80. »Alles okay?!«

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Ich sah hinunter auf die leblose Hülle vor mir, wobei mich das Grauen packte. Der Typ war doch nicht tot, oder? Ich meine, er war ein Dark und hatte uns angegriffen, aber das hatte doch niemand verdient! Er konnte nicht tot sein. Das war nur eine Ohnmacht. Oder Sekundenschlaf, wenn auch ein ziemlich langer. Archer hingegen schien das alles kaltzulassen. Er wandte sich rasch wieder dem Kampfgeschehen zu.

Für den Moment schien es, als hätten wir die Oberhand, aber da sah ich einen weiteren Körper zu Boden fallen. Und dabei handelte es sich nicht um einen Dark; nein: es war Tymian! Ein entsetztes Kreischen ertönte, aber ich war mir nicht bewusst, dass es von mir stammte. Mein Blick klebte an Ty, der aber nicht wieder aufstand. Bevor zwei Personen mir die Sicht nahmen - ich nahm nicht wahr, wer - sah ich noch voller Schrecken, wie Tys Gegner davoneilte.

Er war sich sicher, triumphiert zu haben. Eine kalte Faust packte mein Herz und ich merkte nicht, wie meine Beine mich zu Ty brachten, aber auf einmal stand ich vor ihm und fiel neben ihm auf die Knie. Der Dark, der da hinten herumlag, war vergessen. Ich packte mit zitternden Fingern seinen Arm und drückte ihn. »Tymian! Alles okay?!« Er reagierte nicht. »Tymian!«, rief ich mit kreischender Stimme.
Flatternd offnete er die Augenlider und mir fiel ein Stein, ach was, ein ganzer Berg vom Herzen.

Zu meiner Verblüffung sah er mir direkt ins Gesicht. »Connie?« Verwirrt blickte ich an mir hinunter. Meine Unsichtbarkeit war weg, ich hatte die Konzentration verloren. Tys Gesicht verzog sich leicht. »Ich hatte dir verboten, aus dem Haus zu kommen.« Ich ignorierte den vorwurfsvollen Tonfall und umarmte ihn einfach stürmisch. »Wehe, du jagst mir noch mal solche Angst ein«, murmelte ich.

Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. »Mal sehen.« Er ächzte. »Ich würde ja gerne aufstehen, aber dieser Mistkerl hat mich gelähmt. Zum Glück hat es nicht ausgereicht, ich kann noch bis zu den Armen alles bewegen.« Wie zum Beweis stemmte er sich hoch. »Verdammt!« Sein Blick war in den Himmel gerichtet, aber ich konnte dort nichts erkennen. Hektisch drehte Tymian den Kopf hin und her.

»Wo ist Archer?!« In seiner Stimme schwang Panik mit. Jetzt ließ auch ich suchend meinen Blick über den verwüsteten Garten schweifen. Juliana schwang ihren Dolch und schoss Energiekugeln gegen den Typen, der Tymian gelähmt hatte. Neben ihr war Lucas, der ihr ebenfalls mit Energiebällen den Rücken freihielt. Und dann waren da noch Speedy und zwei Darks und... eine Schlange. Eine echte, lebendige Schlange!!

Sie schien ihn zu verteidigen, da sie nach seinen Widersachern schnappte, aber mich packte trotzdem das Grauen bei diesem Viech: es war giftgrün und so lang wie ein Besenstiel, aber fünfmal so dick. Wo kam die denn auf einmal her? Und woher hatte er bitte das Schwert? Juliana hatte nur ein Schwert und einen Dolch gehabt, als sie nach draußen gestürmt war und die Waffe in Speedys Händen gehörte definitiv nicht dazu.

Und soweit mir das bekannt war, war es nicht möglich, mal eben ein Schwert unter den Klamotten zu verstecken, oder täuschte ich mich da? Attica stand bei Speedy und hatte ebenfalls eine blitzende Waffe in der Hand, die ich aber nicht identifizieren konnte. Wie auch, ich hatte nie Waffenkunde gehabt! Ich spähte weiter umher, aber Archer konnte ich nirgends entdecken.

Wo war dieser verfluchte Junge? Was war hier los? Auch im Gras lag er nirgends. Tymian neben mir keuchte auf. Schnell sah ich zu ihm und bemerkte, dass er sich abmühte, sich aufzusetzen. Die Lähmung der unteren Körperhälfte machte ihm ziemlich zu schaffen und mir kam der Gedanke, wie man das nun wieder wegbekam. Schnell half ich ihm, bis er sicher im Gras hockte. Ich wollte gerade loslaufen um Attica zu helfen oder zumindest Archer zu suchen, als Tymian mich am Arm festhielt. »Warte.«

Ein ohrenbetäubendes Geräusch, das wie ein Donnergrollen klang, nur viel lauter, ließ alle erstarren. Sowohl die Darks als auch die Allianzanhänger hielten inne und starrten in den Himmel, wo ein sturmgrauer, großer Drache sich von den Wolken abzeichnete und so weit heruntersank, bis er wenige Meter über uns schwebte. Seine Flügel käpften mit dem Wind, was den mächtigen Leib hin und her warf. In seinen Klauen hielt er einen sich windenden Leib, den ich erst nicht erkannte.

Aber dann ließ mich die Erkenntnis geschockt zusammenzucken: Es war Archer, der sich da verzweifelt zu befreien versuchte!

Unerfreuliche Neuigkeiten: alle Werke von Watty wurden von einer Website kopiert! Genaueres findet ihr in 'cold hearted alpha' bei xXAphrodite, schaut es euch an!
Lg FantasyWriting14

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