D R E I

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H E U T E

Ich fange an zu zittern. Nicht vor Kälte. Meine Daunenjacke hängt über meinen Schultern, die Heizung ist voll aufgedreht, das Fenster geschlossen. Unkontrolliert gehen Beben durch meinen Körper. Ich schaukele leicht vor und zurück, starre auf die Tischplatte, lasse meine Finger ineinandergreifen wie zwei Zangen, kaue auf der Innenseite meiner Wange herum bis sich Hautfetzen lösen, atme ein und aus.
Es droht keine wirkliche Gefahr, das weiß ich und doch ist jede weitere Sekunde eine Qual. Meine Stimme zittert als ich sprechen muss, mein Kopf ist leer und ich spüre nichts außer dem Zittern. Ich möchte weglaufen, mich isolieren, weinen. Es ist so viel so viel und auch wenn mein Verstand weiß, dass es nichts gibt dass sich jetzt zu fürchten lohnt, wird er von meinen Gefühlen übertönt. Schuld, Schuld. Ich wünschte, ich wäre stärker.

A N G S TWo Geschichten leben. Entdecke jetzt