Kapitel 1

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Hallo und Herzlich Willkommen bei meiner ersten richtigen Story hier auf Wattpad. Ich hoffe, du bleibst dran und liest dich ein wenig in die Geschichte rein. Ich update jede Woche, und ab und zu auch mal mehr. Das erst seit kurzem, aber es funktioniert gut. Außerdem bekommt immer der erste Kommentar das nächste Kapitel gewidmet. Jetzt aber noch viel Spaß beim Lesen, und über ein Vote und Kommentar freue ich mich.

Deine Kate000

P.S. Die ersten paar Kapitel sind eher so die Vorgeschichte sag ich mal, und der 'Umschwung' kommt ab circa Kapitel 15.

1.

"Catherine! Komm bitte einmal her!" Die Stimme meiner Mutter war in der ganzen Wohnung zu hören. Schnell flocht ich meine Haare zu einem Zopf und verließ mein Zimmer, das eher einer Abstellkammer glich. Es war winzig und in ihm stand nur ein kleines Bett und eine alte, hässlicher Blumentasche, die ich unter dem Bett verstaut hatte. 

Ich hatte eben in meinem Zimmer Singen geübt.  Dazu hatte ich mein Haar offen getragen, doch außerhalb meines Zimmers musste ich die hüftlangen Haare zu einem traditionellen Bauernzopf flechten. So gab es das Gesetz vor. Ich wäre gerne Sängerin geworden, ein Idol und Vorbild für alle, aber das fehlende Recht auf eigene Arbeitssuche hatte mir einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Im Wohnzimmer saß bereits meine Mutter. Auch ihre langen blonden Haare waren zu einem Bauernzopf geflochten. Das ließ ihr Gesicht streng wirken, und automatisch trat ich einen schritt zurück. Sie sag mich ernst an.

"Ah, Da bist du ja!", sagte sie, als ich auftauchte. "Ich muss mit dir ein ernstes Thema besprechen! Setz dich!" Sie wies auf den Sessel, der gegenüber vom Sofa stand, auf dem sie saß. Schnell setzte ich mich hin. Ich hatte schon eine Vorahnung, worum es in diesem Gespräch gehen sollte, nämlich meinen 18. Geburtstag. Und tatsächlich:

"Wie du weißt, wirst du morgen 18 Jahre alt. Nun musst du, laut unserem Gesetz heiraten. Aus diesem Grund habe ich die letzten 2 Jahre schon nach Kandidaten geschaut. Denn,", sie hob den Zeigefinger Hoch. "Nicht alle Männer verdienen meine Tochter." Als ich dazwischenfahren wollte sagte sie: "Ich bin noch nicht fertig! Und ja..", Sie schluckte und kurz sah ich, dass ihre Augen glänzten, doch dann fuhr sie beherrscht fort."Ich weiß, dass das Gesetz nicht immer fair ist, doch immerhin haben wir diese wundervolle Wohnung bekommen. Sie ist ein Teil von uns. Aber,... Ich schweife ab. Ich habe einen der Kandidaten dafür ausersehen, meine Tochter zu heiraten!" Sie fuhr mir mit ihrer Hand übers Haar, was ihr mühelos gelang, da der Sessel und dass Sofa so dicht beieinander standen, dass sich die Knie von mir und meiner Mutter berührten. Und wegen der Spannung, die durch meinen Körper fuhr, hatte ich mich unwillkürlich vorgebeugt. Ich würde jetzt gleich erfahren, wer mein zukünftiger Ehemann sein würde!! Ich war soo aufgeregt.

"Nächste Woche Donnerstag, genau eine Woche nach deinem Geburtstag, wirst du heiraten. Die Familie deines Verlobten wird bezahlen. Sie sind sehr reich. Wenn nicht sogar die reichste Familie des ganzen Landes." Ich holte tief Luft, dann drängte ich : "Mama, sag'! Wer ist es? Und wie alt ist er? Sieht er gut aus?" Meine Mutter lachte und hob die Hände, dann sagte sie: "Also, er heißt David! Er war ein guter Freund deines Vaters - möge er in Frieden ruhen. Sie waren zusammen im 3. Weltkrieg. Er sollte jetzt so um die 70 sein. Ich glaube er ist 71! Und er wünscht sich sehnlichst eine Tochter, was der Grund ist, weshalb er noch einmal heiraten will. Und, ich würde sagen, für einen Mann seines Alters sieht er doch recht gut aus. Dein Vater und er haben das so ausgemacht, und ich will ihrem Wunsch entsprechen."

