Kapitel 8
„Anne!“ Hörte ich aus weiter Entfernung jemand schreien. Ich stöhnte auf und drehte mich auf mein Rücken. „Anne!“ Hörte ich wieder jemanden rufen, je wacher ich wurde desto lauter wurden die Schreie.
Aber wer ruft bitte so spät nach seiner Mutter? Ich setzte mich auf noch zu 70% verschlafen. Ich lehnte mein Ellbogen gegen mein Knie und hielt mein Kopf mit der Hand. Meine Augen immer noch zu.
„Anne!“ Diesmal konnte ich den Schrei laut und deutlich hören. Verdammt, es ist Can. Ich sprang aus dem Bett, was nicht gerade elegant war, denn ich blieb an der Decke hängen und fiel Kopfüber auf den Boden. „Ugh.“ Ich stöhnte auf und krabbelte hoch. „Blöde Decke.“
Ich lief zu meiner Tür und riss sie auf. Keine Schreie mehr? Es war ruhig – zu ruhig. Ich lief rüber zu Cans Tür. Klopfen? Ernsthaft, Leyla, ernsthaft?
Ich öffnete die Tür und sah einen verstörten Can vor mir. Er saß auf seinem Bett, seine Beine waren immer noch zu gedeckt. Er war verschwitzt, sein Shirt klebte an seinem Oberkörper. Sein ganzer Körper war angespannt. Seine Händen hielten fest an seine Matratze, seine Venen hoben sich überall in seinem Körper ab. Sein Hals war dunkel Rot, seine Augen ebenfalls.
Ich lief langsam zu ihm. Ich wusste nicht genau was ich tun sollte, das letzte mal hatte er mich angerufen nach dem er sich beruhigt hatte. Ich war etwas beunruhigt. „Can?“ Flüsterte ich leicht, er sah sofort zu mir und ich bekam Angst.
Seine Augen waren so, verzweifelt, traurig, doch irgendwie hatte ich das Gefühl das er nicht wirklich realisiert hatte das er nicht mehr im Auto war, das er in Sicherheit war.
Ich setzte mich langsam auf sein Bett und legte meine Hand auf seine. Sein Blick verließ meinen nicht einmal. „Can, alles – alles ist okay, du bist in Sicherheit.“ Ich drückte seine Hand. Sein Körper entspannte sich leicht und er seufzte.
„Leg dich wieder hin.“ flüsterte ich. Doch er bewegte sich nicht. Ich drückte ihn mit meiner freien Hand gegen seine Brust und zwang ihn dazu sich hinzulegen.
Ich drehte mich auf die andere Seite und sah mich selbst halb über jemanden liegen. Ich öffnete leicht meine Augen und sah hoch zu einem friedlich schlafenden Can.
Man könnte meinen dieser Junge hat nie etwas im Leben erleiden müssen. Ich hob leise und langsam meine Hand und ging vorsichtig über seine Haare. Zum Glück, wurde er nicht wach.
Ich schaute auf die Uhr. Er hatte noch eine Stunde bevor er zur Arbeit musste. Ich seufzte und stand leise auf und verließ den Raum.
Ich machte ihm ein Kaffee und ging wieder in sein Zimmer. Ich legte den Becher auf sein Nachttisch und öffnete die Gardinen. Can zog die Decke über sein Kopf, was mich zum lächeln brachte. „Can, du musst zur Arbeit.“ Ich sah nur wie er unter der Decke nickte und damit verließ ich den Raum.
Nachdem ich mich frisch machte und mich umzog ging ich wieder aus meinem Zimmer. In dem selben Augenblick wie Can. Ich schaute hoch. Er trug wieder einen schwarzen Anzug, der ihn so gut Aussehend machte, das keine Frau ihm widerstehen könnte.
Ich lächelte leicht, doch bekam keins zurück. Er räusperte sich nur und lief dann Richtung Küche, ich ging ihm hinterher. „Can, wegen gestern.“ Fing ich an.
„Nicht jetzt.“ Sagte er scharf und legte seinen nun leeren Kaffeebecher weg. „Ich muss jetzt los.“
„Wann kommst du wieder?“ Fragte ich schnell – zu schnell. „Damit, damit ich weiß wann ich kochen soll.“ Gab ich schnell eine billige Ausrede.
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Aşk acıyı yener - Liebe besiegt Schmerz
Teen Fiction-wird bearbeitet- (ist aber lesbar) Verloren in seiner Trauer und Wut, das der Tod nicht ihn sondern seine Mutter nahm, merkt Can nicht welche Sorgen sein Vater Burak und sein bester Freund Karim sich machen. Als sein Vater hört das sein Sohn seine...