Was ist das Leben?
Ist es das Muster, das sich jeden Morgen wiederholt und nur manchmal Unregelmäßigkeiten aufweist? Sind es die kleinen Momente, in denen das Licht besonders fällt und die Luft nach mehr schmeckt? Ist es ein Lied, ein Gesicht, ein Erlebnis? Ist es eine Entscheidung? Wie kann man diese Frage beantworten? Soll man sie überhaut beantworten? Es gibt so viele Geheimnisse, die noch nicht gelüftet worden sind, so viele Wunder, die man nicht versteht, Puzzleteile, die kein stimmiges Bild ergeben wollen. Und doch scheint manchmal alles einen Sinn zu ergeben.
Doch was ist es nun, das Leben?
Gilt es, die Geheimnisse zu ergründen, dass Puzzle zu vollenden? Oder soll man diese kleinen Momente sammeln, in denen sich alles perfekt zusammenfügt?
Ich versuche es herauszufinden.
Mein Kopf ist ein Universum erfüllt von tausenden unendlichen Galaxien. Sie kreisen und kreisen, stoßen aneinander, entfernen sich wieder. Unendlichkeiten, eine länger als die anderen. Gedanken, dass sind meine Galaxien. Manchmal sterben welche, wie Hoffnungen, manche erwachen zum Leben, wie Träume, aus einem Schlaf.
Ich ertrinke. Strampele verzweifelt mit den Beinen auf der Suche nach Halt, meine Arme sind hilfesuchend nach oben gestreckt. Wasser dringt in meine Lungen und als ich versuche Luft zu holen, entweichen zahlreiche Bläschen und nehmen mir die letzte Hoffnung. Mir ist kalt, so unendlich kalt, ganz gleich wie sehr ich mich bewege. Luft, Luft, schreit mein Körper. Atmen, atmen, atmen. Ich kämpfe gegen die Strömung an, die mich nach unten zieht, mit unsichtbaren Klauen mich packt um mich in den Abgrund zu verdammen. Ich kämpfe, kämpfe, kämpfe, schreie.
Die Tage erscheinen länger, die Nächte kürzer. weniger Zeit zur Flucht. Nur laute Gedanken, die auf einen eintreten, selbst wenn man schon am Boden liegt und mit letzter Kraft die Hände schützend vor das Gesicht hält, in der Hoffnung, diesem Schmerz durch ewige Ohnmacht zu entfliehen.
Meine Vergangenheit ist meine Gegenwart. Die Gegenwart mein Fluch, die Zukunft meine Furcht. Ich fürchte mich vor dieser unendlichen Ewigkeit, die mir zuvor bestehen scheint. Eine ewige Zeit mit meinen Gedanken, die mich in den Abgrund des Wahnsinns treiben. Sie lassen mich die Kontrolle verlieren, bringen eine Seite an mir zum Vorschein, die ich lieber nicht kennen würde. Eine Seite, die für andere normal zu sein scheint. Eine Seite die ignoriert wird, obwohl dies mein stummer Hilfeschrei ist.
Ich ertrinke ich versinke, gehe unter, schreie, sterbe, leide, weine, allein, allein, allein.
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A N G S T
Short StoryWie fühlt sich eine Angststörung an? Hier ist eine Antwort. »Ich sitze am Grund eines Ozeans und sehe nach oben, zu dem Licht, zu der Oberfläche, an der alle schwimmen. Und sie können frei atmen, ohne dass Massen von brennendem Salzwasser in ihre Lu...