9. Kapitel - Fehler

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P.o.v Ardy

Am nächsten morgen, wache ich alleine auf. Taddl und hatten, nach dem Sex kein Wort mehr geredet, sondern sind schlafen gegangen. Ich setze mich und schaue mich um. Seine Sachen sind auch alle weg.

Verdammt! Ich lasse mich wieder ins Bett sinken und streiche mir mit meinen Händen über mein Gesicht. Taddl und ich hatten wirklich Sex. Und es war der Hammer! Aber wahrscheinlich ein Fehler. Ich nehme mir mein Handy und Checke meine Nachrichten. Eine Nachricht von Felix.

F: Komme um 11:00 Uhr wieder rüber. Taddl war ganz schön angespannt, als er kam. Ist was passiert? :/

Damit hätte ich schon mal die Bestätigung, dass Taddl es nicht anders sieht als ich. Oh man! Warum hab ich es auch so weit kommen lassen? Warum hab ich meinen Willen einfach ignoriert? Jetzt ist es eh zu spät, also ist es unnötig sich irgendwelche Vorwürfe zu machen. Außerdem ist es gleich elf, ich sollte mich anziehen,sonst checkt Felix gleich was los ist.

Gerade als ich aus dem Bad wieder komme, klickt die Tür. Felix kommt rein und lächelt mich an.

,,Hey!", begrüßt er mich und geht zu seiner Seite der Hütte. Ich lächel ihn auch an und grüße ihn zurück. Eigentlich ist mir gar nicht zu lächeln zu mute, aber ich will Felix nicht mit meinem Problem voll heulen. Außerdem hätte ich auch ein wenig vor seiner Reaktion Angst.

,,Sag mal...", setzt er an und sieht nachdenklich auf den Boden. Dann schaut hoch zu mir.
,,Weißt du was mit Taddl los ist?", fragt er und durchbohrt mich förmlich mit seinem Blick. Ich schlucke. Er würde mir nicht glauben, wenn ich nein sage, da Taddl und ich die ganze Zeit zusammen waren.

,,Kann sein.", sage ich schlicht und schaue auf mein Handy. Ich hab echt keine Lust Felix zu erzählen was passiert ist.

,,Und was? Er ist so abweisend und die ganze Zeit in Gedanken.", sagt Felix und fährt sich frustriert durch die Haare. Dann schaut er mich auffordernd an. Ich schlucke.

,,Ich kann es dir nicht sagen, Felix.", antworte ich und seufze. Felix schaut mich unglaubwürdig an.

,,Ardy, du kannst mir vertrauen! Auch wenn wir uns nicht lange kennen! Bitte, Ardy.", fleht er förmlich. Es bringt doch eh nichts, irgendwann wüsste er es so oder so.

,,Wir hatten Sex.", gestehe ich uns schaue ihn unsicher an. Felix Augen sind weit geöffnet und sein Mund ist ein Stück offen.

,,Story.", sagt er etwas über fordert und schaut mich auffordernd an. Ich atme kurz tief ein und beginne ihm dann alles zu erzählen.

Nach ein paar Minuten, in denen Felix mir aufmerksam zugehört hat und mich kein einziges mal unterbrochen hat, wofür ich ihm dankbar bin, beende ich mein Reden. Felix fährt sich über fordert durch die Haare und starrt auf den Boden.

,,Fuck man! Und jetzt?", fragt er mich. Ich seufze frustriert und zucke mit den Schultern.
,,Seid ihr noch Freunde?", fragt er dann.

,,Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht mal, was wir sind.", antworte ich traurig. Ich hoffe so, dass ich ihn durch diese Aktion nicht verloren habe. Er ist immerhin mein Brudi! Glaube ich. Ich erinner mich an unser Versprechen, auf dem Feld. Ich kann und darf ihn einfach nicht verlieren!

,,Tardy darf nicht zerbrechen!", sagt Felix bestimmend und mit fester Stimme.

