Als ich am nächsten Morgen aufwachte, begrüßte mich das Zwitschern der Vögel und der Duft des Waldes. Ein schönes Gefühl. Aber schnell bemerkte ich, dass Arizona weg war. Ich stand auf und wollte nachsehen, ob ihr Motorrad noch vor der Tür stand, aber das war auch weg. Das war ziemlich seltsam, da Arizona nicht einfach so gehen würde, ohne Bescheid zu geben. Jedoch rief ich sie noch nicht an, sondern beschloss mich erst einmal frisch zu machen und aufzuräumen. Während ich das Bett machte, hörte ich wie jemand durch die Tür herein kam. Es war Arizona, mit einer Tüte vom Bäcker in der Hand. „Ich habe mich schon gefragt, wo du steckst." sagte ich zu ihr. „Ich war Frühstück für uns holen." antwortete sie und grinste. Wir setzten uns an den kleinen Tisch und sie packte zwei Kaffees, zwei Bagels und zwei Schokodonuts aus. „Du bist echt die beste." sagte ich und griff nach dem Bagel.
Nachdem wir fertig gegessen hatten, stand Arizona auf. Sie sah plötzlich bedrückt aus und ich fragte sie, was los ist. „Ich habe vorhin mit meiner Mom telefoniert. Die Polizei war bei uns." „Was? Wieso?" „Sie suchen dich. Deine Eltern haben dich wohl als vermisst gemeldet." „Oh man..." sagte ich „das war ja auch sowas von klar, dass die so nen Aufstand machen würden." „So wie ich mitbekommen habe, sind deine Eltern ganz schön aus dem Häuschen. Dein Vater soll schon auf einige Eltern, die nicht wussten wo du steckst, losgegangen sein." „Er hat was?" Ich war empört darüber und schnell schoss mir die Sorge in den Kopf, er könne auch auf Arizonas Eltern losgegangen sein. „Was ist mit deinen Eltern?" fragte ich zögerlich. „Ist er... ist er denn auch auf die losgegangen?" Arizona sah mich an und sah dann schweigend auf den Boden. Das war also ein klares ja. Das alles ging definitiv zu weit. Nun hatte ich unschuldige Menschen in die Sache mit reingezogen. Ich fühlte mich unheimlich schuldig und schlecht. Ich hätte doch nicht ahnen können, dass das dermaßen schief gehen könnte. Ich wollte doch nur meinen Frieden.
„Es... es tut mir leid Arizona. Ich hätte nicht zulassen sollen, dass er deine Eltern und weitere unschuldige in die Sache mit reinzieht. Ich mach das wieder gut. Ich werde mit ihm reden." „Ach Rose, entschuldige dich nicht. Du trägst für nichts die Schuld. Ja, die Situation ist ziemlich beschissen, aber wir kriegen das schon irgendwie hin. Geh bloß nicht zu deinem Vater zurück und entschuldige dich für etwas. Du hast nichts falsch gemacht. Du hast eine schwere Entscheidung getroffen und ja, nicht nur du trägst die Konsequenzen dafür. Aber das wird alles schon. Es wird nicht mehr dazu kommen, dass er irgendwen angreift. Die Polizei ist bereits informiert. Sollte sich etwas derartiges erneut Abspielen, wissen die sofort Bescheid. Gib dir bitte nicht die Schuld für irgendetwas."
Arizonas Worte beruhigten mich. Für einen Moment. Doch schnell wurde mir klar, dass ich trotz allem niemanden in meine Angelegenheiten mit reinziehen durfte. Es durfte nicht sein, dass mein Vater wegen meines Verschwindens, andere Menschen terrorisierte. Ich konnte das nicht ohne weiteres auf mir sitzen lassen. Also machte ich mich am Abend auf, um mit meinem Vater zu sprechen.
Ich bog nach links ab und fuhr mit dem Fahrrad in unsere Straße rein. Da sah ich ihn auch schon. Er saß auf der Veranda und trank ein Bier aus der Dose. Ich fuhr vor unser Haus und mein Vater erhob sich langsam. „Hallo Dad."
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Arizona
Romance„Schon wieder diese beschissenen Homo-Pärchen. Das ist doch pervers. Und dann strahlen diese Idioten das auch noch im Fernsehen aus. Damit unseren Kindern auch schön dieser Scheiß in die Birne getrichtert wird." beschwerte sich Roses' Vater mal wied...