Stiefschwestern, Schmetterlinge und andere Dinge | #wattys2017

Kapitel 18

"Zuhause ist nicht da, wo der Schlüssel passt, sondern da, wo das Herz sich wohlfühlt."

Kay;

Lara lächelte schon den ganzen Morgen total breit und als wir auf dem Weg nach unten in die Küche waren, fragte ich sie dann, denn ihre gute Laune war definitiv ansteckend. "Wieso lächelst du eigentlich so breit?"

Ihre Wangen wurden etwas rot, dann kicherte sie. "Es ist nur so ungewohnt dich ohne Makeup zu sehen, aber es sieht so viel besser aus, als du mit Makeup... damit will ich dich jetzt nicht davon abhalten, dich zu schminken, denn ich meine, du bist mit und ohne Makeup extrem schön, aber du hättest es nicht nötig."

"Danke", erwiderte ich nur mit einem Lächeln - es war nicht das erste Mal, dass jemand mir so etwas sagte, mittlerweile sah ich es als Kompliment. "Aber ich liebe Schminke zu sehr dafür... Und Klamotten auszusuchen übrigens auch."

"Ich lasse mich gerne von dir beraten", sagte Lara nur, als wir die Küche betraten. "Allerdings musst du glaub ich dafür erstmal mit Philip diskutieren, da er normalerweise derjenige ist, der mir meine Klamotten raussucht. Ich will nicht, dass es da einen Konkurrenzkampf gibt,"

"Warte mal, deswegen passen deine Outfits so gut zusammen?", fragte ich gespielt schockiert. "Also wirklich Lara, das hätte ich von dir nun wirklich überhaupt nicht erwartet... wie konntest du mir das nur verschweigen? Und ich dachte, du hättest ein Händchen für Mode."

Lara grinste, als sie sich eine Tasse aus einem der vielen Schränke nahm - aus irgendeinem Grund hatte sie es geschafft gleich beim ersten Mal dem richtigen Schrank zu erwischen... Respekt! Ich persönlich musste meistens erst alle einmal aufmachen, um dann den richtigen zu finden. Das waren die Momente, in denen ich mir manchmal wünschte, dass wir nicht umgezogen wären – also fühlte sich hier noch so fremd an.

"Jap, also alles was in meinem Schrank ist, hat Philip vorher abgesegnet, außer dieser Jogginghose, die hab ich mir selber bestellt, auch wenn er fast die gleiche hat", erklärte sie und deutete auf ihre Hose.

Ich hatte heute noch nicht wirklich auf ihre Klamotten geachtet, deswegen merkte ich erst jetzt, dass sie eine Harry Potter Jogginghose trug - mit einem Slytherinlogo.

"Ich dachte, du wärst Ravenclaw", erwiderte ich verwundert. "Also irgendwie kommst du mir gar nicht wie ein Slytherin vor..."

"Philip ist Ravenclaw und wir hatten eine sehr lange Diskussion, was das für unsere Freundschaft bedeuten würde, allerdings haben wir festgestellt, dass wir dadurch eigentlich uns mehr auf unsere Gemeinsamkeiten stürzen sollten, als auf unsere Unterschiede", erzählte Lara aufgedreht und schien in dem Thema komplett aufzublühen. "Ich meine, was heißt schon ein Haustest auf pottermore. Außerdem sind Freundschaften zwischen Ravenclaw und Slytherin eigentlich richtig perfekt, wenn man darüber nachdenkt. Beide sind intelligent und ambitioniert, deswegen passt das eigentlich voll. Obwohl ich davor immer dachte, dass Philip nach Hufflepuff gehören würde, aber Ravenclaw passt irgendwie schon besser."

Ich lächelte. "Vicky ist in Gryffindor und ich bin in Hufflepuff. Wir dachten nicht, dass das funktioniert, aber anscheinend schon und außerdem ist es ja dann perfekt zwischen uns. Ich meine, Slytherin und Hufflepuff ist ja offensichtlich die perfekte Kombination."

"Ja, ich habe endlich einen Hufflepuff gefunden, ich meine endlich. Ich kenne nämlich keine Hufflepuffs und jetzt kann ich endlich die stereotypische Slytherin-Hufflepuff-Freundschaft mit dir haben", erklärte Lara stürmisch, stockte aber als ihr Blick auf ihre Tasse fiel, die sie immer noch in der Hand hatte. "Und ich wollte ja eigentlich Kaffee haben, hab's aber jetzt die ganze Zeit verpennt... intelligent, Lara..."

Ich grinste, als sie mit sich selber sprach... ich machte das auch manchmal, allerdings eher wenn ich alleine war, da es sonst meistens etwas komisch war... Doch irgendwie konnte Lara solche Dinge machen ohne dass man sie für fast komplett gestört hielt – oder ihr war es einfach egal, was andere über sie dachten.