Entsetzt holte ich Luft. Ich sollte einen 70 jährigen heiraten? Eine ALTEN OPA?? Das war der Freund meines Vaters? Ein 30 Jahre älterer Mann?

Mein Vater war im 3. Weltkrieg bei einem Feuer ums Leben gekommen. Und mit ihm noch 200 andere Soldaten. Er war Rekrutenausbilder und sie wurden mitten im Training von dem Feuer überrascht. 4 Jungen haben überlebt, aber der Rest hat es nicht geschafft. So auch mein Vater. Ich hatte ihn nie kennengelernt, denn damals war ich noch nicht geboren. Meine Mutter war gerade im 8 Monat mit mir schwanger. Der Kummer hatte sie so zerfressen, dass sie beinahe ihr Baby, mich verloren hätte. Nur mit der Hilfe einer Freundin konnte sie das überstehen. Diese war in ein Regierungsgebäude eingebrochen, weil meine Mutter Medikamente brauchte, die jedoch nur der Regierung zustanden, und die diese nicht weitergab. Also brach Moms Freundin in ein streng bewachtes Regierungsgebäude ein, und besorgte die Medikamente. Doch sie wurde erwischt, als sie die verbotenen Substanzen nach draußen schaffte und sofort erschossen. Meine Mutter redete nicht gerne darüber, alles was ich von ihr weiß ist, dass ich nach ihr benannt wurde: Catherine Marie.

Noch ganz in Gedanken, bekam ich erst den letzten Teil des Satzes mit:

"Diese Familie hat uns seit dem Tod deines Vaters sehr geholfen. Und David hat kaum noch Zeit für Kinder. Alles was er wollte war eine Tochter zu haben, und vor seinem Tod sollst du ihm diesen Wunsch erfüllen."

Ich konnte es nicht fassen. Die Gedanken in meinem Kopf wurden immer Lauter, schreien danach, ausgesprochen zu werden und doch bekam ich keinen Ton heraus. Ich fühlte mich gebrandmarkt, wie ein Stück Vieh, das an den Nächstbesten gereicht wurde, der genug zahlte. Ein Vieh, das nichts wert war, nur dazu da, zu gebären. Fassungslos saß ich da, den Mund halb offen, die Worte meiner Mutter verdauend.

"Eigentlich solltest du einen seiner Söhne heiraten, - Er hat 7 - aber er dachte, da er noch eine Tochter möchte, wie eben schon erwähnt wäre es besser, wenn ihr heiraten würdet. Sobald er seine Tochter hat, darfst du einen seiner Söhne heiraten. Leider ist nur 1 davon noch ledig. Und du wirst dann den Jüngsten der Familie heiraten, ich glaube er heißt William. Er wird Anfang des nächsten Jahres 21. Also ist er fast 3 Jahre älter als du. In seinem Zustand gerade ist er außerdem noch nicht reif genug eine Beziehung zu führen, geschweige denn, zu heiraten."

"Warte... Ich soll von einem alten Opa eine Tochter bekommen, mich dann wieder scheiden lassen, und dann werde ich weiter gereicht an das nächste Familienmitglied, das noch nicht verheiratet ist?", fragte ich, denn ich wollte und konnte meinen Ohren nicht trauen.

"Ja! Nenn ihn nicht so. Ich weiß, das hört sich schlimm an, aber das ist es nicht. Es ist ja kein Fremder. Und du bekommst dann ja auch einen jüngeren Mann, wenn es dass ist, was dir so Sorgen bereitet.", sagte meine Mutter. "Und er ist ein sanfter Mann, er wird dir Zeit geben, dich daran zu gewöhnen. Er ist nett, ein bisschen streng, aber nett. Und es war sein Wunsch. Ich hatte keine Wahl... Wenn ich diesem Wunsch nicht nachkomme, dann kriege ich meine Wohnung nicht mehr bezahlt, und muss meinen Körper verkaufen..." Tränen, die mich kalt ließen flossen ihr übers Gesicht und sie sah mich um Verständnis bittend an.

"Vergiss es! Bevor ich den heirate, sterbe ich lieber!", schrie ich meine Mutter an. Dann rannte ich aus dem Raum in mein Zimmer. Ich schmiss mich auf mein Bett, umarmte ein Kissen und weinte mich in den Schlaf.

Cat & WillWo Geschichten leben. Entdecke jetzt