Kapitel 21: Entscheidung

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Als ich am Morgen aufgestanden war, spürte ich das Kitzeln von Grass auf meinem Gesicht. Ich sprang erschrocken auf und bemerkte, dass ich im Wald eingeschlafen war. Schnell griff ich nach meiner Tasche, um mein Handy rauszuholen. Es war 9:34 und ich hatte 14 verpasste Anrufe von meinem Vater und 16 von Arizona. Ich entfernte noch die Blätter aus meinen Haaren und meiner Kleidung, stieg dann aufs Fahrrad und fuhr los. Zuhause angekommen, stellte ich mein Fahrrad noch in der Garage ab und ging dann ins Haus hinein.

Ich hatte damit gerechnet, dass mein Vater mir die Hölle heiß machen würde. Als ich jedoch durch die Tür kam, nahm er mich einfach nur in den Arm. „Ich hab mir solche sorgen gemacht Rose. Wo warst du denn nur Kind?" „Ich war im Wald und bin dort eingeschlafen. Es war völlig ungeplant. Es tut mir leid, Dad." Als er mich los ließ, bemerkte ich Arizona, die auch im Flur stand. „Arizona, was machst du denn hier?" „Ich hab mir sorgen gemacht, Liebling. Ich konnte einfach nicht tatenlos zuhause rumsitzen, während du verschollen warst." Ich wurde ein wenig nervös, da sie mich vor allen 'Liebling' genannt hatte. Ich hatte zudem Angst, sie könnte meinem Vater während meiner Abwesenheit etwas von uns erzählt haben. Ich nahm sie an der Hand und wir gingen hinauf auf mein Zimmer.

Oben angekommen, hatte Arizona mich direkt in den Arm genommen und begann mich wild zu küssen. Jedoch bemerkte sie schnell, dass ich nicht bei der Sache war. „Was ist los, Rose?" „Du hast doch nicht etwa..." „Was? Deinem Dad von uns erzählt?" Ihr war die Lust auf einen Schlag vergangen und sie wurde plötzlich ernst und genervt. „Nein, Rose. Ich habe ihm nichts erzählt. Anscheinend wird ihm auch niemals jemand was von uns erzählen." Sie nahm ihre Jacke und bewegte sich zur Tür hin. Ich versuchte sie an der Hand zu halten und daran zu hindern, zu gehen. Jedoch riss sie sich sofort los und sagte: „Ist schon gut." Dann ging sie.

Ich war wütend und frustriert nach diesem Vorfall und lag aus diesem Grund, erst einmal zwei Stunden im Bett und war nur am Weinen und am Nachdenken. Mir wurde klar, dass die Situation zwischen Arizona und mir, sich langsam zuspitzte und es sich lange nicht mehr um eine belanglose, kleine Streitigkeit handelte. Ich hatte mir zwar vorgenommen, es langsam anzugehen und meinen Vater mit der Zeit aufzuklären. Jedoch hatte ich mir auch vorgenommen bei Arizona zu bleiben und da beides gleichzeitig offensichtlich nicht ging, musste ich eine Entscheidung treffen. Also fasste ich all meinen Mut zusammen und ging die Treppen hinunter, zu meinem Vater.

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