Hannibal Lecter

10

Joe und Chris Saltman waren nicht mehr im Zimmer. Starling dachte, vielleicht war er mit ihm einen Spaziergang machen. Aber mit einem Mann mit Stichwunden im Bauch? Sie holte ihr Handy aus ihrer Tasche und wählte Joes Nummer. Doch Joes Handy war aus. Komisch, dachte sie.
Sie beschloss, auf der Station herumzufragen, doch niemand hatte sie gesehen. Auch die Rezeptionistin wusste nichts. Das konnte doch nicht sein! Sie fing so langsam an, sich Sorgen zu machen.
Im Zimmer von Saltman wollte sie sich noch einmal umschauen. Doch alles sah so aus, wie vor zehn Minuten, als sie es verlassen hatte. Nur, dass zwei Menschen verschwunden waren.

Starling ging zum Parkplatz des Krankenhauses. Das Auto stand da, also mussten sie noch in der Nähe sein.
Sie rief Officer Gilbert an und erklärte ihm, was passiert war.
Zwanzig Minuten später war auch er am Krankenhaus angekommen. Sie zeigte ihm das Zimmer, doch auch er konnte nichts In erkennen.
"Wir fahren jetzt zurück ins Büro und schreiben eine Fahndung aus." Er sah, dass Starling sichtlich verunsichert war. "Sie werden schon wieder auftauchen."

Am Abend saß sie zuhause auf der Couch als Sven nach Hause kam. Sofort merkt er, dass etwas nicht stimmte, doch wie wollte ihn nicht auch noch damit belasten. Sie machte sich schon genug Sorgen.
Wo war Joe nur hin verschwunden? Und dann auch noch Saltman. Er hatte schließlich eine Verletzung.

Der nächste Tag war ein Sonntag und Starling hatte frei. Sie wusste nicht ob sie es gut finden sollte oder nicht. Auf der einen Seite tat ihr ein freier Tag sicherlich gut. Dann konnte sie endlich mal ihren Kopf frei bekommen und an etwas anderes denken.
Andererseits saß sie dann nur zuhause und konnte nichts tun. Joe war schließlich immer noch verschwunden und sie konnte nichts tun. Das machte sie fertig.
Und Sven musste arbeien, Wochenende. Er war Altenpfleger und konnte sich seine Arbeitszeiten nicht aussuchen.
Augen auf bei der Berufswahl, dachte Starling. Nun saß sie also alleine an einem Sonntagnachmittag auf der Couch und schaute fern, doch es kam nichts, was sie wirklich interessierte.
Da klingelte es an der Tür. Langsam schleppte sie sich in den Flur und öffnete die Haustür. Und sie hätte sie fast wieder zugeschlagen vor Schreck.