Punkt 18:00 Uhr kam sie am Park an. Sie stieg aus, lief zu dem großen, alten Baum und drehte sich nervös um. Es begann allmählich zu dämmern, was ihr ungutes Gefühl nicht gerade beruhigte.
Aus einem Geistesblitz heraus drehte sich Starling plötzlich um, sie wusste nicht wieso. "Clarice!" sagte Lecter und lächelte.
"Wieso haben sie Saltman gedroht?" fragte sie sofort und hoffte, dass er auf ihre Frage einging.
"Ich sorge nur für Recht und Ordnung!" meinte er und grinste.
"Indem sie Leuten drohen?"
"Es war kein Drohen. Es war mehr ein nett gemeinter Rat." Starling wollte etwas sagen, doch Lecter machte ein Zeichen, dass sie ruhig sein sollte.
"Ich habe ihnen ein Stück Arbeit erspart. Jetzt wissen sie, wer Megan Brown ermordet hat!"
"Mein Chef sucht Sie. Die ganze Stadt sucht Sie, Lecter! Und ich kann nicht..."
"Was können Sie nicht?" Er schaute sie felsenfest an. Starlings ungutes Gefühl stieg.
"Ich kann sie nicht weiterhin decken und so tun, als wüsste ich von nichts. Das geht nicht mehr!" erklärte sie.
"Clarice, ..."
"Nein, ich muss meinem Chef sagen, dass sie wieder hier sind." sagte sie.
"Langsam, Clarice." Er hielt ihren Arm fest. "Vertrauen Sie mir. Wenn Sie jetzt zu ihrem Chef gehen und ihm sagen, dass ich hier bin, bin ich doch eh wieder verschwunden, bis er überhaupt die Suche einleitet."Gegen 19 Uhr kam Starling zuhause an. Wie immer musste sie über das Treffen mit Lecter denken. Er wusste immer alles. Wie konnte das nur gehen? Sie musste irgendwie ihrem Chef sagen, dass sie mit Lecter Kontakt hatte. Doch wie? Schließlich würde Lecter es eh mitbekommen. Und ob er sie dann noch verschonen würde?
Sie überlegte die ganze Nacht, wie sie nur wieder hier herauskommen sollte. Neben ihr schlief Sven, der von all dem keine Ahnung hatte."Wie konnte das nur passieren?"
"Ich... ich weiß es nicht. Es tut mir so Leid, bitte..."
"Clarice Starling, sie..."
"Nein, Officer Gilbert. Bitte nicht!"
"Es tut mir Leid, aber sie können nicht wieder hier arbeiten! Sie haben das Vertrauen aller missbraucht."
"Aber..."
Starling schreckte auf. Es war nur ein Traum! Sie atmete tief durch und schaute auf die Uhr. 3:58 Uhr. Sie beschloss, aufzustehen.
In der Küche kochte sie sich einen Kaffee und dachte über ihren Albtraum nach. Sie konnte ihren Job nicht riskieren. Nicht wegen jemandem wie Lecter.
Da kam ihr eine Idee...Als sie am nächsten Tag ins Büro kam, begegnete ihr ein völlig aufgeregter Officer Gilbert.
"Starling, gut dass sie hier sind!" rief er ihr von weitem zu.
"Sie glauben nicht, was passiert ist!"
Sie schüttelte den Kopf.
"Sehen Sie sich das hier an!" Er gab Starling einen Brief.
Lecter hat Saltman gedroht. Er befindet sich in der Stadt.
Die Buchstaben war aus Zeitungen ausgeschnitten.
Sie schaute den Brief wie gebannt an.
"Von wem ist der?" fragte sie.
Gilbert zuckte mit den Schultern. "Jemand weiß etwas."
Starlings Herz schlug, als würde es gleich explodieren. Sie wusste nicht, wann sie das letzte Mal so aufgeregt war.
"Bringen Sie den Brief bitte ins Labor." meinte er und verschwand wieder in seinem Büro.
Starling seufzte.
Am Nachmittag klingelte das Telefon und ein Kollege aus der Spurensicherung meldete sich. Es wurden keine Spuren gefunden.
Sie überbrachte die Nachricht sofort ihrem Chef.
"Dann konzentrieren wir uns jetzt auf Lecter. Wenn es stimmt, dass er in der Stadt ist, dürfte es doch nicht so schwer sein, ihn ausfindig zu machen, oder?"
Starling nickte. Wenn sie wüssten, dachte sie.
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Hannibal Lecter
FanfictionClarice Starling ist nun offiziell FBI-Agentin. Bei ihrer Einweihnungsfeier bekommt sie die Nachricht, dass eine weibliche Leiche in einem Fluss bei Ohio gefunden wurde. Der Fall wird Starling übertragen. Im Laufe der Ermittlungen stößt sie auf den...