy. Es war Erik. Wollte ich jetzt mit ihm sprechen? Es wird um Marco gehen und ich weiß echt nicht, ob ich das jetzt packe. Doch das Erik sich Sorgen macht, wollte ich auch nicht, also nahm ich ab, sagte aber nichts. "Jamie?", fragte er vorsichtig. "Ja?", gab ich leise zurück. "Wo steckst du?" "New York." "New York?" "Ja." Stille. "Marco hat mir alles erzählt. Wie geht es dir?" Er sagte es ganz, ohne mir Vorwürfe zu machen und das tat unendlich gut. "Erik ich fühl mich so einsam. Ich weiß nicht, was gestern Nacht passiert ist, ich hab einen totalen Filmriss, aber ich würde Marco doch niemals betrügen, schon gar nicht mit Chris, das musst mir glauben Erik, bitte glaub mir!" Die Tränen flossen erneut. Kurze Stille, dann sagte Erik drei Worte, die mir Hoffnung gaben: "Ich glaube dir."
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Freundschaft oder Liebe?
FanficEinleitung: Die 21-jährige Jamie Schmidt wohnt seit kurzem mit ihrem besten Freund Marco Reus und Erik Durm in einer WG. Seit zwei Monaten hat sie einen Freund,Chris. Chris und Marco verstehen sich überhaupt nicht, Marco denkt Chris nutzt seine best...