Am nächsten Tag lag in Starlings Briefkasten ein Zettel auf dem stand: Wenn Sie wissen möchten wer ich bin, dann gehen sie in ihrer Vergangenheit ein Stück zurück.
Sie packte ihn in ihre Jackentasche.
Im Büro wurde sie von Fragen gelöchert. Von Dingen, die Joe wissen möchte. Er scheint heute sehr gesprächig zu sein, dachte Starling. Sie war jedoch gar nicht in der Stimmung um viel zu reden. Das kam sogar ihr komisch vor, denn normalerweise konnte sie reden wie ein Buch. Normalerweise. Stattdessen dachte sie an den Anrufer und überlegte wer er war. Dann fiel ihr ein, dass sie auch noch einen Mord aufklären musste. Als hätte sie nicht genug zutun. Aber es nützte nichts. Sie war nicht umsonst Agentin geworden."Starling?"
Es riss sie aus ihren Gedanken. Officer Gilbert rannte mit einem in einer Plastikhülle verpacken Zettel zu ihr. "Das hier wurde in der Wohnung der Toten gefunden." Er gab ihr den Zettel. Sie schaute ihn angespannt an, dann öffnete sie weit ihre Augen. "Das ist ja eine Telefonnummer!" stellte sie erstaunt fest. "Finden sie heraus, von wem die ist." befahl Gilbert.
Starling schaute sich den Zettel genauer an. "Diese Schrift..." murmelte sie vor sich hin. Joe sah sie mit großen Augen an. "Such du mal bitte, ob du etwas zu der Nummer herausfinden kannst." sagte sie zu ihm. "Und du?" fragte er. Sie schaute das Telefon an. "Ich rufe die Nummer an. Ich habe so einen Verdacht..." Sie wendete sich von Joe ab und tippte die Nummer, die auf dem Zettel stand, in ihr Telefon ein. Jemand hob ab.
"Starling, FBI."
"Ach, Clarice. Wie geht es ihnen?"
"Okay, Schluss mit den Spielchen. Wer sind sie?"
"Sie haben meine Nachricht bekommen?"
"Hören sie endlich auf mit den Spielchen. Sagen sie mir wer sie sind. Ich werde es eh herausfinden."
"Vermutlich haben sie Recht, Clarice. Ich denke es ist Zeit."Plötzlich klingelte etwas in Starling. Es war ihr bisher noch nicht aufgefallen, aber die Art, wie der Anrufer redete... Wie er ihren Namen immer wieder betont sagte...
Vom einen auf den anderen Moment wusste sie, mit wem sie telefonierte.Sie drehte sich von Joe weg. "Dr. Lecter?" flüsterte sie beinahe unhörbar.
Er lachte. "Sie sind schlau, Clarice. Hören sie mir zu." Das Lachen verschwand. "Ich habe Informationen. Kommen sie morgen Abend um Punkt 18 Uhr zur alten Fabrik. Alleine. Und sagen sie niemandem etwas von mir."
Sie drehte sich um, als fürchtete sie, dass jemand hinter ihr stehen würde. "Einverstanden." murmelte sie und legte auf.
"Und?" fragte Joe. "Wer war dran?" Starling wusste, dass sie nun keine andere Chance hatte, als zu lügen. "Keine Ahnung, der hat seinen Namen nicht genannt. Hast du etwas herausgefunden?" Sie hoffte, dass er nichts herausgefunden hatte, aber Lecter war ja schließlich nicht dumm. Im Gegenteil.
"Nein. Auf die Nummer ist auf niemanden gemeldet. Vermutlich eine Fakenummer." erklärte Joe. Sie atmete auf und nickte anschließend, um keinen Verdacht zu erwecken.
DU LIEST GERADE
Hannibal Lecter
FanfictionClarice Starling ist nun offiziell FBI-Agentin. Bei ihrer Einweihnungsfeier bekommt sie die Nachricht, dass eine weibliche Leiche in einem Fluss bei Ohio gefunden wurde. Der Fall wird Starling übertragen. Im Laufe der Ermittlungen stößt sie auf den...