D R E I Z E H N

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Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Nach diesem Motto wurde ich erzogen. Was nach außen hin wie Fürsorge wirkte, war ein ein absolut krankhafter Wahn alles zu wissen, alles zu erfahren ohne Rücksicht darauf, dass ich alles gab um mir das Vertrauen zu verdienen. War immer zuverlässig, pünktlich, pflichtbewusst, ein stilles braves Vorzeigekind und trotzdem wurde ich vor jedem Schritt, den ich ohne sie tun würde, gefragt:

Wie lange? Mit wem? Wo? Wann? Wie?

Ich fühlte mich eingeengt und gab trotzdem alles um genug zu sein und zu gefallen. Doch auch als ich älter wurde blieb es.

Jetzt versuche ich alles zu kontrollieren, kann nichts dem Zufall überlassen, bin skeptisch, misstrauisch, vertraue dennoch zu schnell, bekomme Panik wenn sich etwas meiner Kontrolle entzieht, möchte alles vorher wissen, denn es könnte ja was passieren.

Ich möchte nichts und niemanden beschuldigen. Doch wie soll man sich selbst vertrauen wenn man es trotz aller Bemühungen nie wert war?

A N G S TWo Geschichten leben. Entdecke jetzt