,,Tardy?", frage ich verwirrt. Felix wird leicht rot.

,,Taddl und Ardy gleich Tardy! Alex und ich haben den Namen erfunden.", sagt er etwas verlegen. Ich muss schmunzeln. Irgendwie süß von den beiden.

Felix und ich hatten noch ein wenig geredet, aber nicht von mir und Taddl. Ich wollte nicht weiter darüber reden, was er verstand und respektierte. Ich war und bin ihm dafür dankbar. Ich denke, dass ich in Felix einen echt guten Freund gefunden habe.

Jetzt sitzen wir, Felix, Basti, Simon und ich, am Lagerplatz und machen uns vor dem Feuer Stock Brot. Es ist schon spät und dunkel. Zuerst hatten sich Simon und Basti gefragt warum Alex und Taddl nicht bei uns sind, aber Felix hatte sie nur mahnend angeschaut, weswegen die beiden nicht weiter fragten und bisher das Thema 'Alex und Taddl' nicht erwähnten. Ich weiß, dass Felix es gut meint, aber es bringt nichts. Meine Gedanken kreisen sich nur um den Blondschopf, der mir meine Jungfräulichkeit stahl.

Und wenn man vom Teufel spricht, kommt er gerade mit Alex zum Lager. Mein Blick liegt sofort auf Taddl, welcher mich noch nicht gesehen hat. Er lächelt nicht, oder sieht irgendwie glücklich aus. Ob er auch an mich denkt? Ob er mich auch vermisst?

Jetzt sehen sie uns auch. Sofort löse ich meinen Blick von Taddl. Alex und er kommen auf uns zu und begrüßen uns. Basti, Felix und Simon grüßen sie zurück, ich jedoch bleibe still. Taddl begrüßt sie auch. Seine tiefe Stimme, jagt mir einen Schauer über den Rücken. Inzwischen kann ich nicht mehr sagen ob es angenehm oder unangenehm ist. Sie setzen sich jedoch nicht zu uns, sondern gehen weiter. Als Taddl an mir vorbei geht, streifen sich unsere Blicke kurz. Es ist so, als hätte ich seine Augen schob lange nicht mehr gesehen, obwohl sie mich gestern Nacht noch mit Lust anfunkelten. Aber von diesem war keine Spur.

Sie setzen sich auf den Stamm, der schräg gegenüber von uns liegt. Ich schaue unauffällig zu ihnen rüber. Alex scheint ihm irgendwas zu sagen, aber Taddl schaut in das Feuer und sieht Nachdenklich aus. Er scheint Alex gar nicht richtig zu zuhören. Dann schaut Taddl zu uns, naja, eher zu mir. Unsere Blicke treffen sich. Beschämt senke ich meinen Blick und schaue auf meine Schuhe.

Dieser Blick war so leer, hoffnungslos und traurig. Dem konnte ich nicht stand halten. Taddl hat doch nicht wirklich keine Hoffnung mehr? Das erste mal in meinem Leben, hoffe ich, dass Augen lügen. Dies versetzt mit einen Stich in mein Herz, weswegen ich merke, wie mir eine warme Flüssigkeit die Wange runter läuft.

,,Felix?", sage ich leise. Dieser dreht sich sofort zu mir und sieht mich besorgt an. Im Seitenwinkel sehe ich wie Taddl mir auch seinen Blick würdigt.
,,Ich gehe wieder.", sage ich leise und schwach. Felix nickt verständlich und drückt mich kurz.

Dann stehe ich auf und gehe in Richtung Pfad, der zu den Hütten führt. Währenddessen spüre ich brennende Blicke in meinem Rücken, aber einen besonders stark. Den von Taddl.

Es war eindeutig ein Fehler...




Es muss auch mal traurig sein.

Kommentare motivieren!

Bis dann!

-Lissi

6 Wochen - TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt