Um genau 18 Uhr stand Starling an der alten Fabrik in Ohio. Nervös schaute sie sich immer wieder um. Doch niemand war in der Nähe. Das Gelände sah verlassen und alt aus. Es hatte keine Fenster mehr und die Tür, falls man diese so nennen konnte, stand offen. Sie hörte die Autos, die einige 100 Meter von ihr entfernt fuhren. Ihr Handy hatte sie fest in ihrer Hand, immer bereit, um sie Hilfs-SMS zu senden.
"Clarice!" ertönte es direkt neben ihr. Sie fuhr herum. "Schön, dass sie hier sind."
"Hallo Dr. Lecter."
"Wie geht es Ihnen, Clarice?"
"Danke, gut und ihnen?"
"Mir auch. Ich habe in der letzten Zeit viel von der Welt gesehen."
Starling nickte. Wieso erzählte er ihr das?
"Wieso haben sie sich nicht gleich zu erkennen gegeben?"
"Wieso sollte ich? Es macht doch so viel mehr Spaß!" Er lachte.
"Was ist mit ihrem Finger passiert?" Sie schaute Lecters linke Hand an. Sein Zeigefinger und Daumen waren verbunden.
"Ein Unfall. Nichts Schlimmes. Wie läuft es in ihrem Mordfall?"
Sie sah ihm direkt in die Augen. In deine großen, dunkelblauen Augen.
"Sie haben Informationen für mich?"
Er nickte. "Vielleicht kann ich ihnen helfen, den Mörder zu finden.
"Sie?" fragte Starling ungläubig. "Wie denn?"
"Hier." Lecter gab ihr einen Umschlag. "Öffnen sie ihn erst, wenn der richtige Moment gekommen Ist, Clarice!"
In ihrem Gesicht war ein großes Fragezeichen zu sehen.
"Sie werden es dann merken. Sollte etwas sein, meine Nummer haben sie ja. Und ich warne sie: Kein Wort zu niemandem! Haben wir einen Deal?"
"Wie soll ich das denn machen?"
"Vertrauen sie mir. Deal?"
Sie seufzte. Eine andere Wahl hatte sie nicht, wenn sie ihre Arbeit machen und den Mord aufklären wollte. Sie reichte Lecter die Hand. "Deal." Er grinste. Dann drehte er sich um und ging.Starling fuhr nicht sofort nach Hause. Sie setzte sich ins Auto und fuhr, wie vorhin, erst einmal irgendwohin. Was sollte sie denn Officer Gilbert und Joe erzählen? Sie fragte sich, was in dem Umschlag war aber sie traute sich nicht, ihn zu öffnen. Mittlerweile glaubte sie nicht mehr, dass sie die Hilfs-SMS, die sie zur Sicherheit geschrieben hatte, noch benötigte. Dr. Lecter kam ihr so nett vor, irgendwie sympathisch. Nur bei dem Gedanken an seine Vergangenheit bereitete ihr etwas Angst. Vergangenheit... Das letzte Mal, dass sie etwas von ihm gehört hatte, war am Telefon als sie die Frau aus dem Keller von diesem Verrückten befreit hatte. Lecter war geflohen. Das ist etwa 3 Monate her. Aber sie hatte nichts mitbekommen, ob er gefasst wurde - scheinbar nicht.
Sie fuhr nach Hause.
"Hey Clarice. Na, wie war die Arbeit?" hatte Sven gefragt.
Sie zuckte mit den Schultern. "Wie immer, und bei dir?"
Er erzählte ihr tolle Geschichten, was er heute erlebt hatte aber sie hörte kaum zu. Manchmal gab sie Kommentare wie "Oh." oder "Schön." aber etwas von seiner Geschichte hatte sie nicht mitbekommen.Am nächsten Tag meldete sei sich krank. Sie konnte ihre Kollegen nicht anlügen. Aber sie musste. Sie hatte einen Deal - mit einem Serienmörder.
DU LIEST GERADE
Hannibal Lecter
FanfictionClarice Starling ist nun offiziell FBI-Agentin. Bei ihrer Einweihnungsfeier bekommt sie die Nachricht, dass eine weibliche Leiche in einem Fluss bei Ohio gefunden wurde. Der Fall wird Starling übertragen. Im Laufe der Ermittlungen stößt sie auf den...