Die Leere in deinen Augen

24.5K 677 41
                                    

Kapitel 7

Heute ist es soweit, unser Hochzeitstag. Ich stand in meinem Zimmer. Es war leer, nur noch die Möbel waren hier, aber ich war nicht mehr hier, meine Sachen waren schon in meinem neuen Haus.

Wie ihr seht heiraten Can und ich heute, also hat Karim seinen Job nicht verloren. Am nächsten Tag hat sich Can sogar bei Karim entschuldigt und ich war mehr als froh darüber. Denn ich wollte nicht der Grund sein wieso Karims und Cans Freundschaft ein Ende fand.

Can und ich haben jedoch seit dem Abend nicht mehr mit einander gesprochen noch einander gesehen. Ich fand es nicht nötig, außerdem musste er sich noch bei mir entschuldigen. Was er bis jetzt nicht getan hatte.

Ich schaute mich im Spiegel an. Ich hatte ein weißes schlichtes Kleid an. Genau so wie es Can wollte. Ich legte noch ein kurzen Bolero drüber - für die Zeit in der Moschee.

„Er ist da!" Unterbrach Aylin meine Gedanken. Ich lief zum Fenster und stand nun neben ihr. Ich schaute raus und sah das Can wirklich da war. Ich wurde nervös. Ich sprang weg vom Fenster. Aylin schaute mich fragend an.

War das alles hier richtig? Ich liebte Can doch gar nicht! Und dann sollte ich, heute Abend, ein Bett mit ihm teilen? Das geht doch nicht. Als hätte Aylin die Panik in meinem Gesicht gesehen, zog sie ihre Augenbrauen zusammen.

„Leyla, jede wäre mehr als nur glücklich deinen Platz einzunehmen. Sei jetzt nicht dumm." Ich nickte leicht als wir ein Klopfen an meiner Tür hörten. Sekunden später stand mein Vater vor uns. Er hatte ein roten Band in der Hand und starrte Aylin an. Sie nickte und verließ den Raum.

Normal tat man das vor der Familie, aber mein Vater weint nicht gerne vor Leuten. Weinen. Das würde er jetzt bestimmt tun, so wie ich.

Obwohl ich gestern bei der Henna Nacht lange geweint hatte, war ich mir sicher das ich immer noch genügend Tränen hatte um mir die wenige Schminke die ich drauf hatte zu verschmieren.

Während er das Band immer wieder um mich schlang konnte ich nicht anders und mir fielen Tränen über die Wange. Nachdem er das Band endgültig verbunden hatte schaute er mir in die Augen, seine waren glasig.

„Ich bin mir sicher das Can gut auf dich aufpassen wird und dich genau so lieben wird wie ich es tue." Wenn du wüsstest, Baba. Wenn du wüsstest.Ich nickte und er legte meinen Schleier vor mein Gesicht. Es war Zeit zu Can zu gehen. Es war Zeit zum heiraten.

Die ganze Zeremonie ging wie eine Zeitschleife an mir vorbei. Der Moment an dem mein Vater meine Hand auf Cans legte. Der Moment an dem wir in der Moschee ankamen. Der Moment an dem ich immer und immer wieder Ja sagte. Der Moment an dem wir dann gegessen hatten. Can der die ganze meine Hand hielt. Wie wir im Standesamt ankamen und dort auch alles offiziell machten. Alles war vorbei und geschehen.

Es gab kein Zurück mehr.

Nun stand ich vor dem Audi und verabschiedete mich von allen. Aylin war aus irgendeinem nicht mehr da. Was mich mehr als nur traurig machte. An deinem Hochzeitstag willst du deine beste Freundin dabei haben, die ganze Zeit.

„Kücük, wie geht's dir?" Erst jetzt fand ich die Zeit mit Karim zu reden. Er legte seinen Arm um meine Schulter und zog mich etwas weg von den anderen. „Mir geht's gut." Ich lächelte in an. Mir ging es wirklich gut, außer gewöhnlicherweise war Can sehr lieb und es sah so aus als würde er sich auch sehr freuen das wir die Hochzeit endlich hinter uns hatten.

„Hör zu, Kücük. Sobald er was falsches macht, scheue nicht davor zu mir zu kommen, okay?" Ich nickte.

„Sobald du Hilfe brauchst oder dich einfach nur alleine fühlst. Ich bin nur ein Handyanruf entfernt." Ich lächelte und umarmte ihn fest. „Danke, Abi."

Aşk acıyı yener - Liebe besiegt SchmerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt