Kapitel 22

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Wir hörten Stimmen und Schritte. Dann stand Karim vor uns. "Wo ist Yasmin?" fragte Can. "Unter der Dusche." sagte Karim kurz und knapp. Er sah wütend aus. "Wisst ihr eigentlich wie lange wir nach euch gesucht haben? Wir dachten das du vielleicht vergessen hast wo unsere Ecke ist, aber nein ihr wart die ganze Zeit hier!" Jap, er war verärgert. "Leyla wollte nicht zum Strand, wollte sich nicht allen im knappen Bikini zeigen." Sagte Can in einer ruhigen Stimme. Karim lachte auf. "Ich wusste es doch!! Du wolltest gar nicht zum Basar, wieso hast du es nicht einfach gesagt?! Wieso nicht einfach den Grund sagen!" Meckerte er mich an. Ich schaute nur auf meine Finger als Can aufstand. "Rede nicht so mit ihr!" Karim seufzte. "Tut mir leid. Ich geh dann mal duschen. Macht ihr das Essen fertig? Habe was gekauft." sagte er und verschwand. Ich sah hoch zu Can, bewunderte ihn, denn zum ersten mal hatte er mich verteidigt und es fühlte sich gut an. "Komm" sagte Can. "Lass uns das Essen vorbereiten." Ich nickte und wir liefen in die Küche, wo mehrere Tüten mit fertigen Essen drinnen waren. Can und ich legten das Essen auf Teller und brachten sie raus auf den Tisch auf der Terrasse.

Eine halbe Stunde später saßen wir alle am Tisch und aßen und sprachen und genossen den rot gelben Horizont vor uns. Zur meiner Verwunderung sprach selbst Yasmin mich einige male direkt an und wir verstanden uns...so einiger Maßen. Nach dem Essen stand ich auf und packte das Geschirr in die Küche, mit Yasmins Hilfe. Wir packten gerade alles in die Spülmaschine als Can ins Zimmer lief und mich anstrahlte. "Komm ich will dir was zeigen." Sagte er und nahm meine Hand und zog mich raus auf die Terrasse. Ich lachte leicht auf. "Can du benimmst dich ja wie ein Kind!" Er blieb stehen und ich stieß fast gegen ihn. "Okay, jetzt schau hoch." Ich zog eine Augenbraue hoch doch schaute hoch, "Und was soll ich da sehen? Es ist schon lange dunkel--" Ich hörte auf zu sprechen als ich den Sternenhimmel über mir sah. "Masa'allah." flüsterte ich als Can meine Hand nahm und mich näher an sich zog. "Wunderschön, nicht?" Fragte ich ihn. Als ich nach einem Moment keine Antwort bekam sah ich rüber zu Can. Dieser starrte mich an, sein Strahlen schon lange weg. "Was?" Fragte ich, als ich versuchte nicht rot zu werden. Er zuckte nur die Schultern und streichelte mit seinem Daumen meine Knöchel. Dann lehnte er sich runter und küsste mich sanft. Er hob seine freie Hand und legte sie auf meine Wange als ich seinen Kuss erwiderte.

Nach einem Moment hörten wir wie eine Person sich räusperte, ich löste mich und schaute zur Tür. Dort stand Yasmin mit einem Tablett Tee in der Hand. Sie legte den Tablett auf den Tisch und verschwand wieder. Etwas verlegen sah ich zu Can. „Ich schau mal ob sie meine Hilfe braucht.“ Ich lief in die Küche in dem selben Moment in dem Karim die Treppe runter kam und zu Can lief. „Brauchst du Hilfe?“ Fragte ich Yasmin und sie zeigte nur zum Obst. Ich verstand sofort und fing an das Obst zu schneiden.

Nach zehn Minuten liefen wir mit Obst und anderem Snack raus und stellten alles auf dem Tisch. Karim war gerade dabei eine Shisha anzuschalten. „Karim, könnt ihr das nicht auf morgen verschieben?“ Fragte ich als ich mich neben Can setzte. Ich sah wie Yasmin ihre Augen rollte, sagte aber nichts. Karim schaute kurz zu Can und seufzte und packte die Shisha wieder weg. „Hey Leyla.“ Fing Yasmin an. „Ich hab auf dem Weg nach Hause einen Hamam entdeckt, ich wollte morgen dahin, willst du nicht mit? So können die Jungs auch ihr Ding machen.“ Ich schielte kurz zu Can, dieser zuckte nur mit den Schulter. „Ich finde die Idee gut.“ Sagte Karim und lächelte mich an. „Klar, wieso nicht.“ Sagte ich leise und trank mein Tee. Yasmin lächelte und die Jungs führten ihr Gespräch fort. Hören die auch irgendwann auf über die Arbeit zu reden?!

„Was glaubst du wie morgen wird?“ Fragte ich Can als wir im Bett lagen. „Mach dir keine Sorgen, Yasmin ist eigentlich ein super nettes Mädchen.“ Ich rollte meine Augen. „Davon habe ich bis jetzt nicht viel gesehen.“ Can seufzte und legte seine Arme um mich. „Wenn sie morgen was falsches macht, sag es mir okay?“ Ich nickte und ließ zu das Can mich küsste. 

„LEYLA!“ Rief Yasmin von unten. Ich seufzte als Can noch im Bett lag und mich angrinste. Ich zog mir schnell ein Sommerkleid an. „Viel Spaß.“ Sagte er als ich all meine Sachen in eine Tasche steckte. „Werde ich haben, mehr oder weniger.“ Sagte ich als zu ihm lief und ihn kurz küsste. Widerwillig löste ich mich von ihm und lief die Treppen runter. „Kannst du mir erklären wieso wir so früh gehen müssen?“ Fragte ich als ich meine Sandalen anzog. „Es ist schon zehn und wir gehen nicht direkt zum Hamam.“ Ich hob eine Augenbraue. „Und wohin gehen wir jetzt?!“ Fragte ich. „Am Strand sind einige gute Stände die ich mir anschauen wollte, doch Karim war zu sehr Mann als er mir die Zeit dafür gab, also machen wir es jetzt.“ Damit nahm sie mein Handgelenk und zog mich raus.

„Schau dir diesen Armband an!“ Sagte ich und zeigte auf ein Armband das Gold war mit Türkisen Steinen. „Wow, der ist aber schön.“ Sagte sie und nahm es in die Hand. Ich weiß was ihr denkt. Wie kannst du dir mit der Armbänder anschauen, nachdem sie mit deinem Mann geschlafen hat? Ich habe wirklich hart versucht mich nicht auf sie einzulassen, aber irgendwie hat sie immer das richtige gesagt und sie ist dann doch nicht so schlimm und solange sie die Finger von Can lässt ist sie ja ganz in Ordnung. „Kannst du mir zwei von den Türkisen einpacken?“ Fragte Yasmin den Verkäufer, dieser nickte und packte zwei Stück in eine Papiertüte. Yasmin zahlte und wir liefen weiter. „Was die Jungs jetzt wohl machen?“ Fragte ich Yasmin.“Das selbe was sie jedes Jahr am zweiten Tag machen.“ Sagte sie und schaute sich um. „Wie meinst du das?“ Fragte ich sie und nahm ein Geldbeutel in die Hand und schaute es mir an. „Naja, die haben so eine Routine. Weißt du? Am ersten Tag gehen sie zum Strand und Abends rauchen sie eine Shisha. Was sie wegen dir nicht machen konnten. Einer der Gründe wieso ich dich eingeladen habe mit mir hierhin zu kommen, damit wenigstens der zweite Tag wie immer sein kann.“ Sagte sie, ich wollte beleidigt deswegen sein, doch konnte es nicht. Irgendwas in ihrer Stimme zeigt mir das sie nur an die Jungs gedacht hat, ich meine wenn sie was gegen mich machen wollen würde, hätte sie es vor Karim und Can gestern Abend gemacht. Deswegen schluckte ich meine Stolz runter und nickte nur.

Gegen drei liefen wir zum Hamam. Yasmin sprach mit den Frauen als ich nur in einem Tuch um mich zu ihnen lief. „Ende dieser Woche hat sie ihre Hochzeitsnacht, deswegen braucht sie eine ganz Körperenthaarung.“ Sagte sie einer Frau. „Über wen redest du?“ Fragte ich sie leise. „Über dich.“ Antwortete sie. „Das ist sie. Sie braucht das ganze Set, Massage. Immerhin ist sie unsere Braut.“ Ich lächelte die Frauen kurz an und zog dann Yasmin weg. „Was redest du da?!“ Fragte ich sie verärgert. Sie rollte ihre Augen. „Ihr seit in euren Flitterwochen. Und die Art und weise wie ihr euch gestern geküsst habt, hat mir gezeigt das ihr noch nicht mit einander geschlafen habt.“ ich wurde rot, ob vor Verlegenheit oder Wut wusste ich nicht. „Wie bitte?!“ Zischte ich. „Komm schon Leyla. Can hat dich kaum mit seinen Händen berührt, er war mehr als nur zögernd. Nur ein Mann der noch nicht das Bett mit seiner Frau geteilt hat weiß nicht wo er seine Frau berühren kann und wo nicht. Und ich dachte mir, nach so vielen Monaten wird es bestimmt die nächsten Tage passieren, das ihr in einer Situation kommt wo ihr mehr machen werdet als euch zu küssen und dafür solltest du vorbereitet sein.“ Sagte sie und ich wusste erst nicht was ich sagen sollte. „Seit ihr bereit?“ Fragte einer der Frauen. „Ja, das sind wir.“ Antwortete Yasmin für uns beide. Bevor ich was sagen konnte, noch etwas denken, zog mich die Frau mit sich. 

Aşk acıyı yener - Liebe besiegt SchmerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt