70. »Was verheimlichst du mir?«

1.6K 194 17
                                    

»Es gibt Möglichkeiten«, sagte Matt. »Verschiedene Kräuter, Steine oder Tränke können den Zauber heilen, auflösen oder was auch immer. Aber so etwas ist selten, und Darks haben eine Vorliebe für seltene Dinge. Wenn man so etwas sucht, sollte man bei ihnen anfangen.« Luke tauschte einen Blick mit mir. Das Elixier, das Tiana heilen konnte, musste sich noch immer im Besitz der Darks befinden.

»Und jetzt konzentriert euch bitte. Ich werde euch jetzt angreifen und ihr weicht aus, so gut ihr könnt. Keine Sorge, ihr bekommt höchstens ein paar blaue Flecke.«

***

Wie zu erwarten schlug Alecya uns alle wie schon mich beim Schwertkampf um Längen. Dabei waren wir gar nicht mal so schlecht, aber sie war einfach unglaublich gut. Zum wiederholten Male fragte ich mich, woher sie das alles schon so gut konnte. Als Matt uns schließlich entließ, legte Luke seinen Arm um meine Schultern und schob mich von den anderen weg.

»Was verheimlichst du mir?« Im ersten Moment wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Dann seufzte ich und winkte ab. »Ich mache mir nur Sorgen um die Aktion mit meiner Mutter.« Forschend sah Luke mir in die Augen. Das Grün in seinen Augen war dunkel, fast schon olivgrün. »Ehrlich?« »Ehrlich!«, antwortete ich und versuchte aufrichtig zu klingen.
»Gut, na dann«, murmelte Luke skeptisch und ließ von mir ab.

***

Der Rest des Tages verflog unglaublich schnell. Wir trainierten beim Schwertkampf diesmal in anderer Kombination; Luke war zusammen mit mir eingeteilt. »Warum brauchen wir das eigentlich? Ich meine, wir haben Revolver, falls euch das noch nicht aufgefallen ist. Das ginge viel schneller«, beschwerte ich mich bei Matt, weil mir das Schwert nun schon zum zwölften Mal aus den Händen geglitten war.

Ich hätte schwören können, dass er die Augen verdrehte, bevor er mir eine Erklärung gab. »Schusswaffen können Drachenwandlern nichts anhaben. Das hat was mit den Schuppen zu tun.« Mist, verdammter. Oder eher gut? Ich konnte mich nicht entscheiden. Nach dem Abendessen verzogen wir uns in die Höhlen. Ich hatte noch immer kein Wort mit Alecya gewechselt und hatte auch nicht so schnell vor, das zu ändern.

Mit dem Rücken zu ihr legte ich mich auf meine Matratze und schloss demonstrativ die Augen. »Connie?«, flüsterte Alecya. »Hör mir bitte zu, ich muss mit dir reden. Connie?« Ich antwortete nicht und drückte die Augen nur noch fester zu. Alecya sagte nichts mehr.

***

Alles um mich war dunkel. Vorsichtig tastete ich die Wände um mich ab. Holz, weiche Stoffteile...
Dann begriff ich: ich saß in einem Schrank. Und jemand atmete dicht hinter mir. Das Adrenalin schoss mir durch die Adern. Ich spannte mich an, um der Gestalt hinter mir mit einem Sprung aus dem Schrank zu entkommen. Meine Finger glitten zu dem Spalt, an dem die Türen zusammenstießen und...

Eine Hand legte sich um meinen Mund, die andere um den Hinterkopf. Ich bekam beinahe einen Herzinfarkt. Die Gestalt zog mich am Kopf nach hinten und ich spürte die Wärme des Körpers hinter mir. »Sei ja still!« Die Lippen der Gestalt strichen bei diesen Worten wie ein Lufthauch über mein Ohr. Ich kannte diese Stimme. Jason! Augenblicklich versteifte ich mich.

Sein Gesicht musste ganz dicht an meinem sein, da mir sein Atem über die Wange strich. Endlich ließ er mich los. Irgendwie fand ich es schade, dass er nicht mehr so nah war. »Ich habe schon gewartet, dass du auftauchst.« Seine Stimme war nicht mehr als ein Wispern, ein kaum hörbarer Lufthauch. »Wieso?«, flüsterte ich zurück.

Ich wusste nicht, wieso wir flüsterten oder in diesem verdammten Schrank hockten, in dem es kaum Platz gab. »Es gibt nichts, was der Schwarze Lord nicht wissen dürfte. Nichts. Trotzdem hat Acrain eine geheime Versammlung einberufen und ich möchte wissen, worum es geht. Da du um diese Zeit etwa bisher immer aufgetaucht bist, habe ich damit gerechnet, nicht allein zu sein.«

»Schläfst du eigentlich nie?«, rutschte es mir heraus. Ein leises Lachen wurde hörbar. Jason wisperte: »Ich habe einen etwas anderen Schlafrhythmus als du.« Schritte näherten sich und wir verstummten hastig. Ich fragte mich, wessen Schrank das wohl war, in dem wir hier gerade saßen. »Hast du das Buch gefunden?«, fragte eine unangenehme Stimme, deren Klang nur gedämpft im Schrank zu hören war.

Eine andere, jünger klingende Stimme antwortete ihm. Ich wäre jetzt echt gerne aus unserem Versteck gesprungen, um den Besitzer dieser Stimme zu erwürgen.

Leider laggt die Speicherfunktion irgendwie, sodass ich alle zwei Sätze die Revisionshistorie bestätigen und Watty neu starten muss... Das würde ewig dauern und die Lesenacht total versauen. Macht es euch viel aus, wenn wir das auf nächste Woche verschieben? Ich schreibe heute noch weiter, aber allein an diesem Part saß ich jetzt eine geschlagene Stunde. So macht das keinen Sinn :S
Soll es bei Freitagabend bleiben?

Dragons-Magische VerwandlungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt