5 - Expose

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Oder die Inhaltsangabe. 

Das ist wohl die erste Herausforderung, der wir uns stellen müssen...! o.O Ich hab jetzt mal  vier oder fünf Meinungen über Exposes hier zusammengeschnitten (größtenteils nicht wirklich sprachlich verändert.) Viel Spaß und Erfolg damit! Das Expose ist eine harte Nuss!

Formales

Ein Exposé wird im Präsens geschrieben. Ein Exposé ist nicht länger als 2 (max 3) DIN A4 Seiten. Unauffällige Schrift (Times New Roman/Courier New). Schriftgröße 12. Zeilenabstand 1,5. 

Inhalt:

-> Name und Adresse des Autors

->  Arbeitstitel (Wählt einen griffigen Titel aus und dann schreibt unbedingt Arbeitstitel dran! Besteht nicht auf euren Namen), Genre, Zielgruppe.

Ein Exposé geht auf die Zielgruppe ein und beweist Marktkenntnisse des Autors. Definieren Sie Zielgruppe und Genre. Wer soll Ihre Bücher lesen? Am liebsten natürlich: jeder. Klar. Und trotzdem hat nahezu jede Veröffentlichung eine bevorzugte Zielgruppe. Diese orientiert sich meist an dem Genre, in dem das Buch sich thematisch bewegt. Ein Beispiel: »Kinderbuch« ist kein Genre. »Abenteuergeschichte« oder »Märchen« sind aber sehr wohl eines. Wenn Sie nun Genre und Leserkreis kombinieren, erhalten Sie Ihre Zielgruppe. Zum Beispiel: »Abenteuerroman mit Piratenthematik für Jugendliche und Junggebliebene ab zehn Jahren«. Wenn das Thema von hoher Aktualität ist und ein Erscheinen parallel zu einem bestimmten anderen Event die Verkaufszahlen erhöhen könnte (Mahler starb vor hundert Jahren, fünfzig Jahre Mauerfall etc. ), vermerken Sie dies auch kurz und knapp zu Beginn Ihres Exposés.

-> Definieren Sie Ort und Zeit des Geschehens (zum Beispiel: Deutschland März bis August 1943, auf der Insel Wangerooge). Eine kurze Vorstellung des Handlungsortes, die mit wenigen Worten auskommt, ist unverzichtbar.

-> sowie Erzählperspektive (zum Beispiel: aus Sicht eines 15-jährigen Jungen, der seinen geliebten Bruder durch den Krieg verliert) und Erzählweise (zum Beispiel: Ich-Erzähler)

-> Kurzbeschreibung. Die Kurzbeschreibung sollte einem Klappentext ähneln zwei bis drei Sätze, die den Plot anreißen, aber nicht auflösen müssen. Hier darf es „spannend bleiben".

-> Ausführliche Inhaltsangabe: Ein Exposé ist ein knapper, sachlicher Abriss der Handlung!

Beginnen kann man mit der Hauptfigur. Wer ist sie, was will sie? Schreibt dabei „keine langen Schilderungen mit allen Einzelheiten, sondern zeigen Sie die Eigenschaft, das Problem, das ihre Figur kennzeichnet." (Zitat H.P. Roentgen, Drei Seiten für ein Exposé, S. 102) Also, beginnt mit der Hauptfigur und ihrem Problem und schildert dann, wie die Geschichte beginnt. (Das ist nur eine Möglichkeit. Ihr könnt auch ganz anders anfangen.)

- Wie entwickeln sich die einzelnen Charaktere? - Welchen Konflikten sind sie ausgesetzt? Präsentieren Sie eine Übersicht Ihrer wichtigsten (!) Figuren. Charakterisieren Sie diese kurz, und skizzieren Sie ihre Entwicklung im Rahmen Ihrer Erzählung (Beispiel: Kurt, 10 Jahre alt, ist Protagonist der Handlung. Er ist überzeugtes Mitglied der Hitlerjugend und begeistert von den Aktivitäten der Gruppe. Sein älterer Bruder Jürgen ist ihm leuchtendes Vorbild. Doch eines Tages kehrt Jürgen aus dem Krieg heim - zutiefst verbittert, Arme und Beine von Minen zerfetzt und mittlerweile überzeugter Gegner des Systems. Kurt ist entsetzt. Ist sein Bruder ein Verräter? Muss er ihn anzeigen? Erst, als die Eltern sich offen gegen den Bruder stellen, fällt Kurt eine Entscheidung.) Für Nebenfiguren reichen Einträge wie: Friederike, Kurts und Jürgens Schwester, Ärztin.

Die ausführliche Inhaltsangabe muss den kompletten Plot beinhalten, bis zum Ende bzw. inklusive der Auflösung. „Spannend" soll hier nichts sein, dieser Teil dient dazu, dass sich der Lektor einen Überblick über die gesamte Handlung machen kann, von A bis Z. Zwar sollte man auch hier versuchen, sich kurz zu fassen, aber je komplexer ein Roman ist, desto länger wird das Exposé, ganz zwangsläufig.

Watty's VerlagsdameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt